In Omnichannel-Services steckt Umsatzpotenzial

Wie ist die Zahlungsbereitschaft für bestimmte Händlerservices? Dieser Frage sind zuletzt die Marktforscher von IFH Köln gemeinsam mit Google nachgegangen. Auf der Supply Chain CX wird eine Session zudem einen Überblick über den aktuellen Stand der Omnichannel-Logistik geben. 

Foto: Fotolia

So sind Konsumenten beim Thema Lieferung am ehesten überhaupt bereit, einen Aufpreis zu zahlen, wobei jüngere Menschen grundsätzlich zahlungsbereiter sind. Allerdings sind es nur etwas mehr als 20 Prozent, die bei konkreten Angeboten wie „Vom Laden nach Hause liefern lassen“ oder „Expresslieferung am selben oder nächsten Tag“ tatsächlich einen zumindest kleinen Aufschlag von in der Regel maximal 5 Prozent zahlen würden. Bei „Zugriff auf den Bestand in anderen Filialen mit Lieferung nach Hause“ sind noch 18 Prozent bereit und bei Click & Collect, also dem Onlinekauf mit Abholung im Laden, schon nur noch 13 Prozent.

Etwa um die 40 Prozent derer mit einer Zahlungsbereitschaft für Services, die den kanalübergreifenden Kauf vereinfachen, würden einen Aufschlag von etwa 5 Prozent in Kauf nehmen. Nur noch etwa 15 bis 20 Prozent würden 10 Prozent mehr zahlen. Bei einem Aufpreis von 15 Prozent wären nur noch 5 bis 10 Prozent dabei.

Grundsätzlich gilt den Experten zufolge: Solche Services, sofern sie denn perfekt funktionieren, haben oftmals einen positiven Einfluss, sei es hinsichtlich der Kundenbindung, des Firmenimages oder der Bereitschaft des Kunden, den Händler weiterzuempfehlen. 

Allerdings: Mit Omnichannel steigen auch die Anforderungen an die logistische Abwicklung, da Kunden zunehmend auf mehreren Distributionskanälen bedient werden müssen. Beim Auf- oder Ausbau von Omnichannel-Konzepten gibt es denn auch Chancen für Logistikdienstleister.

„Der Handel ist im Umbruch. Wir haben einen hohen Transformationsbedarf“, sagte Knud Hansen, geschäftsführender Gesellschafter von Intersport Knudsen, Ende Februar auf der Future Commerce Conference der DVZ und der Kühne Logistics University. Zwar sei Online mittlerweile der dominierende Kanal, aber auch der stationäre Handel habe seine Berechtigung. „Das Kundenverhalten pendelt extrem zwischen Preis und Erlebnisqualität“, beobachtet Hansen und ist überzeugt: „Für mich gibt es keinen stationären Handel mehr, es gibt nur noch Omnichannel.“ Intersport Knudsen verfügt über 1.400 Filialen in Deutschland und hat sich auf den Omnichannel-Vertrieb fokussiert. Bis 2026 sollen weitere 100 Flächen in Deutschland eröffnet werden. (cs/ab)

Session zu Omnichannel auf der Supply Chain CX

Zunehmende Komplexität der Vertriebskanäle erfordert eine strategische Anpassung der logistischen Abwicklung als „Enabler“ im Backend des Omnichannel-Handels. Durch besondere Transportintensität, Lagerkomplexität und erhebliche Flexibilitätsanforderungen in der Auftragsabwicklung entstehen hohe Logistikkosten. Andererseits steigen Serviceanforderungen in B2C und B2B in den unterschiedlichen Absatzkanälen weiter an. Für Händler ergibt sich ein Zielkonflikt aus notwendigen Kostenoptimierungen und kundenseitig erwarteten Serviceerweiterungen. Die Session bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Omnichannel-Logistik im Groß- und Einzelhandel, beleuchtet Logistikstrategien, ordnet aktuelle Logistik-Herausforderungen ein und wagt einen Ausblick auf logistisch relevante Entwicklungen. 

Donnerstag, 24. Oktober 2024, 14 bis 14.45 Uhr, Hotel Estrel Berlin, Congress-Areal, Auditorium

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