Stefan Paul: „Wettbewerb ist immer ein Risiko, wenn man schwach ist“

Mit der Roadmap 2026 strebt Kühne + Nagel eine weitere Renditesteigerung an. Warum dabei hochpreisige Logistiksegmente eine wichtige Rolle spielen, beschreibt CEO Stefan Paul auf Nachfrage der DVZ.

Mit der Roadmap 2026 strebt Kühne + Nagel eine weitere Renditesteigerung an. Warum dabei hochpreisige Logistiksegemente eine wichtige Rolle spielen, beschreibt CEO Stefan Paul. (Foto: Kühne + Nagel)

Herr Paul, Sie richten Kühne + Nagel noch stärker auf hochmargige Segmente aus. Wo sehen Sie weitere Potenziale?

Klares strategisches und finanzielles Ziel ist es, unter anderem unser Healthcare-Geschäft weiter auszubauen. Als neues Vertikal sehen wir die erneuerbaren Energien, die wir bisher relativ wenig im Fokus haben. Das ist eine Branche, die alle unsere Geschäftsfelder benötigt. Neben der Seefracht und Projektlogistik wird in dem Moment, wenn ein Onshore-Park installiert wird, Kontraktlogistik für die Ersatzteilversorgung benötigt, aber auch Luftfracht- und Landverkehrsleistungen. Dann werden wir uns im Sektor Hightech nicht mehr nur um Konsumgüter kümmern, sondern verstärkt um das Thema Halbleiter, also Chips und Equipment.  Auch beim E-Commerce und den Zollservices sehen wir sehr gute Möglichkeiten. Chancen.

Und wie sehen denn Ihre geografischen Pläne aus – in welchen Regionen haben Sie noch Schwächen?

Ich sehe eigentlich keine richtigen Schwächen. Aber wir wollen weiter in Asien wachsen, das ist unser klarer Fokus. Dies umfasst die Luft– und Seefrachtaktivitäten, aber in speziellen Märkten auch nationale Lösungen in den Landverkehren und bei der Kontraktlogistik. Parallel werden wir uns speziell um die japanische und die südkoreanische Kundschaft kümmern; sie war für Spediteure außerhalb von Japan bisher weniger erreichbar. Die japanischen Verlader haben jedoch erkannt, dass es im Vergleich zu lokalen Spediteuren große Leistungsunterschiede gibt. Dort sehen wir einen massiven Wachstumsschub. Ferner werden wir uns stärker um Afrika als den Kontinent der Zukunft kümmern.

Mit Maersk und CMA CGM engagieren sich zwei Containercarrier zunehmend in der Logistik. Welches Risiko birgt das für Kühne + Nagel?

Wettbewerb ist immer ein Risiko, wenn man schwach ist! Wir beobachten das natürlich sehr aufmerksam und unterschätzen keinen unserer Mitbewerber. Aber wir fokussieren uns auf Qualität und sind angetreten, uns immer weiter zu verbessern, daher sehen wir das nicht als größeres Risiko.

Ihr Mehrheitsgesellschafter Klaus-Michael Kühne erwartet einen Ausleseprozess im Logistikmarkt. Welche Rolle wird Kühne + Nagel dabei spielen?

Der Konsolidierungsprozess ist bereits im Gange, und wir beteiligen uns daran, siehe unseren Zukauf Apex in China. Und werden das auch weiter tun. Unsere Strategie ändert sich diesbezüglich in der neuen Roadmap nicht. Wir konzentrieren uns auf organisches Wachstum, sind aber durchaus für Akquisitionen offen, die komplementär zu unseren Tätigkeitsfeldern sind. Da haben wir, wie angedeutet, vor allem Asien im Auge, aber auch die Bereiche E-Commerce und Healthcare/Pharma. Mögliche Zukäufe müssen aber immer eine verdaubare Größe haben.

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