Deutscher Tanker überfallen - Seemann getötet
Nach der tödlichen Piraten-Attacke auf einen deutschen Öl-Tanker vor der Küste des westafrikanischen Staates Benin sind die Ermittlungen angelaufen. Einen der Seeräuber konnte die Besatzung festnehmen.
„Wir stehen in engen Kontakt mit den Behörden in Benin“, sagte ein Sprecher der Hamburger Reederei Chemikalien Seetransport am Mittwoch. Bei dem Überfall wurde am Dienstag ein ukrainischer Offizier der „Cancale Star“ erschossen. Vier weitere Besatzungsmitglieder erlitten leichtere Verletzungen.
Einer der Piraten wurde inzwischen den Behörden in Contou, dem Regierungssitz von Benin übergeben. Der Crew war es gelungen, den Mann zu überwältigen und in Gewahrsam zu nehmen. Die anderen Piraten ergriffen die Flucht, nachdem sie den Schiffstresor geplündert hatten. Nach dem Übergriff hatte die „Cancale Star“ in der Hafenstadt Contou angelegt.
Wie es den Männern gelang, den unter liberianischer Flagge fahrenden Tanker zu überfallen wollte der Sprecher aus ermittlungstechnischen Gründen nicht sagen. Insgesamt befanden sich 24 Besatzungsmitglieder an Bord des Tankers. Sie stammten aus der Ukraine, aus Litauen und den Philippinen. Der Kapitän ist Lette.
Das Hamburger Unternehmen zeigte sich bestürzt über den Angriff und sprach der Familie des getöteten Ukrainers ihr Beileid aus: „Unser Gedanken geht an die Angehörigen des Besatzungsmitgliedes“, heißt es in einer Mitteilung. Die Chemikalien Seetransport GmbH bereedert nach eigenen Angaben seit mehr als 35 Jahren hoch spezialisierte Schiffe. (dpa)