Ex-Formel-1-Star beim Logistik-Kongress: „Nachhaltigkeit ist im Aufwind“

Zum Abschluss des Deutschen Logistik-Kongresses 2022 gab es noch etwas Promi-Flair: Nico Rosberg, Formel-1-Weltmeister von 2016, trat am Freitagmittag in Berlin auf. Der Ex-Rennfahrer und Investor sprach vor allem über sein Herzensthema Nachhaltigkeit und gab den Logistikern ein paar Impulse.

Der Formel-1-Weltmeister von 2016 beim Deutschen Logistik-Kongress in Berlin im Gespräch mit Moderator Boris Felgendreher (links). (Foto: BVL/Kai Bublitz)

Zum Abschluss des Deutschen Logistik-Kongresses 2022 gab es noch etwas Promi-Flair: Nico Rosberg, Formel-1-Weltmeister von 2016, trat am Freitagmittag in Berlin auf. Der Ex-Rennfahrer hat sich in den vergangenen Jahren ganz dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben, das auch in Berlin zu den Top-Themen des Kongresses gehörte. Rosberg hat in zahlreiche Start-ups aus den Bereichen grüne Technologien und alternative Mobilitätslösungen investiert. Zudem hat er sein eigenes Greentech-Festival ins Leben gerufen.

Als Ex-Formel-1-Star sieht er seine Rolle auch darin, Themen wie Elektromobilität zu noch mehr Popularität zu verhelfen. „Um den Wandel voranzutreiben, gehört auch viel Marketing dazu“, sagte er vor der Logistik-Community im Berliner Hotel Intercontinental. „Der Bedarf ist da. Aber der Mindshift bei den Konsumenten muss noch beschleunigt werden, damit mehr Menschen – auch in Deutschland – E-Mobilität cool finden“, fügte Rosberg hinzu. Er stellte allerdings klar, dass er – gerade als ehemaliger Rennfahrer – völlig technologieoffen sei. Das Pferd, auf das jetzt gesetzt werde, sei eben die E-Mobilität. Parallel müssten aber auch andere Technologien weiterentwickelt werden.

 

Nico Rosberg: „Das Interesse für den Wandel wird gerade größer – Nachhaltigkeit ist im Aufwind.“
(Foto: BVL/Kai Bublitz)

Mit Nachhaltigkeit Geld verdienen

Er hofft, dass auch der deutsche Mittelstand inklusive seiner vielen Logistikunternehmen verstärkt Innovationen in Richtung von mehr Umweltverträglichkeit vorantreibt. „Das Gute ist, dass die Geschäftsmodelle rund um die Nachhaltigkeit zunehmend aufgehen“, sagte Rosberg und weiter: „Es ist toll zu sehen, dass man damit jetzt richtig Geld verdienen kann.“

Angesichts der bevorstehenden düsteren Herbst- und Wintermonate für die deutsche Wirtschaft, die gerade für einige Mittelständler existenzbedrohend werden könnten, meinte er: „Überleben ist natürlich immer erst mal das Wichtigste. Ich verstehe, dass die Lage nun für einige Unternehmen schwieriger wird. Zugleich sehe ich aber, dass das Interesse für den Wandel in vielen Bereichen durch die aktuelle Energiesituation gerade größer wird – Nachhaltigkeit ist im Aufwind.“

Mittelfristig gesehen sei der Wandel sowieso nicht mehr aufzuhalten. „Und dafür brauchen wir natürlich auch die Logistik“, sagte Rosberg und fügte hinzu, dass in der Formel 1, die bis 2030 klimaneutral werden will, ein Großteil der Emissionen auf die Logistik entfalle.

„Kompensation ist eine Notlösung“

Bei allen Bemühungen in Sachen Nachhaltigkeit sei es entscheidend, Emissionen auch wirklich zu senken. „CO2-Kompensation ist nur eine Notlösung. Das sehe ich schon kritisch.“

In Start-ups mit einem Bezug zur Logistik hat Rosberg bisher zwar nicht investiert. Berührung hat er mit der Branche dennoch, allerdings nur als Markenbotschafter für den Hamburger Intralogistikanbieter Jungheinrich. Aber möglicherweise engagiert er sich nach seinem Auftritt beim Deutschen Logistik-Kongress demnächst vielleicht doch einmal als Investor im Bereich der Innovationen für die Logistik und das Supply Chain Management.

Rund 2.000 Teilnehmer trafen sich in diesem Jahr beim Deutschen Logistik-Kongress in Berlin, wie die Bundesvereinigung Logistik (BVL) am Freitag mitteilte.

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