Till Bischoff: Unternehmer mit Ideen, Visionen und Konzepten
Die Nachfolgeregelung ist bei vielen mittelständischen Betrieben der Logistik ein Problem. Doch es gibt sie, die Köpfe der nächsten Unternehmergeneration. Sie stehen an der Spitze des jeweiligen Familienbetriebs oder sind auf dem Weg dorthin. Einer davon ist Till Bischoff. Er hat Anfang 2024 nach dem Rückzug der Eltern die Geschäftsführung des Unternehmens Spedition Heidelmann übernommen.
Wie haben Sie Logistik/das Unternehmen in der Kindheit wahrgenommen?
Unser Unternehmen, aber auch die Logistik an sich habe ich in meiner Kindheit als sehr familiär und vor allem weniger hektisch und weniger schnelllebig wahrgenommen, als sie tatsächlich ist. Ich erinnere mich gerne an den Besuch bei meinem Patenonkel in der Nähe von Dresden: Zu ihm hat mich als damals zehnjährigen Jungen ein langjähriger Fahrer im Lkw mitgenommen und während der Fahrt spannende Geschichten aus seinem Alltag erzählt.
Warum haben Sie sich konkret dafür entschieden, in das Unternehmen Ihrer Eltern einzusteigen?
Ich konnte schon als Jugendlicher während der Ferien in unserem Familienunternehmen arbeiten und habe so die sehr abwechslungsreiche Arbeit in der Logistik kennengelernt. Nach Ausbildung und Studium bin ich dann in das Familienunternehmen eingestiegen.
Was reizt Sie am Unternehmertum?
Die unmittelbare Gestaltungsmöglichkeit der Unternehmensentwicklung durch die Umsetzung von eigenen Ideen, Visionen und Konzepten. Neben dieser Selbstverwirklichung spielen auch die erfolgreiche Fortführung der Firmen- und Familiengeschichte sowie der Erhalt und der Ausbau regionaler Arbeitsplätze eine wichtige Rolle.
Wie wollen Sie das Unternehmen weiterentwickeln?
Der Fokus liegt kurz- und mittelfristig auf Prozessoptimierungen, die eng mit den Themen Digitalisierung und Automatisierung verknüpft sind. Dabei ist es wichtig, alle Mitarbeitenden mit auf die Reise zu nehmen, um Akzeptanz für neue Prozesse zu schaffen. Zudem ist es eine große Herausforderung, die notwendige ökologische Transformation speziell im Lkw-Fuhrpark sowohl technologisch als auch wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen.
Welche Fehler dürfen Logistikunternehmen auf keinen Fall machen?
In keinem Fall dürfen die Fokusthemen Digitalisierung und Automatisierung der Prozesse, Lösungen für den Fachkräftemangel sowie der Komplex Nachhaltigkeit verschlafen werden.
Welche Technologien werden die Logistik in den nächsten Jahren revolutionieren?
Die Themen künstliche Intelligenz und autonomes Fahren haben das größte Potenzial, die Logistik in den nächsten Jahren zu revolutionieren. Speziell die Möglichkeiten, welche KI für Prozessoptimierungen und -automatisierungen bietet, sind sehr groß.
Wenn Sie nicht gerade daran arbeiten, Ihr Unternehmen voranzubringen, dann...
...verbringe ich Zeit mit unserer kleinen Tochter, engagiere mich bei Rotary und spiele leidenschaftlich gerne Fußball in meinem Heimatverein, dem 1. FC Schwalmstadt, altersbedingt und aus Zeitgründen jedoch inzwischen überwiegend bei den Alten Herren. (la)