So plant Porsche die Transformation
Kaum eine andere Branche steht derzeit so unter Druck, sich neu aufzustellen, wie die Automobilindustrie - und die Aufgabe ist gewaltig. "Der Wandel, dem sich die Unternehmen in den kommenden Jahren stellen müssen, ist stärker als alle Veränderungen in den vergangenen 50 Jahren", so brachte Barbara Frenkel, Beschaffungsvorständin bei der Porsche AG, während ihres Impulsvortrags anlässlich der Eröffnung des Deutschen Logistik-Kongresses in Berlin ihr Credo auf den Punkt.
Frenkel geht davon aus, dass bis 2030 die Nachfrage nach E-Pkw vor allem auf den Märkten Nordamerika, Europa und auch Asien stark steigen wird. Für Porsche selbst prognostiziert sie dabei eine weitgehende Umstellung der Produkte auf Elektro-Sportwagen. "Mehr als 80 Prozent der von uns gebauten Fahrzeuge werden dann rein elektrisch angetrieben sein", präzisierte Frenkel.
Parallel dazu treibt Porsche den Klimaschutz voran. Bis 2030 soll die komplette Wertschöpfungskette CO₂-neutral sein. Das heißt wiederum, dass der Sportwagenhersteller auch seine 7.000 Lieferanten weltweit in die Pflicht nimmt, klimaneutrale Prozesse zu etablieren. Darüber hinaus wird das Unternehmen auch neue Partner einbinden: So soll das gemeinsam mit dem Batteriehersteller Customcells gegründete Joint Venture Cellforce Group künftig die für den Sportwagenbau notwendigen Hochleistungsbatterien fertigen und zuliefern.
Ganz verabschieden vom Verbrennungsmotor wird sich Porsche aber nicht. Damit die auch 2030 noch konventionell gefertigten Autos (20 Prozent) ebenfalls klimaneutral betrieben werden können, errichtet das Unternehmen derzeit in Patagonien (Chile) eine Produktionsanlage für e-Fuels im industriellen Maßstab. Diese Anlage soll bereits Ende 2022 in Betrieb gehen.