LNG-Einsatz benötigt bessere Rahmenbedingungen
LNG als Alternativkraftstoff ist längst mehr als nur eine Option, nachdem neben Fähren und Kreuzfahrtschiffe nun auch die Frachtschifffahrt vermehrt auf Flüssigerdgas setzt. Für dessen Nutzung in Deutschland muss aber mehr geschehen, hob Mahinde Abeynaike, CEO von Nauticor und Vorsitzender der Maritimen LNG Plattform am Dienstag auf einer Abendveranstaltung der Maritimen LNG Plattform in Berlin hervor. „Das Thema kommt, die Nachfrage nach LNG steigt weltweit, nur nicht in Deutschland. Darüber müssen wir reden.“
Ein wichtiges Instrument für die Nachfragesteigerung ist die in der letzten Legislaturperiode beschlossene LNG-Förderrichtlinie für den Neu- und Umbau von LNG-getriebenen Seeschiffen. Frank Bonaldo aus dem Bundeswirtschaftsministerium versicherte den rund 80 anwesenden Vertretern aus der maritimen Branche, dass die Ausführungsbestimmungen für die LNG-Förderrichtlinie noch in diesem Jahr kommen werden. Dr. Rowil Ponta, geschäftsführender Gesellschafter von Nordic Hamburg Shipmanagement berichtete von vier Containerschiffen mit LNG-Antrieb für europäische Seeverkehre, die bereits in Bau sind, und der Option, zwei weitere zu bauen, wenn die Förderrichtlinie endlich kommt.
Nachhaltige Logistikketten befinden sich auch bei Volkswagen und bei der Zippel Group im Aufbau. Für die Unternehmen berichteten Markus Lange (VW-Konzernlogistik), und Björn Tiemann, dass zwei LNG-getriebene Schiffe für den Autotransport (ab 2019) gebaut werden sollen und der Transport von Seecontainern auf dem Landweg mit LNG erfolgen soll. Bei der Frage nach einem Importterminal für Deutschland waren sich alle Vertreter des maritimen Sektors einig, dass ein Importterminal unabhängig vom Standort Wilhelmshaven oder Brunsbüttel „die Welt für uns alle leichter machen würde.“
Malte Siegert, NABU Landesverband Hamburg, forderte, dass die Entwicklung schneller gehen müsse und appellierte an die Unternehmen, Verantwortung zu übernehmen und ihren Kunden „mehr zuzumuten“. Für ihn heißt das: „Der Handel muss die Preise so setzen, dass nachhaltige Technologien, wie LNG, auch eingesetzt werden können.“ (jpn)