LEO-Preisträgerin 2021: Verena Mohaupt – Die Physikerin hat die Polarexpedition MOSAiC koordiniert
Vor etwa einem Jahr endete die bislang größte Polarexpedition, genannt MOSAiC. Die Abkürzung steht für „Multidisciplinary drifting Observatory for the Study of Arctic Climate“. Die einjährige Forschungsreise startete im Herbst 2019, und im Verlauf der Mission trieb das Schiff „Polarstern“ mit wechselnder Besatzung und zeitweise eingefroren durch das Nordpolarmeer. Es folgte somit der natürlichen Drift.
Wissenschaftler verschiedener Disziplinen arbeiteten in einem Forschungscamp auf einer Eisscholle. Kilometerweit verteilte Messstationen lieferten Unmengen an Daten. Damit arbeiten nun Modellierer, um besser vorherzusagen, wie die Erderwärmung die Region – und den Rest der Welt – in den kommenden Jahrzehnten verändern wird. Verena Mohaupt war zuständig für die Logistik und Koordination der Forschungsmission. Sie arbeitet am Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Potsdam im Bereich Klimawissenschaften, Atmosphärenphysik, Infrastruktur/Verwaltung, Betrieb und Forschungsplattformen. Ihre Position ist die Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Logistik.
Die Logistikmanagerin für die MOSAiC-Expedition hat die vielen Bedürfnisse der Wissenschaftler aus 20 Nationen abgefragt und die daraus abgeleiteten Vorgaben an die Logistik gebündelt und umgesetzt. „Das Wichtigste ist die Kommunikation. Wenn man nicht vernünftig miteinander redet, wird das gar nichts“, sagt sie. Da ist es von Vorteil, dass gerade Kommunikation zu ihren Stärken gehört, wie ihre enge Teamkollegin beim AWI, Bjela König, feststellt. „Sie ist in der Lage, komplex zu denken, und kann viele Aspekte im Blick behalten. Dabei berücksichtigt sie Details, die andere nicht sehen würden“, so König weiter. Die Kollegin beschreibt Mohaupt als sehr lebhaft, ausgestattet mit extrem viel Energie, offen und von Grund auf positiv.
Mohaupt war außerdem mit der Sicherheit der Mission betraut. Die 38-Jährige entwarf einen umfassenden Trainingskurs für die Teilnehmer, in dem sie lernten, wie sie mit den Gefahren der Arktis umgehen müssen. Die LEO-Preisträgerin wurde in Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen geboren und hat in Bielefeld Physik studiert. Anschließend arbeitete sie zunächst für eine Arktis-Kampagne von Greenpeace. Dann hat sie für das AWI die Leitung der Station in Spitzbergen für mehrere Jahre übernommen und gehört immer noch zu deren Managementteam. (rok)