In der Silicon Economy gemeinsam zu besseren Lösungen
Immer mehr logistische und industrielle B2B-Plattformen bestehen künftig nebeneinander und interagieren. Dadurch entsteht eine immer größere Vielfalt, die das charakteristische der so genannten Silicon Economy ist. Diesen Begriff hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) in Dortmund geprägt. Im Grunde steht eine neue Wirtschaftsphilosophie hinsichtlich der Entwicklung neuer Lösungen, seien es Dienstleistungen oder IT-Devices. Dies geschieht in der Silicon Economy gemeinschaftlich, ohne dass die Unternehmen ihre Geschäftsmodelle aufgeben oder geschäftskritische Daten teilen.
Zentraler Bestandteil der Silicon Economy sind Open Source-Komponenten. „Mit ihnen entstehen förderale Plattformen und ermöglichen Supply-Chain-Ökosysteme. Diese sind ein B2B-Gegenentwurf zu C2C- und B2C-Monopolisten“, sagt Michael Schmidt, Strategieentwickler beim IML. In der Silicon Economy stehen Unternehmen alle Komponenten und Bausteine, also Soft und Hardware, frei zur Verfügung. Damit können sie wiederum eigene Plattformen aufbauen. Sie können auch spezielle Algorithmen der künstlichen Intelligenz oder Bauanleitungen für IT-Komponenten verwenden.
Entscheidend dabei: Es handelt sich immer um Funktionen, die alle Unternehmen einer Branche benötigen, die also nicht wettbewerbsdifferenzierend oder allgemeiner Standard sind. Derartige Commodity-Services können von den nutzenden Unternehmen dann gemeinsam zu einer standardisierten Lösung weiterentwickelt werden. „Daher sind die Komponenten der Silicon Economy in der Regel keine fertigen Programme oder Plattformen“, erklärt Schmidt. Sie stellen eine wiederverwendbare, gemeinsame Struktur für Applikationen und technische Geräte dar.
Das Ziel der Silicon Economy ist, dass durch diesen kooperativen Ansatz sicherere und bessere Lösungen herauskommen, als wenn einzelne Marktakteure Insellösungen schaffen. Auf die Bauteile oder Komponenten der Silicon Economy können Unternehmen wiederum ihre eigenen Lösungen aufbauen und anpassen, dass sie den Erfordernissen ihres Geschäfts entsprechen. Dies soll gerade für Mittelständler eine Chance sein, ihre Prozesse zu digitalisieren. (rok)