Von 17 auf fast 17.000: Chinas stählerne Kamelflotte

Wer zwischen China und Europa Ladung auf die Eiserne Seidenstraße bringen will, kommt an China Railway Container Transport (CRCT) nicht vorbei. Innerhalb von elf Jahren hat sich die Wachstumskurve steil nach oben entwickelt – von gerade mal 17 Zügen 2011 auf 16.562 im Jahr 2022.

Containerzüge gehören zur
Landschaft fast schon dazu –
so häufig sind sie unterwegs. (Foto: CRCT)

Wer zwischen China und Europa Ladung auf die Eiserne Seidenstraße bringen will, kommt an China Railway Container Transport (CRCT) nicht vorbei. Es handelt sich um die Dachmarke der „Belt and Road Initiative“ (BRI) der chinesischen Regierung zum Auf- und Ausbau der Neuen Seidenstraße. Seit fast zwei Jahrzehnten ist CRCT als multimodales Container-Transportunternehmen der Staatsbahn China Railway auf dem Markt und nach eigenen Angaben das „Aushängeschild“ der Neuen Seidenstraße. Darunter haben sich im Laufe der Jahre viele Tochterunternehmen angesammelt – für westliche Betrachter eher ein unübersichtliches Geflecht. Gut, dass CRCT als einheitliche Dienstleistungsplattform fungiert, unter anderem für China Railway Express (CR Express).

16.562

Containerzüge setzte CR Express 2022 zwischen China und Europa ein.

(Quelle: CR Express)

200 Städte in Europa erreichbar

Die im August 2016 eingeführte, einheitliche Marke CR Express steht für den intermodalen Containerzug zwischen China und Europa sowie den Ländern entlang der BRI, der allerdings schon einige Jahre zuvor eingesetzt wurde. CR Express erreicht eigenen Angaben zufolge inzwischen mehr als 200 Städte in über 20 europäischen Ländern mit seiner „stählernen Kamelflotte“. Innerhalb von elf Jahren hat sich die Wachstumskurve steil nach oben entwickelt – von gerade mal 17 Zügen in 2011 auf 16.562 im vergangenen Jahr.

Auf europäischer Seite spielt die Duisburger Hafen AG (Duisport) eine Schlüsselrolle für CRCT. Der allererste Zug von CR Express fuhr von Chongqing bis zum Duisport, wo CRCT Ende November 2019 auch seine europäische Niederlassung eröffnete. Das zehntausendste „Stahlkamel“ erreichte dann aus Hamburg kommend im August 2018 Wuhan.

CR Express verbindet China und Europa über drei Verkehrskorridore: Der westliche Korridor wird über den Alataw-Pass und das Bahnterminal in Khorgos (Provinz Xinjiang) in Kooperation mit der kasachischen Staatsbahn KTZ bedient. Der mittlere Korridor verläuft über Erenhot durch die Mongolei via Russland (nicht zu verwechseln mit dem „Mittelkorridor“). Der östliche Korridor quert die chinesisch-russische Grenze.

Außer den Ost-West-Güterströmen hat CRCT seit einigen Jahren auch den wachsenden Warenfluss zwischen China und anderen asiatischen Ländern auf dem Schirm. Konkret geht es um den „Neuen Internationalen Land-See-Handelskorridor“, eine Handels- und Logistikachse zwischen Provinzen in Westchina und ASEAN-Staaten in Südostasien. China will einheimischen Medienberichten zufolge bis 2025 einen Land-See-Korridor für die westliche Region errichten und 500.000 TEU auf der Schiene und im Seeverkehr transportieren. CRCT hat sich schon positioniert und betreibt das Sekretariat des Koordinierungsausschusses. (cs)

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