Reederverband mahnt besseren Schutz für Seeleute an

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat erneut einen besseren Schutz für Seeleute vor Piratenattacken angemahnt. Über das Thema wollen die Reeder im Januar mit der Bundesregierung sprechen.

 

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat erneut einen besseren Schutz für Seeleute vor Piratenattacken angemahnt. Über das Thema wollen die Reeder im Januar mit der Bundesregierung sprechen.

 

„Es ist wichtig, dass die Seeleute in Zukunft noch besser geschützt werden, denn der Welthandel wird zu über 90 Prozent auf den Weltmeeren abgewickelt“, sagte VDR-Hauptgeschäftsführer Ralf Nagel am Mittwoch in Hamburg.

Wirksame Maßnahmen erwarten die Reeder von „bewaffneten hoheitlichen Kräften“ an Bord deutscher Handelsschiffe. Darüber wollen die Reeder mit der Bundesregierung sprechen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Mittwoch in Berlin, für Januar sei ein Treffen dazu geplant.

Der Ministeriumssprecher sagte, im Rahmen der EU-Einsatzgruppe Atalanta könnten bereits bewaffnete Kräfte als Begleitschutz auf Schiffen eingesetzt werden. Außerhalb des Atalanta-Einsatzgebietes sei dies aber nach jetzigem Rechtsverständnis nicht möglich. Bei dem Treffen im Januar solle es aber noch nicht um konkrete Gesetzesinitiativen für Maßnahmen gehen.

Nach Angaben des EU-Antipiratenprogramms „EU Navfor“ sind derzeit 25 Schiffe mit 587 Geiseln in der Hand somalischer Piraten. Erst am Montag war der deutsche Frachter „EMS River“ gekapert worden. Dessen Besatzung – sieben Seeleute von den Philippinen und ein Russe – gehe es gut, sagte ein Sprecher der Reederei Grona Shipping aus Papenburg. „Wir haben noch keinen Kontakt zu den Entführern.“ Zum weiteren Vorgehen wollte er aus Sicherheitsgründen keine Angaben machen.

Rund 550 deutsche Soldaten beteiligen sich an dem internationalen Anti-Piraten-Einsatz Atalanta vor Afrika. Die Selbstschutzmaßnahmen der deutschen Reeder hätten bereits dazu geführt, dass die Attacken auf deutsche Schiffe seltener erfolgreich seien, berichtete Verbandsmanager Nagel. Die somalischen Piraten hätten es nicht auf die Schiffe und deren Ladung abgesehen. „Bei diesen Gewaltverbrechen auf hoher See geht es allein um den Menschenraub“, meinte Nagel. (dpa/sm)

Ihr Feedback
Teilen
Drucken

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ, DVZ-Brief oder DVZ plus 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt 4 Wochen kostenlos testen

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Sie sind noch kein Abonnent?

Testen Sie DVZ, DVZ-Brief oder DVZ plus 4 Wochen im Probeabo und überzeugen Sie sich von unserem umfassenden Informationsangebot.

  • Online Zugang
  • Täglicher Newsletter
  • Wöchentliches E-paper

 

Zum Probeabo

Jetzt 4 Wochen kostenlos testen

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Kundenservice

Sie haben Fragen? Kontaktieren Sie uns gerne.

Nach oben