Extrem ausschlagende Frachtraten sind der Preis des Risikos
Die Frachtenbörse Timocom warnt: Auf dem Marktplatz werden die freien Lkw knapp. Der Ladungsverbund Elvis liefert mit seinem Marktreport fürs dritte Quartal eine mögliche Begründung: Viele Frachtführer verzeichnen aktuell eine Unterdeckung ihrer Kilometerkosten um rund 10 Cent.
Netzwerke und Verbände berichten gleichermaßen davon, dass die Kleinen aufgeben. Das Muskelspiel der Verhandlungspartner vertreibt Transportkapazität aus dem Markt. Die Folgen werden sich direkt in höheren Preisen niederschlagen, sobald die Nachfrage nur etwas anzieht. Einen Vorgeschmack lieferte der September, als innerdeutsche Spotraten jenseits von 2,15 Euro pro Kilometer lagen, während der Preis in Festverträgen stabil bei 1,97 Euro blieb.
Die aktuelle Einkaufsmacht der Kunden droht das gesamte Transportsystem nachhaltig zu beschädigen; das Risiko völlig unkalkulierbarer Raten steigt bereits drastisch. Damit haben Transportunternehmen auch keine Chance, sich ein finanzielles Polster aufzubauen, um die weiter steigenden Kosten infolge von Antriebswende und Emissionshandel tragen zu können. Vor diesem Hintergrund hilft nur noch ein offenes Gespräch der Akteure über den echten Wert von Transporten.