Umfrage: Logistikfachkräfte spüren mehr Druck

Der Fachkräftemangel in der Transport- und Logistikwirtschaft führt nicht nur dazu, dass bestimmte Leistungen eingestellt werden. Auch die Arbeitslast des vorhandenen Personals ist deutlich gestiegen, wie aus einer aktuellen Befragung hervorgeht.

Viel Arbeit, wenige Menschen: Die Logistikbranche braucht dringend neue Mitarbeiter. (Foto: kupicoo/istock)

Der Fachkräftemangel wirkt sich zusehends auf die Arbeitsbelastung der Beschäftigten in der Transport- und Logistikbranche aus. So ergab eine nicht repräsentative Umfrage im Auftrag des Jobportals Meinestadt.de unter 210 Fachkräften im Bereich Logistik, Lagerei und Verkehr, dass deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (rund 58 Prozent) direkte Auswirkungen des Fachkräftemangels auf ihre tägliche Arbeit spürt.

Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) leistet Überstunden, ein Drittel muss mehr Aufgaben in der gleichen Zeit erledigen, was Belastung und Stress erhöht. Etwa vier von zehn (42 Prozent) geben an, bisher keine Auswirkungen des Personalmangels auf ihren Job zu spüren.

Etwa jede dritte Fachkraft in der Logistik fühlt sich durch die Arbeit belastet. An der Spitze der Gründe stehen mit jeweils rund 40 Prozent Termindruck und psychische Auswirkungen. Ungefähr jeder Dritte (rund 32 Prozent) führt die Belastung auf die körperliche Anstrengung zurück. Im Gegensatz zu anderen Branchen hat sich die gesundheitliche Belastung auf der Arbeit seit der Corona-Pandemie aber bei Logistikfachkräften am wenigsten erhöht: Hier sprechen 21 Prozent von „ziemlich“ oder „sehr“ erhöht. Zum Vergleich: In der Pflege sind es fast 73 Prozent, im Verkauf immerhin noch rund 47 Prozent.

Quereinsteiger gegen Fachkräftemangel

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Logistikfachkräfte sind der Ansicht, dass Quereinsteiger/innen aus anderen Branchen dabei helfen können, den Fachkräftemangel in der Logistik zu verringern. Nur rund 18 Prozent gehen davon aus, dass die Digitalisierung ein wirksames Mittel gegen den Fachkräftemangel in der Branche ist.

Ebenfalls fast zwei Drittel (rund 64 Prozent) der Befragten sagen, der Logistiksektor sei für den digitalen Wandel bereits gut aufgestellt. Das ist der mit Abstand höchste Zustimmungswert im Branchenvergleich. Auch meinen 45 Prozent, der Arbeitgeber tue genug dafür, um auf dem neuesten Stand der Digitalisierung zu sein. Nur jeder Dritte (34 Prozent) sieht Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung in der Logistik. Das ist der niedrigste Wert im Branchenvergleich.

 Die Frage „Wenn es ein bedingungsloses Grundeinkommen gäbe, würdest du dann deinen Job aufgeben und etwas machen, was dich wirklich glücklich macht?“ beantworten rund 57 Prozent der Logistikfachkräfte mit „Nein“, 19 Prozent mit „vielleicht“ und 24 Prozent mit „Ja“. Mehr als die Hälfte sieht neben der rein monetären Vergütung also offenbar einen Sinn in ihrem Job. (ben)

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