Whitepaper: Die maritime Wirtschaft sieht E-Fuels als Lösung

Eine Umfrage unter 200 Entscheidern der maritimen Wirtschaft zu den alternativen Kraftstoffen der Zukunft bringt ein eindeutiges Ergebnis. Nahezu alle Entscheider attestieren den E-Fuels das größte Potenzial, die Umwelt zu entlasten. Allerdings ist das keine kurzfristig umsetzbare Lösung. 

Die neue „Laura Maersk“ fährt mit alternativem Kraftstoff. (Foto: dpa/Steffen Trumpf)

Die Schifffahrt befindet sich im Wandel: Bis 2050 soll der Sektor klimaneutral werden – und dabei sollen auch potenziell klimaneutrale Kraftstoffe aus erneuerbaren Energien eine große Rolle spielen. Immerhin 93 Prozent der maritimen Unternehmen sehen in den sogenannten in E-Fuels einen entscheidenden Beitrag für eine nachhaltigere Schifffahrt. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Umfrage „E-Fuels in der Schifffahrtsindustrie“ im Auftrag des Turbolader-Herstellers Accelleron. Insgesamt wurden dazu im September 2023 rund 200 Entscheider der maritimen Wirtschaft aus Deutschland, den Niederlanden, Belgien und Spanien befragt.

In der Einschätzung der Befragten rangieren die E-Fuels hinsichtlich ihrer positiven Umweltaspekte mit großem Abstand vor den anderen alternativen Kraftstoffen. So messen 69 Prozent der Entscheider Biokraftstoffen eine hohe Bedeutung zu, bei LNG waren es 60 Prozent und bei Wasserstoff 52 Prozent. Fossile Brennstoffe in Kombination mit Carbon Capture sind mit einem Zustimmungswert von 32 Prozent weit abgeschlagen.

Verfügbarkeit bleibt Hindernis bis 2030

Trotz des klaren Ziels, die Schifffahrt klimaneutral zu gestalten, stehen der Schifffahrtsindustrie noch einige Herausforderungen bevor, heißt es in der Auswertung der Umfrage. Die Verfügbarkeit von E-Fuels beispielsweise wird bis 2030 überwiegend (44 Prozent) als eher schlecht eingeschätzt. Dennoch sind fast alle befragten Unternehmen langfristig zuversichtlich, dass sie dieses Problem bis 2050 überwinden werden. Für die Mehrheit (60 Prozent) der Befragten gilt die Nachrüstung bestehender Schiffe für den Betrieb mit alternativen Kraftstoffen als beste mittelfristige Strategie zur Dekarbonisierung.

Die Umfrage zeigt auch, dass die Implementierung von E-Fuels in der Schifffahrt von der weit überwiegenden Mehrheit (82 Prozent) der Unternehmen als technisch komplex angesehen wird. Unternehmen mit höherem Jahresumsatz sind jedoch weniger besorgt. Neben der mangelnden Verfügbarkeit (46 Prozent) stellen hohe Umstellungskosten (50 Prozent) und infrastrukturelle Probleme (43 Prozent) die meistgenannten Hindernisse bei der Implementierung von E-Fuels in der Schifffahrt dar.

Ruf nach staatlichen Anreizen

Um die Verfügbarkeit von E-Fuels zu verbessern, fordert mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Befragten staatliche Anreize und Subventionen für die Produktion von E-Fuels. Vier von zehn Reedereien beklagen darüber hinaus unzureichende regulatorische Rahmenbedingungen und fehlende politische Unterstützung bei der Einführung von E-Fuels. Dennoch hat knapp die Hälfte der Befragten bereits konkrete Pläne, in die Nutzung von E-Fuels zu investieren.

Um sich auf den Einsatz von E-Fuels vorzubereiten, setzten Reedereien derzeit am häufigsten (47 Prozent) auf interne Schulungen. Zudem suchen 41 Prozent strategische Partnerschaften mit Anbietern von E-Fuels, während 36 Prozent eine technische Umrüstung der Schiffe planen. Infolge all dieser Maßnahmen erwarten drei Viertel der befragten maritimen Unternehmen, spätestens ab dem Jahr 2045 auf E-Fuels nicht mehr verzichten zu können. (dpa/ben)

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