Fokke Fels: Ein Unternehmer, der mit Menschen kann

In einem Alter, in dem viele schon längst im Ruhestand sind, startet er noch richtig durch: Fokke Fels stellt seine LIT AG neu auf und investiert in neue Geschäftsfelder. Für diesen Kurs erhält er den LEO in der Kategorie Unternehmer.

Der LEO-Preisträger in der Kategorie Unternehmer: Fokke Fels. (Foto: Marco Grundt)

Fokke Fels hat in jüngster Zeit für Schlagzeilen in der Logistik gesorgt: Übernahmen, Ausweitung des Portfolios, kräftige Umsatzsteigerungen. Im kommenden Jahr will der Inhaber und CEO der LIT AG die Umsatzmilliarde schaffen. Der bodenständige Unternehmer ist bei aller Expansion der vergangenen Jahre seiner Geburtsstadt Brake treu geblieben. Von dort steuert er inzwischen eine Unternehmensgruppe mit 70 Tochtergesellschaften und über 4.000 Beschäftigten.

Warum ist er so erfolgreich? Er liebt es, Ideen zu entwickeln. Stillstand ist Rückschritt – sicher, das ist eine oft zitierte Phrase, aber Fels lebt diesen Ansatz. So ist eines seiner Erfolgsgeheimnisse, Chancen am Markt zu erkennen. Wo entwickeln sich Nischen, wo gibt es angesichts eigentlich schon verteilter Märkte in der Logistik noch Platz für etwas Neues und einen Neuen?

Dann, wenn er eine Idee entwickelt hat, kommt seine zweite große Stärke zum Tragen: Er kann mit Menschen, er kann sie mitnehmen. Das hilft ihm auf zwei Ebenen: Wenn es darum geht, Ideen umzusetzen, lässt er seinem Team viel Freiraum; und nicht nur das: Er ermutigt es, eigene Ideen zu entwickeln – und dann auch „zu machen“, wie er sagt. Diese Stärke hilft ihm auch im Umgang mit Kunden. Dabei tritt er seinem Naturell entsprechend völlig uneitel und zurückhaltend auf, steht nicht so gern als Person im Vordergrund. Dahin gehört für ihn die Firma.

Die Finanzkrise als Ausgangspunkt für die Diversifizierung

In Brake hat Fels 1988 sein Unternehmen gegründet. Zunächst etablierte er es vor allem als Transportdienstleister für die Automobilindustrie mit einer eigenen Lkw-Flotte. In der großen Bankenkrise 2008/2009 fiel die Entscheidung, das Unternehmen breiter aufzustellen. Dies geschah seitdem vor allem über Zukäufe, nicht strategisch geplant, sondern eher über sogenannte Gelegenheiten.

So erfuhr er auch 2018 durch einen Zufall, dass es bei der Bremer Firma Kieserling zu Veränderungen kommen sollte – und erwarb sie. Das bedeutete den Einstieg in zwei Geschäftsfelder: in die Kontraktlogistik, wo LIT inzwischen deutschlandweit Anlagen mit annähernd 900.000 Quadratmeter Lagerfläche betreibt, und in die See- und Luftfrachtspedition. Fels ist gerade dabei, dort eine globale Präsenz aufzubauen. Und vor wenigen Tagen hat er mit der Compact Courier GmbH ein Unternehmen im Paketsektor gegründet, das den Transport von kleinen Sendungen – sogenannter Warenpost – und Paketen weltweit organisieren will.

Stillstand ist für Fokke Fels Rückschritt, mit 66 ist er in einem Alter, in dem viele schon seit Jahren im Ruhestand sind. Er ist ein Unternehmer durch und durch. Grund genug, ihn in dieser Katgorie mit dem LEO auszuzeichnen.

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