Technik der 3D-Drucker ist noch nicht reif
Es ist wohl der Traum vieler Industrieunternehmen: Ersatzteile auszudrucken und hierdurch Lagerkosten und Transportkosten zu sparen. Der Traum wird langsam Realität, ist in der Praxis aber noch nicht angekommen. Welche Dynamik die Entwicklung von 3D-Druckern annehmen kann, ist noch nicht absehbar.
Das Thema kam auch auf dem diesjährigen Forum für Ersatzteillogistik der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Nürnberg zur Sprache. Die Entwicklungen müsse man beobachten, sagte Dr. Stefan Recknagel, bei BSH Bosch und Siemens Hausgeräte für die Ersatzteillogistik verantwortlich. "Aktuell ist die Technik noch nicht reif." Der Logistikmanager vergleicht den Hype über die aktuelle Entwicklung mit der Situation, wie es sie einst um die Möglichkeiten durch RFID (Radio Frequency Identification) einmal gab.
Dass die Technik bereits funktioniert, hat das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) aber schon bewiesen. Die Forschungseinrichtung hat ein Transportshuttle für die Intralogistik entwickelt, dessen Komponenten mit Hilfe eines 3D-Druckers produziert werden können.
Würde die Technik einen serienreifen Status erzielen, stände bei vielen logistischen Aufgaben ein gewichtiges umdenken an. Lagerbestände könnten beispielsweise reduziert und ferne Anlieferungen vermieden werden. (rh)
Der Hype um 3D-Drucker erinnert an die damalige Entwicklung bei RFID.
Dr. Stefan Recknagel, Ersatzteillogistiker bei BSH