Lasst den Oberleitungs-Lkw nicht vorschnell sterben
Zugegeben, Oberleitungen und Lkw mit Stromabnehmer wirken ein wenig antiquiert. Kein Wunder, dass die drei Pilotprojekte in Deutschland eher halbherzig in Angriff genommen wurden – und Ende des Jahres soll mit der Förderung Schluss sein.
Das sorgt für Frust bei denen, die die Versuche begleitet und solange an der Technik gefeilt haben, bis diese ihren heutigen, fast serienreifen Stand erreicht hat. Sie sehen sich mit einer gewissen Gleichgültigkeit seitens des Bundesverkehrsministeriums konfrontiert.
Dabei täte Minister Wissing gut daran, sich die Projektergebnisse genau anzuschauen. Zwar müsste die Autobahn GmbH für ein initiales Oberleitungsnetz rund 7 Milliarden Euro investieren, aber es könnte sich lohnen, das System dort aufzubauen, wo es sinnvoll ist. Zumal für die Oberleitung nur Mittelspannung nötig ist und das Stromnetz daher weniger belastet wäre als beim Betrieb von Megawatt-Chargern. Für die Lkw-Betreiber ist wichtig, dass die Technik günstig in den Gesamtkosten eines Nutzungszyklus (TCO) wäre.
Die Empfehlung lautet: Erst die Ergebnisse genau anschauen und dann entscheiden, ob die Ampel auf Rot oder Grün stehen soll.