Digitaler Lieferschein für alle

Die Open Logistics Foundation (OLF) hat einen Standard für den digitalen Frachtbrief (eCMR) vorgestellt. Das elektronische Transportdokument basiert auf Open-Source-Software und der Blockchain - und ist nun frei verfügbar.

Illustration: Open Logistics Foundation

Die Open Logistics Foundation (OLF) hat einen Standard für den digitalen Frachtbrief (eCMR) vorgestellt. Das elektronische Transportdokument basiert auf Open-Source-Software und der Blockchain. Entwickelt wurde die Lösung von den Gründern der Stiftung Dachser, Rhenus und dem Fraunhofer IML sowie weiteren Mitgliedern. In einer 10-tägigen Testphase wurden 183 eCMR ausgehend von Berlin auf verschiedenen Relationen in Europa verwendet. Rhenus trat dabei als Versender auf, Dachser transportierte als Dienstleister.

Die Lösung ist nun über die OLF frei verfügbar. „Es handelt sich nicht um eine zentrale Plattform“, betont Andreas Nettsträter, Managing Director der OLF. „Jedes Unternehmen, das den eCMR verwenden möchte, kann damit in seinen eigenen Systemen arbeiten.“ Die optische Oberfläche lasse sich an den Unternehmenslook anpassen.

Kern der OLF ist, bestimmte Softwareanwendungen, die nicht wettbewerbsdifferenzierend sind, zu entwickeln und diese dann allen Marktteilnehmern zur Verfügung zu stellen. „Wir werden uns als Unternehmen weiter unterscheiden können müssen“, sagt Stefan Hohm, CDO bei Dachser. Daher konzentriere man sich auf allgemeine Anwendungen (Commodities), die man dann gemeinsam nutzt.

„Wir sind der Überzeugung, so ein Format zu brauchen, um zukunftsfähig zu bleiben“, unterstreicht Boris Jeggle, Geschäftsführer der Rhenus Special Delivery. Der digitale Lieferschein biete Konnektivität unf Interoperabilität über Unternehmensgrenzen hinweg. Der entscheidende Punkt für Jeggle: „Nicht die Technologie ist der Gamechanger, sondern der Anwendungsfall.“ Mit dem eCMR sei insofern ein wichtiger Schritt gelungen, sind die Vertreter der OLF überzeugt.

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