Logistikforschung: Das Dilemma der Digitalisierung

Silodenken behindert Informationsaustausch entlang der Supply Chain sagt Fraunhofer-Forscher Michael ten Hompel

Vordenker der Logistikdigitalisierung: Prof. Michael ten Hompel

Die deutschen Logistikdienstleister stehen vor einem Problem: Wollen sie das Thema Digitalisierung effektiv angehen, müssen sie ihre Daten Dritten zugänglich machen. Das aber würde bedeuten, einen großen Teil der Geschäftsprozesse offen zu legen – ein Vorgehen, das bisher auf wenig Gegenliebe bei den Akteuren steht. Für den Dortmunder Logistikprofessor Michael ten Hompel ist dieses Dilemma ein wesentliches Hindernis auf dem Weg zur durchgängig digitalisierten logistischen Kette. <link anzeigen service dvz-der-tag _blank external-link-new-window>"Jetzt für die Logistik News anmelden"

Ausschlaggebend für das Zögern der Logistik-Akteure ist deren grundsätzliche Annahme, dass die von ihnen gesammelten und ausgewerteten Daten einen Wert haben, der natürlich in erster Linie dem eigenen Unternehmen zu Gute kommen soll. Das aber ist laut ten Hompel nicht weit genug gedacht: beschränken sich die Unternehmen auf die Nutzung der eigenen Daten, sind diese seiner Meinung nach weniger wert, als wenn sie mit den Daten anderer Partner entlang der Supply Chain abgeglichen werden. Hier plädiert der Wissenschaftler dafür, von Google zu lernen: Die von dem Internetriesen gesammelten Informationen werden erst dann etwas wert, wenn sie getauscht werden.

Zudem ist die Angst vor dem Datentausch laut ten Hompel unbegründet: Im Rahmen der Initiative Industrial Data Space wurden die Voraussetzungen erarbeitet, unter denen jeder Beteiligte an der Supply Chain die Souveränität über seine Daten behält. Das heißt nichts anderes, als dass jeder „Data Owner“ über eine Softwarelösung aktiv bestimmen kann wer welche Daten wie lange nutzen darf. Zudem soll dann „Connector“ genannte Container-Software dafür sorgen, dass die Daten sicher übertragen und vor Missbrauch durch Dritte geschützt werden. Um anschließend das komplette Potenzial zu heben, müssten intelligente Algorithmen zur Auswertung der Daten entwickelt werden. Ein Ansatz, der aber noch laut ten Hompel noch am Anfang steht.

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Interview „Algorithmen sind das neue Rohöl der Logistik“

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