Rainer Genilke soll neuer Verkehrsminister in Brandenburg werden
Knapp ein Jahr vor der Landtagswahl in Brandenburg
steht ein Ministerwechsel in der Landesregierung an. Verkehrs- und
Bauminister Guido Beermann von der CDU will sein Amt, das er 2019
übernahm, jetzt aufgeben. Das teilte die Landes-CDU am Freitagabend
überraschend mit. Es sei Zeit für „etwas Anderes“, erklärte Beermann.
Der Ministerwechsel soll nun zügig umgesetzt werden, wie es am
Wochenende aus Regierungskreisen hieß. Ein genauer Zeitpunkt für die
Ernennung des Nachfolgers blieb bislang aber unklar. Neuer Verkehrs-
und Bauminister wird der 55 Jahre alte Staatssekretär Rainer Genilke.
Beermanns designierter Nachfolger stammt aus Finsterwalde im brandenburgischen Elbe-Elster-Kreis. Er saß bis 2019 im Landtag und war verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Dann wurde er unter Beermann Staatssekretär im
Verkehrs- und Bauressort. Von 1984 bis 1987 machte Genilke eine Ausbildung zum Technischen Betriebswirt für Haushaltsgroßgeräte bei der dkk Scharfenstein.
Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) würdigte die Arbeit Beermanns
in der Regierungskoalition. „Ich habe Guido Beermann stets sehr als
verlässlichen, fairen und freundlichen Partner mit großer
Fachkenntnis geschätzt“, sagte der Regierungschef der Deutschen
Presse-Agentur am Samstag in Potsdam. „Unaufgeregt, aber mit
Durchsetzungskraft hat er sich über vier Jahre für Infrastruktur,
Mobilität, Wohnen und Bauen in Brandenburg eingesetzt.“
Beermann sucht neue Herausforderung
Der 57-jährige Beermann strebt nach eigenen Angaben eine neue
berufliche Herausforderung an. Aus Regierungskreisen war zu hören,
Beermann könnte eine Position in der freien Wirtschaft übernehmen. Er
selbst teilte in einer Erklärung mit: „Nach rund 30 Jahren in der
Verwaltung und Regierung an verschiedenen Positionen strebe ich einen
neuen Lebensabschnitt an. Ich möchte mir und vor allem meiner Familie
in herausfordernden Zeiten eine private Auszeit gönnen und eine neue
berufliche Herausforderung anstreben.“
Er gebe das Amt aus souveräner eigener Entscheidung auf. „Ich war
sehr gerne Minister in Brandenburg. Aber zu einem solchen Beruf
gehört eben auch, dass man selbst entscheiden kann, wenn es Zeit für
etwas Anderes geworden ist.“
Beermann war bisher ein Vollblut-Beamter. Er arbeitete im
Bundeskanzleramt, in der Unions-Bundestagsfraktion und in mehreren
Bundesministerien sowie in der Berliner Senatsverwaltung. Nach dem
Start der rot-schwarz-grünen Landesregierung 2019 schien er zunächst
noch kein so klares Profil wie andere Minister zu haben, dies änderte
sich aber in den vergangenen Jahren. Er setzte sich für den
öffentlichen Nahverkehr ein. Den Landesnahverkehrsplan und das
Mobilitätsgesetz - zwei große Projekte - beschloss das Kabinett im
September. (dpa/sl)