Getlink übersteht Corona und Brexit glimpflich

Sinkende Volumina, weniger Umsatz, am Ende ein Verlust: 2020 war ein hartes Jahr für die Betreiberin der Eurotunnel-Verkehre mit Großbritannien. Unzufrieden sind die Manager dennoch nicht.

Foto: Getlink

Die Eurotunnel-Gruppe Getlink ist mit dem Ergebnis aus dem Krisenjahr 2020 nicht unzufrieden. Das betonte Generaldirektor Yann Leriche am Donnerstag in Paris auf der (virtuellen) Jahrespressekonferenz. Leriche hatte seinen Posten am 1. Juli 2020 angetreten; Vorgänger Jacques Gounon war als Präsident in den Verwaltungsrat gewechselt.

Der Umsatz der Gruppe sank 2020 um 24 Prozent auf 816 Millionen Euro. Das EBITDA ging um 41 Prozent auf 328 Millionen Euro zurück. Daraus resultierte ein Verlust vor Steuern von 113 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte Getlink noch einen Gewinn von 156 Millionen Euro ausgewiesen.

Getlink erwirtschaftete aber trotz Corona- und Brexitkrise einen Free Cash-Flow von 31 Millionen Euro. Zum Jahresende standen deshalb 629 Millionen Euro an liquiden Mitteln zur Verfügung, 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Verschuldung ging um 92 Millionen Euro zurück.

Im vergangenen Jahr wurden 1.451.556 Lkw mit Shuttle-Zügen durch den Eurotunnel befördert, 9 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Marktanteil bei den Lkw-Transporten zwischen dem Kontinent und Großbritannien sank geringfügig von 40,4 auf 39,5 Prozent.  

Auf das neue Grenz- und Zollregime durch den Brexit hat sich Eurotunnel durch den Ausbau der Infrastrukturen und den Bau einer Exportzone mit Parkplätzen und einem Gebäude für Veterinär- und zusätzliche Zollkontrollen eingestellt. Es wurde ein "Eurotunnel Border Pass" für Lkw von Unternehmen eingeführt, die sich bei Eurotunnel registrieren lassen und die Dokumente für die Zollabfertigung digital vorab übermitteln.

Bei den auf dem Terminal ankommenden Lkw wird an einem Kontrollpunkt das Nummernschild per Videokamera eingelesen, so dass im IT-System vollautomatisch geprüft werden kann, ob alle Dokumente vorhanden sind, bearbeitet wurden und alles in Ordnung ist. In diesem Fall bekommt der Lkw umgehend grünes Licht und kann sich in die Warteschleife für den nächsten Shuttle-Zug einreihen.

Güterbahn Europorte hielt den Umsatz recht stabil

Das Güterbahnunternehmen Europorte, eine Tochter der Getlink-Gruppe, hat im vergangenen Jahr 2 Prozent Umsatz eingebüßt. Er lag jetzt bei 123 Millionen Euro. Das EBITDA hingegen stieg um 17 Prozent auf 28 Millionen Euro.

Der Verkehr mit Güterzügen durch den Eurotunnel ist durch die Coronapandemie und den Brexit von 2.144 Zügen mit 1.390.303 Tonnen Fracht auf 1.736 Züge mit 1.138.213 Tonnen zurückgegangen. Der Rückgang betreffe die Güterströme in beiden Richtungen gleichermaßen, versicherte Leriche. (kl)

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