Huntebrücke seit Freitag wieder befahrbar
Einen Monat nach dem Schiffsunfall ist die beschädigte Huntebrücke bei Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) wieder für den Verkehr freigegeben worden. Ursprünglich war mit der Freigabe erst in der Nacht zu Samstag gerechnet worden. „Nun ging es schneller als gedacht“, sagte eine Bahnsprecherin. Die Freigabe der Strecke ist insbesondere für die Häfen links der Weser wichtig, die auf die Anbindung angewiesen sind.
Am 23. Juli prallte ein Binnenschiff gegen die Eisenbahnbrücke. Dabei wurde das Brückenhaus des Tankschiffes fast komplett abgerissen, auch das Bauwerk und die Oberleitung wurden beschädigt. Der Schiffsführer schätzte die Durchfahrtshöhe falsch ein, gegen ihn wird wegen Gefährdung des Bahn- und Schiffsverkehrs ermittelt.
Der Zugverkehr über die Brücke ist seitdem eingestellt. Die Sperrung hat große wirtschaftliche Folgen für die Region. Die Betreiber der Häfen Brake und Nordenham gehen von einem Millionenschaden aus und sehen Arbeitsplätze in Gefahr, weil Güter nicht mehr auf der Bahnstrecke transportiert werden können.
Neubau der Brücke noch vor 2030
Es war bereits das zweite Mal in diesem Jahr, dass ein Binnenschiff gegen die Brücke prallte und diese beschädigte. Beim ersten Unfall im Februar wurde das Bauwerk so stark beschädigt, dass eine provisorische Brücke errichtet werden musste. Auch damals soll der Schiffsführer die Durchfahrtshöhe falsch eingeschätzt haben.
Die nun ebenfalls kaputte Behelfsbrücke war seit Ende April in Betrieb. Nach Möglichkeit soll noch vor dem Jahr 2030 ein Neubau für die Behelfsbrücke gebaut werden.
Nach Angaben des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums erstellt derzeit ein Arbeitskreis einen Maßnahmenkatalog für mehr Sicherheit an der Huntebrücke. Unter anderem sollen Pegelstandsbezeichnungen verbessert werden, damit es nicht zu einer weiteren Havarie kommt. (dpa/fw)