Landverkehr: Fachkräftemangel schwächt sich ab

Wie sich die schwache Industriekonjunktur zuletzt auf den Straßengüterverkehr ausgewirkt hat, zeigt ein Blick auf die Werte des Maut-Index. Die Flaute wirkt sich auch auf die Beschäftigungsplanungen des Transportgewerbes aus. Und was bedeutet das für den Fachkräftemangel?

Die Flaute in der Industrie schlägt auf den Straßengüterverkehr durch: Der Lkw-Maut-Index notiert bereits seit sieben Monaten unter Vor-Corona-Niveau. (Foto: iStock/Tempura)

Rund 55 Prozent der Betriebe aus dem deutschen Landverkehrssektor registrieren derzeit einen Mangel an Fachkräften; im Oktober 2023 waren es noch 64 Prozent und vor einem Jahr 58 Prozent. Das teilte das Ifo Institut auf DVZ-Anfrage mit.

Im Sektor Verkehr und Lagerei insgesamt nannten im Januar etwa 43 Prozent der Betriebe Probleme bei der Suche nach qualifiziertem Personal. Damit ist der Anteil binnen sechs Monaten um 10 Prozentpunkte gesunken. Im Juli 2023 war jedoch auch der Rekordwert seit Beginn der Erhebung 2009 erreicht worden.

Seit Sommer haben sich vor allem die Engpässe im Landverkehr abgemildert, und zwar um 12 Prozentpunkte. Damit scheint sich nun die Flaute im Güterverkehr bemerkbar zu machen. So notiert der Lkw-Maut-Index bereits seit sieben Monaten unter Vor-Corona-Niveau. Im ersten Monat des Jahres lag der Frühindikator 3,6 Prozent unter dem Wert von Januar 2020. Bereits seit Juni 2023 stehen die Zeichen im Straßengüterverkehr laut Ifo-Umfragen eher auf Personalabbau.

Im Bereich Lagerei haben im Januar 2024 rund 47 Prozent der Firmen einen Fachkräftemangel gemeldet. Damit legte der Anteil gegenüber der vorherigen Ifo-Umfrage von Oktober um 2 Prozentpunkte zu. Er liegt aber fast 13 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Ein Grund dafür dürfte sein, dass immer weniger Hersteller ihre Bestände aufstocken wollen. Einer weiteren Umfrage der Münchner Wirtschaftsforscher zufolge haben 45 Prozent der Industrieunternehmen ihre Lagerhaltung vergangenes Jahr erhöht, um das Risiko von Ausfällen zu verringern. Allerdings planen Stand November 2023 nur 12 Prozent einen weiteren Bestandsaufbau für die Zukunft.

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