Truck Insider: Auf Achse mit dem neuen MAN TGX 18.510

Mit der im Frühjahr 2020 vorgestellten dritten Generation der TGX-Baureihe hat MAN einen weiteren großen Schritt in Richtung LKW-Zukunft gemacht. Vor allem die weiterentwickelte Motor-Technik soll die Fernverkehrs-Maschinen des Münchner Herstellers zu wahren Spar-Meistern machen. Ob die ehrgeizige Vorgabe von minus 8 Prozent im Vergleich zur Vorgängerbaureihe realistisch ist, wollte DVZ-Tester Hans-Jürgen Wildhage bei einer ausgedehnten Proberunde mit dem TGX 18.510 prüfen. Jetzt reinschauen!

Mit der im Frühjahr 2020 vorgestellten dritten Generation der TGX-Baureihe hat MAN einen weiteren großen Schritt in Richtung LKW-Zukunft gemacht. Vor allem die weiterentwickelte Motor-Technik soll die Fernverkehrs-Maschinen des Münchner Herstellers zu wahren Spar-Meistern machen. Ob die ehrgeizige Vorgabe von minus 8 Prozent im Vergleich zur Vorgängerbaureihe realistisch ist, wollte DVZ-Tester Hans-Jürgen Wildhage bei einer ausgedehnten Proberunde mit dem TGX 18.510 prüfen.

Doch bevor es auf die Strecke ging, ließ sich Wildhage von Testwagen-Begleiter Manfred Leopold die maßgeblichen Modifikationen am Euro-VId-Antriebsstrang erklären. Die optimierte Verbrennung kombiniert mit Anpassungen bei Einspritzung, Turbolader und Abgasnachbehandlung soll den Motor sparsam machen. Auf die neue, sehr lang übersetzte Hinterachse mussten wir bei dem Testwagen allerdings vorläufig noch verzichten.

So oder so war Wildhage gespannt und enterte die Kabine, um sich einen ersten Eindruck von der Sattelzugmaschine zu verschaffen. Und der war gut.  

Also das Fahren mit dem neuen MAN TGX gelingt vom Start weg recht einfach. Die Betriebsanleitung muss ich nicht studieren. Das Fahrverhalten: Angenehm. Der Motorklang: Ich sag mal dezent-präsent mit einer gewissen Kernigkeit. Es gibt vielleicht subjektiv leisere LKW, aber auf meinen bisherigen Probekilometern hat der Sound eigentlich nicht gestört. Und objektiv laut ist er ohnehin nicht. Die Bedienung geht leicht von der Hand. An manche Sachen kann man sich gewöhnen, an ein paar wenige Sachen muss man sich gewöhnen."

Wie zum Beispiel an das neue Multimedia-Cockpit. Hier folgt MAN dem von Mercedes-Benz im neuen Actros vorgegebenen Weg: Neben dem zentralen LED-Display findet sich ein 12-Zoll-Monitor in der Mittelkonsole. In der Bedienung allerdings gehen die Wege wieder auseinander. Während die Bildschirme im Actros entweder per Pad im Lenkrad oder per Fingertipp bedient werden, verzichtet MAN bewusst darauf. Stattdessen sitzt rechts neben dem Fahrer ein Navigationsknopf, wie er aus manchem PKW bekannt ist. Über zwei Drehkränze lassen sich die Menüs auswählen und feinjustieren, zudem gibt es eine Sensorfläche.
Und was sagt Wildhage dazu?

Voll digitale Instrumente. Als ich die ersten Bilder davon gesehen habe, war ich ein wenig skeptisch. Der Drehzahlmesser läuft jetzt gegen den Uhrzeigersinn. Aber schon nach wenigen Minuten kann ich sagen: Trotzdem informativ, es stört überhaupt nicht."

Als alter Hase, der schon etliche MAN-LKW gefahren ist, kommt der DVZ-Tester rasch mit dem Fahrzeug zurecht. Und natürlich sind viele Systeme an Bord bereits gut bekannt. Dennoch hat Wildhage diese noch mal intensiver ausprobiert.

Besonders interessiert mich ja immer die Fahrerassistenz, die so angeboten wird. Im neuen MAN ist das eine ganze Menge. Eine ganze Menge zum GPS-Tempomaten, zum Abstandregeltempomaten, bergauf, bergrunter. Was ich besonders schön finde: Alles kann, nichts muss, der Fahrer kann wirklich alles abschalten, wenn er es da und dort nicht braucht. Außer: Der echte Notbremsassistent. Der ist bei MAN nicht abschaltbar – und dafür gibt es einen dicken Daumen hoch!"

Klar, die Sicherheit geht immer vor – auch wenn manch einer die vermeintliche Bevormundung durch die Systeme kritisieren mag.

Schließlich aber geht es auch bei dieser Sattelzugmaschine um die entscheidende Frage: Wie sparsam geht sie mit dem Diesel um? Laut dem Vecto-Zertifikat soll der TGX 18.510 lediglich 29,5 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen – und laut MAN sollen die Fahrzeuge sogar noch besser sein und bis zu 8,2 Prozent weniger verbrauchen, als die Vorgängermodelle. War das auch bei diesem TGX der Fall?

Der neue TGX bietet eine Menge für den Fahrer und der Unternehmer kommt auch nicht zu kurz. MAN sagt selbst: Wir schaffen 8 Prozent Verbrauchsvorteil. Ich habe bei meiner Probefahrt in der Größenordnung 5 Prozent Vorteil festgestellt und der EU-Vecto-Verbrauch zeigt auch: das Versprechen scheint zu stimmen, also von 5 Prozent kann man ausgehen."

Der Fortschritt ist also ziemlich deutlich, wenn auch der TGX 18.510 noch ein gutes Stück unter dem für die neue Fahrzeugfamilie angegebenen Bestwert zurückbleibt. Fakt ist aber: Die neuen TGX brauchen sich mit dieser Verbrauchs-Performance nicht hinter dem Wettbewerb zu verstecken.

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