Disruptoren auf Roadshow
Im ersten Schritt benötigen Start-up-Gründer in der Logistik vor allem eines – eine gute Idee. Stellt sich diese dann als erfolgversprechend heraus, brauchen die Newcomer in der Regel Kapital, um die Idee umsetzen zu können und zu wachsen. Häufig wird dann vor Investoren gepitcht. Pitches gab es am Freitag beim zweiten Start-up-Day der Kühne Logistics University (KLU) auch. Allerdings nicht vor Kapitalgebern, sondern vor Studenten der Hochschule.
Kennenlernen und Kooperieren
Ziel des Events ist es, junge Unternehmen mit Nachwuchskräften in der Logistik zusammenzubringen und den Erfahrungsaustausch zu fördern. Hintergrund: Während sich die Junglogistiker die Karten mit Blick auf ihre Jobperspektiven legen möchten, suchen die jungen Unternehmen motivierte Mitarbeiter. Das Matching, wie es in der Digitalökonomie wohl heißen würde, gelang: 300 Teilnehmer, darunter etwa 150 Studenten, kamen zu den Kurzvorträgen von 25 Start-ups.
Die Geschäftsideen betreffen diverse Bereiche der Logistik: Lebensmittel (Picnic), Letzte Meile (T-iramizoo), Warehousing (Doks.Innovation und Cowarehousing), Straßengüterverkehr (Cargonexx und Instafreight), digitale Spedition (Freighthub) bis hin zu Supply-Chain-Steuerung (Synfioo und Evertracker).
Die potenziellen Arbeitnehmer, sprich die heutigen Studenten, fühlten den Start-ups dabei auf den Zahn. Woher kommen die Daten? Ist das Geschäft mit Sensoren zukunftsversprechend? Und wo ist der USP gegenüber anderen Anbietern, lauteten einige der Fragen.
Das blaue Sofa in der KLU
Fragen hatten auch DVZ und die DVZ-Digitalplattform Blue Rocket mit ihrem Blue-Rocket-Sofa, das in der KLU vor Ort war. Die DVZ sprach mit Cowarehousing, Container-X-Change, Freightos, Clinch Logistics, Poolynk und Shipcloud.
Eze Fiszerman, Marketplace Supply Manager, bei dem israelischen Start-up Freightos, sagte, dass das Unternehmen bisher im deutschen Markt nicht sehr präsent sei, sich dies aber „recht wahrscheinlich“ ändern könne. Roger Heidmann möchte mit seinem Unternehmen Cowarehousing das Konzept der Shareconomy nutzen, um Leerstände in Lagerhäusern zu vermeiden. Um effizientes Ladungsträgermanagement geht es wiederum bei Container-X-Change und Poolynk (Paletten). Die Daten würden dabei einfach durch eine Smartphone-App vom Fahrer erfasst, erläuterte Helge Plehn, Chief Technology Officer von Poolynk.
Die Interviews mit den Gründern auf dem Blue-Rocket-Sofa in Ton und Bild finden Sie online auf dem Youtube-Kanal der DVZ. Dort finden Sie auch noch ein Gespräch mit KLU-Präsident Thomas Strothotte.