Österreichs Spediteure warnen vor kräftiger Lkw-Mauterhöhung

Im Laufe des nächsten Jahres soll die Lkw-Maut in Österreich zwischen 7,25 und 12,64 Prozent steigen. So sieht es der jetzt veröffentlichte Entwurf der Mauttarifverordnung 2024 vor. Der Zentralverband Spedition & Logistik kritisiert die Verkehrspolitik als kurzsichtig.

2025 sollen die Lkw-Mautsätze in Österreich signifikant steigen. (Foto: picture alliance / Johann Groder / EXPA / picturede)

Die Lkw-Mauttarife in Österreich zählen zu den höchsten in Europa – und sie steigen weiter. So sieht der Entwurf für die österreichische Mauttarifverordnung 2024, der vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) am 30. Oktober 2024 veröffentlicht wurde, im Laufe des Jahres 2025 die Lkw-Mautsätze um bis zu 12,64 Prozent zu erhöhen. Dieser Kostenschub wird von der Transport- und Logistikbranche der Alpenrepublik mit großer Besorgnis gesehen.

„Die heimische Transportbranche kämpft bereits mit im EU-Schnitt überdurchschnittlichen Kostensteigerungen. In dieser Situation ist eine Mauterhöhung von bis zu 12,5 Prozent ein harter Schlag gegen den Industrie- und Handelsstandort Österreich“, sagt Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik. Sein Verband fordert, dass eine Erhöhung der Lkw-Maut mit Augenmaß und der wirtschaftlichen Situation entsprechend vorgenommen wird.

Die Erhöhung betrifft alle Lkw-Klassen und sieht Anstiege von 7,25 bis 12,64 Prozent für Zweiachser sowie 7,42 bis 12,40 Prozent für Dreiachser und 7,47 bis 12,42 Prozent für Lkw mit vier oder mehr Achsen vor. Besonders kritisch sieht es der Zentralverband, dass selbst Fahrzeuge der Euro-6-Klasse von dieser Erhöhung massiv betroffen sind.

Friesz kritisiert die kurzsichtige Mautpolitik: „Es entsteht der Eindruck, dass die Erhöhung weniger einem ökologischen Lenkungseffekt, als vielmehr einem finanziellen Auspressen der Transportbranche ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Realitäten dient. Diese Politik gießt Öl ins Feuer der Rezession und hindert die Branche daran, sich zu emissionsärmeren Technologien weiterzuentwickeln.“

Durch die hohen Kosten bleibe den Unternehmen weniger Spielraum, um in moderne, umweltschonende Technik zu investieren. Zudem müssten die Unternehmen die steigenden Kosten weitergeben, was wiederum die Inflation anheizt und die Rezession noch verschärft.

Der Zentralverband fordert daher Verkehrsministerin Leonore Gewessler auf, die geplanten Mauterhöhungen an die schwierigen wirtschaftlichen Gegebenheiten anzupassen. „Unsere Unternehmen tragen täglich zur Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit Österreichs bei und sollten deshalb nicht ohne Rücksicht abgezockt werden“, so Friesz. (apa/ben)

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