Kühne + Nagel: Nur die Kontraktlogistik wächst noch

Nach den deutlichen Rückgängen bereits im ersten Quartal hat sich der Abschwung bei dem Schweizer Konzern fortgesetzt. So erzielt lediglich die Logistiksparte nach den ersten sechs Monaten insgesamt bessere Zahlen als im Vorjahreszeitraum. CEO Stefan Paul zeigt sich dennoch zufrieden mit den Ergebnissen.

Der Nettoumsatz in der Kontraktlogistik legte im ersten Halbjahr zu. Allerdings: Im zweiten Jahresviertel verzeichnete KN auch hier einen Rückgang. (Foto: Kühne+Nagel)

Beim Speditionskonzern Kühne + Nagel (KN) hat sich der Abschwung im zweiten Quartal erwartungsgemäß fortgesetzt. In Summe habe das Unternehmen in einem anspruchsvollen Marktumfeld im ersten Halbjahr „solide Ergebnisse“ erzielt, wie KN am Dienstagmorgen mitteilte. Die pandemiebedingte Sonderkonjunktur in den Jahren 2021 und 2022 verzerre weiterhin den Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Alle wichtigen Kennzahlen liegen deutlich im Minus. Die Konversionsrate (Conversion Rate), die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag der Gruppe beschreibt, bleibe mit 24 Prozent auf hohem Niveau, teilte KN weiter mit (1. Quartal: 26 Prozent).

Halbjahresergebnisse der Kühne + Nagel-Gruppe

in Mio. CHF H1 2023 Veränderung ggü. Vorjahr Q2 2023 Veränderung ggü. Vorjahr
Nettoumsatz 12.721 -38% 5.973 -43%
Rohertrag 4.649 -21% 2.255 -24%
EBITDA 1.518 -41% 715 -44%
EBIT 1.135 -48% 523 -51%
Gewinn 860 -47% 398 -50%
Quelle: Kühne + Nagel

„In einem abgeschwächten wirtschaftlichen Umfeld hat Kühne + Nagel den Übergang von der pandemiebedingten Sonderkonjunktur gut bewältigt“, lautet das Fazit von Stefan Paul, CEO der Kühne + Nagel International AG. Der Präsident des Verwaltungsrats, Jörg Wolle, ergänzt: „Die Kühne + Nagel-Gruppe liegt im ersten Halbjahr 2023 wesentlich über den vergleichbaren Zahlen der Vor-Corona-Zeit und hat sich im neuen Umfeld gut behauptet.“

In der Seefracht und der Kontraktlogistik konnte KN laut Paul Marktanteile gewinnen. In der Luftfracht hingegen bleibe die Lage allerdings angespannt, „was zu einem marktbedingten Volumenrückgang führte“. Der Konzern habe im zweiten Quartal 2023 den Fokus auf Kosteneffizienz verstärkt.

Seefracht

in Mio. CHF H1 2023 Veränderung ggü. Vorjahr Q2 2023 Veränderung ggü. Vorjahr
Nettoumsatz 4.859 -51% 2.192 -56%
Rohertrag 1.309 -33% 623 -36%
EBIT 639 -47% 295 -50%
Quelle: Kühne + Nagel

Die Konversionsrate in der Seefracht blieb mit 49 Prozent „auf einem konstant hohen Niveau“. Das Containervolumen lag Ende Juni 2023 bei 2,1 Mio. Standardcontainer (TEU).

Luftfracht

in Mio. CHF H1 2023 Veränderung ggü. Vorjahr Q2 2023 Veränderung ggü. Vorjahr
Nettoumsatz 3.516 -44% 1.654 -48%
Rohertrag 937 -42% 449 -44%
EBIT 293 -65% 139 -65%
Quelle: Kühne + Nagel

In der Luftfracht wurde im ersten Halbjahr 2023 ein Volumen von 957.000 Tonnen abgewickelt. Die Konversionsrate lag bei 31 Prozent.

Landverkehre

in Mio. CHF H1 2023 Veränderung ggü. Vorjahr Q2 2023 Veränderung ggü. Vorjahr
Nettoumsatz 1.873 -8% 917 -13%
Rohertrag 684 - 335 -6%
EBIT 93 16% 41 -18%
Quelle: Kühne + Nagel

Das Volumen im Segment Landverkehre lag mit rund 12 Millionen abgewickelten Aufträgen in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums, was nach Konzernangaben eine weiterhin gute Netzauslastung bedeutet. Die Einführung von RoadLOG, dem eigenen Transport-Management-System (TMS) für Landverkehrssendungen, habe im ersten Halbjahr zu einer deutlichen EBIT-Steigerung im Vergleich zur Vorjahresperiode beigetragen.

Kontraktlogistik

in Mio. CHF H1 2023 Veränderung ggü. Vorjahr Q2 2023 Veränderung ggü. Vorjahr
Nettoumsatz 2.473 3% 1.210 -2%
Rohertrag 1.719 4% 848 1%
EBIT 110 36% 48 30%
Quelle: Kühne + Nagel

Noch stärker legte das EBIT in der Kontraktlogistik zu. Zudem ist es die einzige Sparte, die nach sechs Monaten beim Nettoumsatz weiter wachsen konnte im Vorjahresvergleich. Allerdings: Im zweiten Jahresviertel verzeichnete KN auch hier einen Rückgang. Der Konzern spricht in dem Geschäftsbereich aber von einem „sehr guten Ergebnis“. Marktanteile konnte die Geschäftseinheit demnach vor allem in Nordamerika, im Pharmasektor, aber auch im E-Commerce-Segment gewinnen. Die Auslastung der Logistikflächen bleibe zudem „auf einem sehr hohen Niveau“. (cs)

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