Ukraine-Update: Russland verhängt Exportverbot für Raps und Sonnenblumenkerne

Der Krieg in der Ukraine belastet das Geschäft deutscher Unternehmen in China. Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, hält die Konjunkturprognose der Wirtschaftsweisen für zu optimistisch. Und Russland verhängt ab diesem Freitag einen vorübergehenden Export-Stopp für Raps und Sonnenblumenkerne. Das Wichtigste in Kürze.

Foto: Kate S/iStock

Russland hat am 24. Februar 2022 einen Angriff auf die Ukraine begonnen. Alles über die Folgen der Invasion für die Logistikbranche und die Wirtschaft insgesamt lesen Sie an dieser Stelle. Der Artikel wird laufend aktualisiert.
 

News vom 31. März 2022

  • Russland verhängt Exportverbot für Raps und Sonnenblumenkerne

Mittwoch, 31. März, 15.10 Uhr

Russland verhängt ab diesem Freitag einen vorübergehenden Export-Stopp für Raps und Sonnenblumenkerne. Das Ausfuhrverbot gelte bis Ende August, teilte das Landwirtschaftsministerium am Donnerstag in Moskau mit. Zudem solle der Export für Sonnenblumenöl von Mitte April bis Ende August auf 1,5 Millionen Tonnen begrenzt werden. Damit solle vor dem Hintergrund einer erhöhten Nachfrage und gestiegener Preise die Versorgung russischer Kunden sichergestellt werden. (dpa / fw)

  • Ukraine und Lockdowns belasten China-Geschäft deutscher Firmen 

Mittwoch, 31. März, 14.45 Uhr

Der Krieg in der Ukraine sowie harte Corona-Maßnahmen belasten das Geschäft deutscher Unternehmen in China schwer. Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Handelskammer in China gaben mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Mitglieder an, dass die aktuelle geopolitische Krise die China-Strategie der Unternehmen beeinflussen werde. Rund ein Drittel (32 Prozent) der Firmen rechneten damit, dass neue Investitionen in China ausgesetzt werden könnten. Zehn Prozent gaben an, dass sie sich ganz aus China zurückziehen könnten, während 27 Prozent die Verlegung von Aktivitäten in andere asiatische Märkte beschleunigen wollen. (dpa / fw)

  • Fratzscher: Konjunkturprognose zu optimistisch

Mittwoch, 31. März, 11.15 Uhr

Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hält die Konjunkturprognose der Wirtschaftsweisen für zu optimistisch. Das Gremium hatte am Mittwoch ein Wachstum von 1,8 Prozent für das laufende Jahr prognostiziert. Im Herbst waren die Experten noch von 4,6 Prozent ausgegangen. Grund für die deutliche Korrektur nach unten sei, dass sich die Erholung nach der Corona-Krise durch den Ukraine-Krieg weiter verzögere. Fratzscher sagte in der Sendung „Forum" im rbb24 Inforadio, die Wirtschaftsweisen nähmen an, dass es weder zu einer weiteren Kriegseskalation, noch zu weiteren Lieferengpässen komme. „Die Prognose stützt sich darauf, dass nichts mehr großartig schief geht und es gehen so viele Dinge schief“, so Fratzscher. (dpa / fw)

  • Experte: Ukraine-Krieg macht Elektroautos teurer

Mittwoch, 31. März, 06.30 Uhr

Russlands Krieg in der Ukraine wird aus Expertensicht Elektroautos teurer machen - und könnte damit dem aktuellen Wandel der Branche einen Dämpfer verpassen. Grund sei vor allem der Anstieg der Preise für Nickel, sagte Branchenanalyst Pedro Pacheco vom IT-Marktforscher Gartner der Deutschen Presse-Agentur. Russland ist eine zentrale Quelle des Metalls, das eine wichtige Rolle für die meisten Batterien von Elektrofahrzeugen spielt. Die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren werde ebenfalls beeinträchtigt: Denn vor allem für viele europäische Hersteller war die Ukraine bisher ein Zulieferer von Kabelverbindungen - und Russland ein Lieferant von Palladium für Katalysatoren. (dpa / fw)

News vom 30. März 2022

  • Umfrage: Firmen mit Osteuropa-Geschäft leiden unter Sanktionen

Mittwoch, 30. März, 17.27 Uhr
Für fast drei Viertel der in Osteuropa tätigen deutschen Unternehmen haben die Sanktionen und Gegensanktionen zwischen Russland und dem Westen negative wirtschaftliche Auswirkungen. Vor allem der Maschinen- und Anlagenbau ist betroffen, wie aus einer Umfrage hervorgeht, die der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft veröffentlicht hat. An der Befragung zwischen dem 11. und dem 25. März haben sich demnach rund 130 Unternehmen beteiligt. Fast 72 Prozent von ihnen gaben an, von den Sanktionen betroffen zu sein. Größtes Problem für diese Unternehmen sind dabei die Einschränkungen im Zahlungsverkehr. Außerdem berichten sie von Logistikproblemen, unterbrochenen Lieferketten, Zahlungsausfällen und Schwierigkeiten mit Lieferanten.

„Besondere Probleme ergeben sich für die Unternehmen daraus, dass sich die einzelnen Konsequenzen summieren“, teilt der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes mit. Mehr als die Hälfte der Unternehmen unterhielten demnach Geschäftsbeziehungen sowohl nach Russland und Belarus als auch in die Ukraine. Die Firmen leiden dabei wirtschaftlich nicht nur unter den Auswirkungen der westlichen Sanktionen. Auch etwa vom russischen Zwang zur Rubelzahlung sind fast die Hälfte von ihnen betroffen. Sie wünschen sich deshalb vor allem direkte Finanzhilfen durch die Bundesregierung sowie rechtliche Unterstützung. (dpa/cs)

  • Jets in Russland: Leasingfirma meldet Versicherern Milliardenschaden

Mittwoch, 30. März, 16.47 Uhr
Der drohende Verlust vieler Passagier- und Frachtjets an Russland beginnt neben den Flugzeugfinanzierern auch die Versicherungsbranche zu treffen. Das weltgrößte Flugzeug-Leasingunternehmen Aercap hat bei der Assekuranz Schäden in Höhe von etwa 3,5 Milliarden US-Dollar (rund 3,2 Milliarden Euro) angemeldet, wie Finanzchef Peter Juhas bei der Bilanzvorlage berichtete. Den Angaben zufolge hatte Aercap 135 Maschinen und 14 Triebwerke an russische Fluggesellschaften vermietet. Davon habe das Unternehmen bisher 22 Flugzeuge und drei Triebwerke zurückgeholt. Das Restrisiko liegt demnach bei rund 2,5 Milliarden Dollar. Nach Angaben der Luftfahrtberatung IBA hatten sich am 10. März insgesamt noch 523 Maschinen ausländischer Flugzeugfinanzierer in Russland befunden. Größte Kundin war demnach die russische Gesellschaft S7 Airlines mit 101 Maschinen, gefolgt von Aeroflot mit 89 Jets.

Die Analysefirma Ishka schätzte den Gesamtwert aller aus dem Ausland nach Russland verleasten Maschinen kurz nach Beginn des Kriegs auf 10,3 Milliarden US-Dollar. Die Summe deckt sich in etwa mit dem Schaden, den Ratingagenturen für die Versicherungsbranche erwarten. „Wir versuchen, weitere Flugzeuge und Triebwerke von früheren russischen Airline-Kunden zurückzuholen“, teilte Aercap weiter mit. „Wir wissen aber nicht, ob wir dazu in der Lage sein werden.“ Der Flugzeugfinanzierer erwartet, dass er den Wert derjenigen Maschinen abschreiben muss, die nicht im zu Ende gehenden ersten Quartal zurückgeholt werden können. (dpa/cs)

  • Finnland und Russland lassen wieder Güterzüge fahren

Mittwoch, 30. März, 16.33 Uhr
Russland und Finnland haben am Mittwoch nach kurzer Unterbrechung ihren Bahngüterverkehr wieder aufgenommen. Die staatlichen russischen Eisenbahnen RZD brachten nach eigenen Angaben einen Zug mit Kohle, Chemikalien, Schwarzmetall und Containern auf den Weg nach Finnland, wie die Agentur Interfax in Moskau meldete. Auch die finnische Eisenbahngesellschaft VR bestätigte in Helsinki die Wiederaufnahme des Frachtverkehrs. Der Verkehr sei am 27. März wegen britischer Strafmaßnahmen gegen RZD eingestellt worden, teilte VR mit. Mittlerweile sei mit London geklärt, dass die Sanktionen sich nicht auf das VR-Geschäft mit Russland erstreckten. Das sagte der Chef des finnischen Unternehmens, Lauri Sipponen. (dpa/cs)

  • Hamburg hebt den Finger für schwimmendes LNG-Terminal

Mittwoch, 30. März, 16.10 Uhr
Auf der Suche nach einem Standort für kurzfristig einsetzbare Flüssiggasterminals hebt Hamburg mit seinem Hafen den Finger. Derzeit prüft die Hansestadt in Abstimmung mit dem Bundeswirtschaftsministerium, ob und wie ein solches Terminal in Hamburg möglich ist, wie die Umweltbehörde am Mittwoch mitteilte. „Hamburg würde als Hafenstadt gern einen Beitrag leisten, die Unabhängigkeit von russischen Energieimporten voranzutreiben“, sagte Staatsrat Michael Pollmann. Der Aufwand beim Leitungsbau sei wegen des gut ausgebauten Erdgasnetzes auch im Hafengebiet „vermutlich vergleichsweise gering“.

Um die Versorgung mit nicht-russischem Gas voranzutreiben, arbeitet Berlin daran, 2022 und 2023 mehrere schwimmende Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland in Betrieb zu nehmen. Auch Wilhelmshaven ist als möglicher Standort für eine schwimmende Anlande- und Speicherplattform für LNG im Gespräch. Zwar sind in Deutschland stationäre Terminals für den LNG-Import geplant; mit deren Fertigstellung ist aber erst in einigen Jahren zu rechnen. (dpa/cs)

  • Inflationsrate springt im März auf 7,3 Prozent

Mittwoch, 30. März, 14.16 Uhr
Ein Energiepreissprung infolge des Ukraine-Krieges hat die Inflation in Deutschland im März auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung getrieben. Die Verbraucherpreise lagen um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilt. Im Februar hatte die Jahresinflationsrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Ähnlich hoch wie im März war die Inflationsrate in den alten Bundesländern zuletzt im Herbst 1981, als infolge der Auswirkungen des Ersten Golfkrieges die Mineralölpreise ebenfalls deutlich geklettert waren. Nach den vorläufigen Daten der Statistiker mussten die Menschen in Deutschland im März 39,5 Prozent mehr für Haushaltsenergie und Kraftstoffe ausgeben als im Vorjahresmonat. Nahrungsmittel verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 6,2 Prozent. Gegenüber Februar stiegen die Verbraucherpreise um 2,5 Prozent.

Ökonomen rechnen für das Gesamtjahr derzeit mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als 6 Prozent. Das wäre der höchste Wert seit der deutschen Wiedervereinigung 1990. In den alten Bundesländern hatte zuletzt im Gesamtjahr 1981 eine Sechs vor dem Komma bei der Inflationsrate gestanden mit damals 6,3 Prozent. Nach Einschätzung der „Wirtschaftsweisen“ müssen sich die Menschen in Deutschland auf dauerhaft höhere Energiepreise einstellen. Dadurch, dass sich Deutschland unabhängiger von Gas- und Ölimporten aus Russland mache, stiegen langfristig die Kosten, sagte Veronika Grimm vom Wirtschaftssachverständigenrat der Bundesregierung. Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft. (dpa/cs)

  • Produktionsausfall und Kurzarbeit bei MAN

Mittwoch, 30. März, 13.52 Uhr
Der Lkw- und Bushersteller MAN ist von einem mehrwöchigen Produktionsausfall wegen des Ukraine-Krieges betroffen. Dies bedeute in der Spitze für rund 11.000 Mitarbeiter in Deutschland Kurzarbeit, erklärte das Unternehmen. Zudem sei eine nicht näher benannte Zahl an Mitarbeitern im Ausland betroffen. Weltweit hat das zum VW-Konzern gehörende Unternehmen rund 34.000 Mitarbeiter, 14.000 davon in Deutschland. Bereits seit dem 14. März gibt es laut MAN in den Lkw-Werken München und Krakau Stillstand und signifikante Ausfälle an den Standorten Nürnberg, Salzgitter und Wittlich. Damit drohe „ein mehrwöchiger Ausfall der Lkw-Produktion und eine deutliche Einschränkung der Fertigung im zweiten Quartal“. Die Bus-Produktion sei dagegen „nicht wesentlich beeinträchtigt“.

Ursache für den Stillstand ist laut MAN, dass Lieferanten von Kabelsträngen an ihren ukrainischen Standorten nicht oder nur noch stark eingeschränkt produzieren können. Man habe zwar unmittelbar nach Kriegsbeginn begonnen, Zuliefererstrukturen in anderen Ländern zu „duplizieren“, dies nehme aber mehrere Monate in Anspruch, sagte der Vorstandschef Alexander Vlaskamp. Weitere Maßnahmen zur Bewältigung der Krise sind ein umfassender Ausgabenstopp für nicht-geschäftskritische Aktivitäten und ein Einstellungsstopp. Auch der Vorstand will in den nächsten drei Monaten auf Teile seines Gehalts verzichten. (dpa/cs)

  • Reederverband fordert freies Geleit für mehr als 60 Schiffe

Mittwoch, 30. März, 13.39 Uhr
Fünf Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sitzen nach Schätzung des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) noch immer mindestens 60 Schiffe der internationalen Handelsflotte in Häfen an der ukrainischen Küste fest. Darunter seien auch mehrere Schiffe deutscher Reedereien, teilt der VDR mit. Die Versorgung der Besatzungen mit Lebensmitteln werde zunehmend schwieriger. „Wir fordern, dass diese Schiffe die Häfen so schnell wie möglich ohne Gefahr eines Angriffs verlassen dürfen“, sagt die VDR-Präsidentin Gaby Bornheim. „Die Schiffe müssen freies Geleit bekommen, damit sie mit ihren Crews unbeschadet aus der Kriegszone fahren können.“

Die Weltschifffahrtsorganisation IMO hatte bereits vor knapp drei Wochen einen „blauen“ Seekorridor gefordert, damit Handelsschiffe und ihre Besatzungen das ukrainische Kriegsgebiet verlassen können. IMO-Generalsekretär Kitack Lim habe sich bereits verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, um den Korridor in Zusammenarbeit mit den betroffenen Parteien zu verwirklichen, hieß es nach einer Entschließung des IMO-Rates. Dort sind 40 der 174 IMO-Mitgliedsländer vertreten, darunter auch Russland und China sowie Deutschland und andere bedeutende Schifffahrtsnationen.

Der Reederverband forderte vor allem Russland dazu auf, diese „blauen Korridore“ zu ermöglichen: „Es ist ein unhaltbarer Zustand, dass – neben der ukrainischen Bevölkerung – mehr als 1.000 Seeleute an Bord von Handelsschiffen in der Kriegsregion um ihr Leben fürchten müssen“, sagte Bornheim. Bei einer Ausfahrt der Handelsschiffe drohen laut VDR „aktuell erhebliche Gefahren, etwa durch Minen und möglichen Beschuss durch vor der ukrainischen Küste liegende Kriegsschiffe“. (dpa/cs)

  • Sachverständigenrat schraubt Wachstumserwartungen herunter

Mittwoch, 30. März, 13.00 Uhr
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert für Deutschland in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,8 Prozent und im nächsten von 3,6 Prozent. Für den Euroraum sagen die Wirtschaftsweisen für beide Jahre ein Wachstum von jeweils 2,9 Prozent voraus. Aufgrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und der gestiegenen Energiekosten hat der Rat seine Prognosen damit zurückgeschraubt. Im Jahresgutachten 2021 war er für 2022 von einem Wachstum von 4,6 Prozent in Deutschland und 4,3 Prozent im Euroraum ausgegangen. „Der Krieg belastet die Aussichten für die Weltwirtschaft und bringt große politische Unsicherheit mit sich“, so das Wissenschaftlergremium. (sl)

  • Ministerium ruft Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus

Mittwoch, 30. März, 12.45 Uhr
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Dies diene der Vorsorge. „Die Versorgungssicherheit ist weiter gewährleistet“, betonte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). Dennoch müsse die Regierung die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein. Mit Ausrufung der Frühwarnstufe sei ein Krisenteam zusammengetreten. Diese analysiere und bewerte die Versorgungslage, so dass – wenn nötig – weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Versorgungssicherheit ergriffen werden können.

Russland hatte in der vergangenen Woche angekündigt hat, die Bezahlung der Gasimporte nur noch in Rubel zu akzeptieren und gedroht, Gaslieferungen zu stoppen, sollten die Gas-Kunden dieser Forderung nicht folgen. Dies stellt laut Habeck einen Bruch der privaten Lieferverträge dar. Die G7-Staaten haben in einer gemeinsamen Erklärung am 28. März die Bezahlung in Rubel abgelehnt. (sl)

  • Kiew: Russland lässt alte ukrainische Minen im Schwarzen Meer treiben

Mittwoch, 30. März, 11.47 Uhr
Die Ukraine hat Russland die Verantwortung für die im Schwarzen Meer treibenden Seeminen gegeben. „Es wurde festgestellt, dass diese Seeminen zu Beginn von 2022 nicht bei den Seestreitkräften der Ukraine registriert waren“, hieß es am Mittwoch in einer Mitteilung des ukrainischen Außenministeriums in Kiew. Vielmehr handele es sich bei den vor den Küsten der Schwarzmeer-Anrainer treibenden Minen um jene, die Russland 2014 bei der Annexion der Halbinsel Krim in Sewastopol erbeutet habe. Russland versuche, die Ukraine international in Verruf zu bringen, hieß es. Kiew habe internationale Organisationen darüber informiert.

Das russische Verteidigungsministerium und der für den Grenzschutz zuständige russische Inlandsgeheimdienst FSB hatten davor gewarnt, dass von der Ukraine ausgebrachte Seeminen sich aus der Verankerung gelöst hätten und eine Gefahr für die Schifffahrt seien. Türkische Experten hatte zwei Seeminen unschädlich gemacht. Nach russischer Darstellung hatte die Ukraine versucht, ihre Küste mit Seeminen vor feindlichen Kriegsschiffen zu schützen. Russland hat nach eigenen Angaben inzwischen die gesamte Kriegsmarine des Landes zerstört. (dpa/cs)

  • Ifo-Umfrage: Preise dürften weiter anziehen

Mittwoch, 30. März, 08.32 Uhr
Immer mehr Firmen planen, ihre Preise in den kommenden drei Monaten zu erhöhen. Das geht aus einer aktuellen Befragung des Ifo Instituts hervor. Dabei wurde ein neuer Höchstwert von 54,6 Punkten erreicht, nach 47,6 im Februar. „Vor allem in den konsumnahen Branchen müssen die Menschen mit stark steigenden Preisen rechnen“, teilen die Wirtschaftsforscher mit. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine treibt nicht nur die Energiekosten in die Höhe, sondern auch die Preise vieler Agrarrohstoffe“, sagt Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturprognosen, angesichts eines Antwortsaldos bei den Preiserwartungen im Nahrungsmittel-Einzelhandel von 94 Punkten. Wenn alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge der Saldo bei 100 Punkten.

„Damit dürfte die Inflationsrate in diesem Jahr auf deutlich über 5 Prozent steigen. Das gab es in Deutschland zuletzt vor über 40 Jahren, als die Inflationsrate nach der zweiten Ölpreiskrise im Jahr 1981 auf 6,3 Prozent kletterte“, fügt Wollmershäuser hinzu. Auch in den Wirtschaftszweigen, die dem privaten Konsum vorgelagert sind, nehme der Preisdruck zu. Im Großhandel sind die Preiserwartungen auf 78 Punkte gestiegen, in der Industrie auf 66 Zähler, im Baugewerbe auf rund 49 und bei den Dienstleistern auf fast 43 Saldenpunkte. (cs)

News vom 29. März 2022

  • Verbrauchern vergeht die Kauflaune

Dienstag, 29. März, 20.10 Uhr
Das von den GfK-Marktforschern erhobene Konsumklima ist eingebrochen. So wird auf Basis von Verbraucherumfragen zwischen dem 3. und 14. März für April ein Wert von minus 15,5 Punkten prognostiziert. Das sind sieben Zähler weniger als für den März (revidiert minus 8,5 Punkte). Zur Einordnung: Minus 15,5 Punkte gab es zuletzt im Lockdown-Monat Februar 2021. Noch niedrigere Werte wurden für die Monate Mai und Juni 2020 registriert. „Steigende Verunsicherung sowie die Sanktionen gegenüber Russland haben vor allem die Energiepreise explosionsartig in die Höhe schnellen lassen und drücken damit spürbar auf die allgemeine Verbraucherstimmung“, erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Das erhobene Konsumklima bezieht sich auf die gesamten privaten Konsumausgaben, geht also weit über den Einzelhandel hinaus.

Während die Anschaffungsneigung gegenüber dem Vormonat moderate Einbußen verzeichnet, brechen die Konjunktur- und Einkommensaussichten ein und verzeichnen teilweise neue Rekordtiefs nach der Finanzkrise 2009. Ein deutlicher Anstieg der Sparneigung im März verstärkt die Abwärtsbewegung weiter. „Durch die stark gestiegenen Preise für Gas, Heizöl und Benzin sehen die Verbraucher ihre Kaufkraft dahinschmelzen“, teilen die Experten weiter mit. Laut einer Sonderumfrage zu den Folgen des Ukraine-Kriegs machen sich neun von zehn Bundesbürgern sehr große oder große Sorgen um die stark gestiegenen Preise im Energiesektor. Bei Lebensmitteln liegt der Anteil der Besorgten bei 80 Prozent. (cs)

  • Autos bleiben vorerst knapp

Dienstag, 29. März, 19.50 Uhr
Die Produktionsausfälle bei Kabelbäumen und anderen Zulieferteilen aufgrund des Ukraine-Kriegs zeigen laut dem Duisburger CAR – Center Automotive Research ihre Wirkungen. Fehlende Halbleiter sorgten für zusätzliche Engpässe bei der Produktion von E-Autos. Hinzu kommen Corona-Produktionsausfälle durch die Null-Covid-Strategie in China, etwa bei Tesla in Shanghai. Im Zuge der neuen Knappheit haben die Autobauer ihre Incentives und Verkaufsförderungsmaßen deutlich zurückgefahren, wie die März-Daten des CAR-Auto-Report zeigen. Die positive Stimmung von Anfang Februar sei verflogen, schreibt CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer. „Putin setzt auch den Autokäufern zu.“ So sei der CAR-Auto-Index bei den März-Werten in einem 10-Jahrestief angekommen, die Nettopreise liegen also auf Höchstniveau. „Incentives und Rabatte werden eher zum Instrument, um die Geduld bei Autokäufern durch die lange Lieferzeit zu besänftigen. Die Autobauer sammeln mit Incentives Aufträge für Herbst, Winter und nächstes Frühjahr.“

Zudem verlängern sich für die deutschen Autokunden die Lieferzeiten und sind vor allem bei E-Autos hoch. Benzinpreise von mehr als 2 Euro pro Liter machen dem Bericht zufolge E-Autos attraktiv und lassen die Nachfrage zusätzlich steigen. Allein im Februar waren laut CAR 14 Prozent der Neuwagen in Deutschland vollelektrisch. „Ohne Lieferengpässe wäre der Anteil noch höher ausgefallen. Zugleich werden Elektroautos aufgrund ihres größeren Halbleiterbedarfs stärker durch die Zulieferengpässe getroffen als Verbrenner“, heißt es weiter und: „Neuwagen bleiben auch im April und Mai knapp“, sagt Dudenhöffer voraus. (cs)

  • Russlands Importmenge hat sich halbiert

Dienstag, 29. März, 18.27 Uhr
Der US-amerikanische Supply-Chain-Plattformanbieter Fourkites hat neue Daten zu den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Lieferketten veröffentlicht:

  • Demnach gehen weiterhin viele Lieferungen in Länder, die an Russland und/oder die Ukraine grenzen, weil die Verlader möglicherweise immer noch Waren umleiten. Der 7-Tagedurchschnitt des Liefervolumens in diese Länder – einschließlich Finnland, Lettland, Estland, Polen und andere – liegt derzeit etwa um 42 Prozent höher als zum 21. Februar. Die größten Zuwächse seien bei Konsumgütern und im verarbeitenden Gewerbe zu beobachten.
  • Den Daten zufolge ist die von Russland importierte Ladungsmenge in der Woche vom 21. bis 27. März im Vergleich zur Vorwoche um 29 Prozent gestiegen, liegt aber immer noch 51 Prozent unter dem Niveau vom 14. bis 20. Februar, der Woche vor der russischen Invasion (siehe Grafik). Dies sei vor allem auf einen Anstieg im Konsumgütersektor zurückzuführen, wo die Mengen im Vergleich zur Vorwoche um fast zwei Drittel zunahmen. Die Ladungsmengen von Industrieerzeugnissen nach Russland sind weiterhin rückläufig. Hier ist das Volumen im Vergleich zur Vorwoche um 35 Prozent gesunken und gegenüber der Vorkriegswoche um 77 Prozent.
  • In der Ukraine sind die Einfuhrmengen zur Vorwoche leicht gestiegen, sind im Vergleich zur Vorkriegswoche aber um 94 Prozent reduziert.
  • Im Vergleich zu der Zeit vor der Invasion sind die Verspätungen bei den Teilladungen weiterhin erhöht. Der Prozentsatz der verspäteten Ladungen nach Osteuropa ist im Vergleich zu Mitte Februar um 11 Prozent gestiegen.
  • Die Wartezeiten in europäischen Häfen haben sich laut Fourkites verringert. Auslaufende Schiffe mit Exportladung verzeichnen derzeit gegenüber Mitte Februar eine nur noch um 5 Prozent verlängerte Verweildauer. Beim Import sind die Wartezeiten weiterhin niedrig. Transshipmentverkehre kommen im Vergleich zu Mitte Februar auf eine um 36 Prozent längere Wartezeit in den Häfen.
  • Die Verweildauer im Seeverkehr für Westeuropa ist in der vergangenen Woche gesunken und liegt nun 22 Prozent über dem Wert von Mitte Februar. Die Verweildauer in den osteuropäischen Häfen hat dagegen weiter zugenommen und beträgt nun fast 11 Tage (28 Prozent über Mitte Februar). In Südeuropa ging sie zurück und liegt nun bei durchschnittlich 9 Tagen (plus 29 Prozent). (cs)
  • BVL-Chef: „Sourcing wird schwieriger, Energie immer teurer“

Dienstag, 29. März, 17.15 Uhr
Der Wirtschaftsbereich Logistik stehe – wie schon während der Pandemie – auch bei der Krise rund um den russischen Angriffskrieg besonders im Fokus, stellte Prof. Thomas Wimmer, der Vorsitzende des Vorstands der Bundesvereinigung Logistik (BVL), beim Handelslogistik-Kongress in Köln fest. „Lieferketten sind gerissen, tausende Lkw-Fahrer aus der Ukraine fehlen, Kraftstoffpreise explodieren und manche Spedition steht mit dem Rücken zur Wand“, sagte Wimmer. Zugleich sehe er aber eine Welle von Solidarität und konkreter Hilfe, und zwar auch unter Logistikern. „Ob per Lkw oder auf der Schiene – viele Logistiker nutzen ihre Kapazitäten und ihr Know-how, um Hilfsgüter an die Grenzen zur Ukraine zu fahren. Sie stellen auch Flüchtlingsunterkünfte bereit, sorgen für Lagerkapazitäten für Hilfsgüter oder stellen ihre Mitarbeiter für Hilfsprojekte frei“, hob er hervor.

Auch Industrie und Handel spüren die massiven Auswirkungen des Krieges. Auf der einen Seite fehlen Produkte und Vorprodukte, so zum Beispiel in der Autoindustrie und in der Lebensmittelbranche. „Das Sourcing wird schwieriger, die Energie immer teurer“, führte Wimmer weiter aus. „Sonnenblumenöl wird zum Luxusgut – und erneut sorgen irrationale Hamsterkäufe für leere Regale bei Klopapier und Mehl – was insbesondere eine Herausforderung für die Nachschub-Logistik ist“, fügte er hinzu. Letztlich seien der Auslöser und die Dimension zwar neu, die Problematik aber sei es nicht. „Es ist der tägliche Job eines Logistikers, mit Störungen in der Lieferkette und dem Ausfall von Produktion umzugehen“, sagte Wimmer. (cs)

  • DIW-Präsident: „Die Risiken werden noch unterschätzt“

Dienstag, 29. März, 17.10 Uhr
Der Ökonom Prof. Marcel Fratzscher befürchtet, dass die infolge des Ukraine-Kriegs angepassten Konjunkturprognosen noch zu optimistisch sind. Das Problem: Viele Risiken, die von dem Ukraine-Krieg ausgingen, seien nicht wirklich quantifizierbar, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) beim Handelslogistik-Kongress. Zudem meint er, dass die Risiken, die ein solcher Konflikt für die Lieferketten mit sich bringen, noch unterschätzt werden. Russland sei zwar wirtschaftlich gesehen eher von geringer Bedeutung, aber eben systemisch relevant.

Unternehmen müssen sich nach Fratzschers Einschätzung auch nächstes Jahr auf ein schwächeres Wirtschaftswachstum einstellen – denn der eigentliche Effekt von teurerem und fehlendem russischem Gas und Öl werde erst im nächsten Jahr eintreten. Die EU zahle Russland aktuell noch 1 Milliarde Euro pro Tag für Energielieferungen. „Moralisch wollen wir ein Embargo. Die Implikationen wären aber dramatisch. Wir können Gas und Öl nicht so schnell komplett durch alternative Angebote kompensieren“, sagte der Ökonom. Zwei Drittel der Anpassung müssten im Falle eines Embargos über Einsparungen bei Unternehmen und privaten Haushalten kommen. „Sind wir fähig und auch gewillt, diese Anpassungen zu akzeptieren?“, zeigte sich Fratzscher skeptisch. Die Folge wäre eine Drosselung der Produktion sowie ein Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Kurzarbeit. Er sehe in Deutschland zudem noch keine Strategie zur Umsetzung eines Embargos. (cs)

  • IMK-Ökonomen rechnen nur noch mit 2,1 Prozent Wirtschaftswachstum

Dienstag, 29. März, 11.09 Uhr
Die Konjunkturforscher der Hans-Böckler-Stiftung rechnen wegen des Ukraine-Kriegs und gestiegener Energiepreise in diesem Jahr in einem „Basisszenario“ nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent. In seiner Prognose im Dezember 2021 war das zur gewerkschaftsnahen Stiftung gehörende Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) noch von 4,5 Prozent Wachstum ausgegangen. Bei der Inflationsrate prognostizieren die Forscher vor allem wegen stark steigender Energiepreise und den Folgen von Lieferengpässen einen Wert von 6,2 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen soll steigen, die Arbeitslosenquote im Jahresschnitt von 5,7 auf 4,9 Prozent sinken, wie das Institut mitteilt.

Der russische Angriffskrieg habe den wirtschaftlichen Erholungspfad jäh blockiert, erklärte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien. „Das betrifft viele Länder, aber Deutschland ganz besonders.“ Das Konjunkturbild 2022 prägten jetzt dramatisch steigende Energiepreise, außerordentlich hohe Inflationsraten, neue Belastungen von Lieferketten und große Unsicherheit. Dies bremse den privaten Konsum, den Außenhandel und die Investitionsbereitschaft von Unternehmen. „Statt eines dynamischen Aufschwungs werden wir dieses Jahr im besten Fall ein moderates Wachstum sehen.“ (dpa/cs)

  • Einfuhrpreise steigen etwas weniger stark

Dienstag, 29. März, 09.10 Uhr
Der starke Anstieg bei den Einfuhrpreisen in Deutschland hat sich nur wenig abgeschwächt. Im Februar stiegen die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern zum Vorjahresmonat um 26,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Januar war mit einem etwas höheren Anstieg von 26,9 Prozent der stärkste Zuwachs seit Oktober 1974 ermittelt worden. Zum Vormonat erhöhten sich die Einfuhrpreise nur um 1,3 Prozent nach 4,3 Prozent im Januar. Die Behörde wies darauf hin, dass sich die aktuellen Preisentwicklungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch nicht deutlich auf das Februar-Ergebnis ausgewirkt hätten.

Erheblicher Preisauftrieb geht nach wie vor von Energie aus. Sie verteuerte sich zum Vorjahresmonat um 129,5 Prozent. Erdgas war mit einem Preisschub von 256,5 Prozent rund dreieinhalb Mal so teuer wie vor einem Jahr. Auch Erdöl (plus 70,3 Prozent) und Mineralölprodukte wie Benzin (plus 69,7 Prozent) waren deutlich kostspieliger als ein Jahr zuvor. Strom war 155,3 Prozent teurer als im Februar 2021. Hohe Preisanstiege gab es auch bei vielen Vorprodukten wie Düngemitteln, Stickstoffverbindungen, Erzen, Metallen und Kunststoffen. (dpa/cs)

  • Lebensmittel-Lieferkette zunehmend unter Druck

Dienstag, 29. März, 08.56 Uhr
Wegen des Ukraine-Krieges wächst weltweit auch die Angst vor Versorgungskrisen und Nahrungsmittelknappheit. Die Unternehmen der Food Supply Chain kämpfen derweil mit hohen Rohstoff-, Energie- und Dieselkosten. Und der Mangel an Material, Equipment und Fahrpersonal verschärft sich. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • Reefer-Seefracht: Die Turbulenzen nehmen kein Ende

Dienstag, 29. März, 08.54 Uhr
Die Hoffnung auf eine Normalisierung in der Seefracht ist geplatzt. Als wären die massiven Kapazitätsengpässe aufgrund von Lockdowns, Quarantäne und Wartezeiten in den Häfen nicht schon schlimm genug, bringen der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland das Fass jetzt zum Überlaufen. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • Ifo: Beschäftigungsbarometer sinkt deutlich

Dienstag, 29. März, 08.39 Uhr
Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat einen Dämpfer erhalten. Das vom Münchner Ifo Institut erhobene Beschäftigungsbarometer ist im März auf 102,1 Punkte gefallen, nach 104,3 Punkten im Februar. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2021. Die gegenwärtig hohe Unsicherheit in der Wirtschaft durch den Angriff Russlands auf die Ukraine lasse die Unternehmen bei den Personalplanungen zurückhaltender werden. „Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zeichnet sich im Moment aber nicht ab“, kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis.

Im Dienstleistungssektor hat der Indikator nachgegeben, verbleibt aber auf hohem Niveau. In der Industrie ist das Barometer merklich gesunken. Die Unternehmen wollen jedoch weiterhin einstellen, wenn auch weniger stark als zuletzt. Handel und Baugewerbe sind derzeit eher zurückhaltend beim Schaffen neuer Stellen. (cs)

News vom 28. März 2022

  • VWN-Fertigung vorerst wieder stabil

Montag, 28. März, 17.38 Uhr
Ausbleibende Teile von Zulieferern aus der Westukraine hatten in den vergangenen Wochen auch die Sparte der leichten Nutzfahrzeuge im Volkswagen-Konzern (VWN) getroffen. Die Produktion an den drei Hauptstandorten Hannover sowie Poznan und Wrzesnia in Polen wurde ausgebremst. Inzwischen hat sich die Lage stabilisiert. Die Fertigung sei wieder angelaufen, teilte das Unternehmen mit. Man sei für mindestens drei Wochen ausgelastet. (dpa/cs)

  • Kühllogistiker geben Kosten weiter

Montag, 28. März, 14.52 Uhr
Die Steigerungen bei den Diesel- oder Energiekosten müssen laut Thermotraffic-Geschäftsführer Falko Thomas zwingend weitergereicht werden. Derartige Anstiege seien nicht durch die Speditionen tragbar. „Fast alle Kunden sind hierzu bereit“, sagt er. Auch Till Bischoff, Geschäftsführer beim Kühllogistiker Heidelmann, hält die Weitergabe der Steigerungen für „alternativlos“. Die durch den Krieg noch einmal deutlich verschärfte Rohstoffknappheit berge zudem die Gefahr von Produktionsausfällen über die bereits stärker betroffenen Industriezweige hinaus. „Das könnte auch in Deutschland zu teilweise leeren Regalen in den Supermärkten führen“, sagte er gegenüber der DVZ. (cs)

  • Finnische Eisenbahn stellt Güterverkehr mit Russland ein

Montag, 28. März, 14.38 Uhr
VR Transpoint, die Güterverkehrssparte der finnischen Eisenbahn, hat den Güterverkehr mit Russland am Sonntag, 27. März, bis auf Weiteres eingestellt. Hintergrund seien die Sanktionen gegen Russland, von denen auch die russische Eisenbahn RZD betroffen sei, sagte Martti Koskinen, Senior Vice President, VR Transpoint. Es würden allerdings noch Waggons aus Finnland zurück nach Russland geliefert. (sr)

  • Nagel-Group-Chef: „Netzwerk läuft unter Volllast“

Montag, 28. März, 14.35 Uhr
Carsten Taucke, CEO der Nagel-Group, berichtet mit Blick auf die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine von einer erschwerten Planbarkeit der operativen Abläufe und der wirtschaftlichen Entwicklung. Die steigenden Energiekosten und Dieselpreise stellten „eine große Belastung“ dar, teilte er gegenüber der DVZ mit. Die Knappheit bei bestimmten Rohstoffen wie Weizen oder Hafer werde spürbaren Einfluss auf die Lieferketten haben. Derzeit sei die Nachfrage in allen Bereichen der Lebensmittelbranche sehr hoch. Das Netzwerk des Lebensmittellogistikers laufe unter Volllast. „Die bewegten Volumina übersteigen noch das Vorjahr“, fügte er hinzu. (cs)

  • Ifo: Krieg lässt Stimmung deutscher Exporteure abstürzen

Montag, 28. März, 13.12 Uhr
Die Stimmung unter deutschen Exporteuren ist laut einer Umfrage des Ifo Instituts infolge des Ukraine-Krieges eingebrochen. Der vom Ifo-Institut ermittelte Index für die Exporterwartungen stürzte von 17 Punkten im Februar auf minus 2,3 Punkte im März ab, wie das Institut mitteilt. Einen stärkeren Einbruch gab bisher nur zu Beginn der Corona-Krise im April 2020. Generell seien in allen Branchen der Industrie die Exporterwartungen gefallen. Einen deutlichen Rückschlag mussten die Autohersteller und ihre Zulieferer verkraften. Sie rechnen mit einem Rückgang der Exporte. Davon gehen laut der Ifo-Umfrage auch die Gummi- und Kunststoffindustrie sowie die Drucker aus. „Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate“, hieß es.

Dagegen halten sich die positiven und negativen Antworten in der chemischen Industrie „gegenwärtig in etwa die Waage“, schreiben die Ifo-Experten. Gleiches gilt für den Maschinenbau. Die Elektroindustrie rechnet weiter mit steigenden Auslandsumsätzen, jedoch weniger stark noch als zuletzt. In der vergangenen Woche hatte das Institut einen Absturz des Ifo-Geschäftsklimas gemeldet. Das wichtige deutsche Konjunkturbarometer war im März von 98,5 auf 90,8 Punkte gefallen. Die Wirtschaftsforscher sprachen von einem „historischen Einbruch“. (dpa/cs)

  • Nordfrost führt Energiefloater ein

Montag, 28. März, 12.49 Uhr
Die extreme Steigerung von Energiekosten könne einen geschäftskritischen Faktor darstellen, sagt Nordfrost-Geschäftsführerin Britta Bartels. Deshalb hat das Unternehmen für alle Lagerdienstleistungen im temperaturgeführten Bereich nun einen Energiefloater auf die Energiekostenanteile eingeführt, wie sie der DVZ mitteilt. Bartels berichtet zudem von zunehmenden Engpässen zum Beispiel bei Kartonagen, Folien, Etiketten, Ersatzteilen und auch bei Paletten, „die knapp und teuer geworden sind und das Geschäft erschweren oder einen kritischen Flaschenhals darstellen können“.

Sie beobachtet auch einen weiteren Anstieg der Seefrachtraten. „Schiffsraum und Leerequipment gerade im Bereich von Reefer-Containern sind nur mit einer Vorlaufzeit von mehreren Wochen erhältlich, und Be- und Entladetermine müssen teils mehrfach pro Woche angepasst werden“, fügt Bartels hinzu. Die Schiffsverkehre seien noch mehr außer Takt und die Häfen noch stärker unter Druck geraten, weil die Reeder ihre Dienste von und nach Russland und in die Ukraine eingestellt haben. „Alle Container, die sich bereits auf dem Weg in die beiden Länder befanden, mussten außerplanmäßig in anderen Häfen entladen werden, was besonders bei beladenen Reefer-Containern herausfordernd ist, da diese durchgängig gekühlt werden müssen“, sagt Bartels weiter. Dadurch komme es in den bereits überlasteten Häfen zu noch massiveren Staus, vor allem in Hamburg, Bremerhaven, Antwerpen und Rotterdam – „mit einer erheblich erschwerten Vor- und Nachlaufplanung“. Das alles übe weiteren Druck auf den verfügbaren Schiffsraum und das Leerequipment gerade im Bereich von Reefer-Containern aus. (cs)

  • Dachsers Food-Chef: „Steigende Nachfrage nach Lagerkapazitäten“

Montag, 28. März, 12.05 Uhr
Der Krieg hat Dachser-Food-Logistics-Chef Alfred Miller in der Lebensmittellogistik unmittelbare Auswirkungen in Form von weiter steigenden Kosten für Strom und Diesel, aber auch für Rohstoffe, „was sich insbesondere in den steigenden Palettenpreisen zeigt“, sagte er gegenüber der DVZ. Zudem rechnet der Manager aufgrund des Konflikts auch damit, dass sich Fahrer- und Laderaummangel verschärft. Das gelte vor allem im Bereich der Charter- und Bedarfsverkehre, da hier Miller zufolge viele osteuropäische Fahrer im Einsatz sind. Spürbar sei auch die steigende Nachfrage nach Lagerkapazitäten. Miller: „Unsere Kunden werden ihre Lagerbestände weiter hochfahren. Kurzfristig und temporär ist dadurch Lagerfläche kaum noch verfügbar, zum Beispiel für das Saisongeschäft.“ Darum investiere Dachser weiter in Kapazitäten. (cs)

  • Kravag sorgt für kostenlosen Versicherungsschutz für Hilfstransporte

Montag, 28. März, 10.49 Uhr
Der gewerbenahe Versicherer Kravag-Sach bietet jetzt einen kostenlosen Versicherungsschutz für Fahrer und Helfer, die Transporte im Auftrag deutscher Kravag-Kunden von Verbandsmitgliedern des Verkehrsgewerbes Hilfstransporte in die Ukraine durchführen. Der Versicherungsschutz beginnt mit dem Transportbeginn und endet mit dem Abstellen des Fahrzeugs bei der Rückkehr. Kein Versicherungsschutz besteht für Unfälle, die unmittelbar oder mittelbar durch Kriegsereignisse verursacht werden. Für Unfälle besteht je Person Versicherungsschutz für Invalidität (Leistung: bis zu 100.000 Euro), Unfalltod (10.000 Euro) sowie Unfall-Service (10.000 Euro). Der Versicherungsschutz ist bis zum 31. Juli 2022 befristet. (la)

  • Türkei entdeckt erneut treibende Seemine im Schwarzen Meer

Montag, 28. März, 10.41 Uhr
Die Türkei hat erneut eine Seemine in ihren Gewässern entdeckt. Die Mine treibe im Schwarzen Meer vor der Küste des Ortes Igneada, nahe der bulgarischen Grenze, teilte das Verteidigungsministerium am Montag auf Twitter mit. Spezialeinheiten seien vor Ort, um das Objekt zu entschärfen. Bereits am Samstag war an der Meerenge Bosporus, die das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet, eine Seemine entdeckt und unschädlich gemacht worden. Der Schiffsverkehr durch den Bosporus war zwischenzeitlich ausgesetzt worden. Die Behörden untersagten zudem bis auf weiteres die nächtliche Fischerei vor der nordwestlichen türkischen Küste des Schwarzen Meeres.

Ob die Minen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine stehen, ist noch unklar. Russland und die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, das Schwarze Meer vermint zu haben. Moskau hatte erst kürzlich vor treibenden Seeminen im Schwarzen Meer gewarnt. (dpa/cs)

  • Steuersenkung gilt auch für Erdgas

Montag, 28. März, 09.15 Uhr
Der Koalitionsausschuss hat ein umfangreiches Entlastungspaket beschlossen und unter anderem die Steuer auf Kraftstoffe gesenkt. Profitieren werden auch Unternehmen, die Lkw mit Gas-Antrieben in ihrer Flotte haben. Erfahren Sie hier mehr.

  • Ukraine-Krieg beeinträchtigt Straßenbau

Montag, 28. März, 09.10 Uhr
Aufgrund gestörter Lieferketten sind viele Materialien nicht zu bekommen oder sie sind erheblich teurer geworden. Auch viele erdölbasierte Produkte, die für die Herstellung von Asphalt benötigt werden, sind betroffen. Unter anderem fehlt es an Bitumen. Erfahren Sie hier mehr.

  • Camion Pro: Lastwagen notfalls stilllegen

Montag, 28. März, 09.05 Uhr
Angesichts der hohen Dieselpreise hat der Transporteursverband die Unternehmen der Branche aufgerufen, ihre Lastwagen notfalls stillzulegen, abzumelden und die Fahrer in Kurzarbeit zu schicken. Das sei keine Protestaktion, sondern bei permanenten Verlusten eine Alternative, teilte der Verband jetzt mit. Erfahren Sie hier mehr.

  • Destatis veröffentlicht Kraftstoffpreise nun wöchentlich

Montag, 28. März, 09.00 Uhr
Um mit den starken Preissteigerungen umgehen zu können, forderten Verbände die Veröffentlichung von Dieselpreisen in einem kürzeren Rhythmus. Dieser Forderung ist das Statistische Bundesamt (Destatis) laut Branchenverband BGL nun nachgekommen. Erfahren Sie hier mehr.

  • London: Russland blockiert weiterhin ukrainische Schwarzmeerküste

Montag, 28. März, 05.04 Uhr
Russland hält aus Sicht der britischen Regierung weiterhin seine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste aufrecht und isoliert die Ukraine damit effektiv vom internationalen Seehandel. Zudem gebe es weiter sporadische Raketenangriffe der russischen Seestreitkräfte, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen in der Nacht zum Montag. Die Zerstörung des russischen Landungsschiffs „Saratow“ im Hafen von Berdjansk dürfte die russische Marine indes wohl zögern lassen, künftig Einsätze in nächster Nähe der ukrainischen Küste durchzuführen. (dpa/cs)

News vom 25. März 2022

  • DIHK sieht Handlungsbedarf bei Cybersicherheit

Freitag, 25. März, 21.12 Uhr
Der Krieg in der Ukraine wird in zunehmendem Maße von Hackerangriffen begleitet. Die zumeist unbekannten Verursacher zielen vor allem auf kritische Infrastrukturen sowie Anbieter von digitalen Netzen und Diensten. Mittlerweile erreichen die Attacken dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zufolge auch den Mittelstand. Betroffen sein etwa Zulieferer und Dienstleister größerer Akteure sowie Nutzer von bislang als vertrauenswürdig geltender IT-Sicherheitssoftware. Die Mehrheit der Mittelständler arbeitet laut DIHK auf einem Cybersicherheits-Niveau, das einem gezielten, professionellen und massiven Angriff nur wenig entgegenzusetzen hat. Zwar legen einer DIHK-Umfrage zufolge fast alle Firmen regelmäßige Sicherungskopien ihrer Datenbestände an und verfügen über Firewalls und Virenschutz. Doch nur 31 Prozent hätten einen klaren Plan dafür, wie in einem Notfall vorzugehen ist.

Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter für die Sicherheitsproblematik sensibilisieren, den Stand ihrer IT-Systeme in Bezug auf Updates, Backups und dergleichen prüfen sowie Sperrlisten (sogenannte Blacklists) zur Abwehr von Internetverkehren aus Russland führen. Auch kleineren Unternehmen sei dringend zu raten, ihre Sicherheitswerkzeuge zu prüfen – also Virus-Scanner, Router, Firewall, Verschlüsselung und Archivierung, teilt der DIHK weiter mit. Betriebe sollten sicherstellen, dass ihre Tools aktiv und aktuell sind sowie regelmäßig überprüft und gepatcht werden. Im Falle irritierender Phänomene bei der Nutzung von Mail, Webdiensten oder Datenübertragung empfehle es sich, den IT-Dienstleister zu Rate zu ziehen. Diese Handreichungen für die aktuelle Lage hat der DIHK zusammengestellt:

  • Lkw-Proteste gehen in Spanien weiter

Freitag, 25. März, 20.38 Uhr
Bei dem Streik der Lkw-Fahrer in Spanien ist ein Ende trotz eines ersten Abkommens zwischen Regierung und Gewerkschaftsvertretern nicht in Sicht. Die von der Regierung zugesagten Beihilfen in Höhe von 1 Milliarde Euro seien nur „Krümel und Peanuts“, klagt Manuel Hernández, der Präsident der Plattform der Warentransporteure, die wegen des Anstiegs der Spritpreise im Zuge des Ukraine-Kriegs zum Streik und zu Protesten aufgerufen hatte. Das Abkommen zwischen der linken Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez und Vertretern des Dachverbandes der spanischen Lastwagenspediteure CNCT war am frühen Freitagmorgen erreicht worden. Man habe eine Entlastung von 20 Cent pro Liter Sprit und Direkthilfen in Höhe von 450 Millionen Euro vereinbart, teilte die Regierung mit.

Die Streik-Plattform, die vor allem Kleinspediteure vertritt, gehört nicht dem CNCT an. Plattform-Chef Hernández sagte, die Regierung spreche mit den „falschen Leuten“. Man werde so lange protestieren, bis man von Transportministerin Raquel Sánchez empfangen werde und „echte Lösungen“ für die Probleme der Lkw-Fahrer gefunden würden, sagte er im Interview des Radiosenders RNE. Nötig sei eine Entlastung von mindestens 60 Cent pro Liter Sprit.

Unter dem Eindruck einer neuen Protestkundgebung am Freitag vor dem Transportministerium in Madrid entschloss sich Ministerin Raquel Sánchez dann doch kurzfristig dazu, Hernández und weitere Streikführer zu empfangen. Das Gespräch brachte am späten Nachmittag allerdings keine Fortschritte. „Der Streik wird leider fortgesetzt“, sagte Hernández nach dem Treffen vor Journalisten. An der Kundgebung in Madrid nahmen am Freitag nach amtlicher Schätzung rund 4.000 Menschen teil.

Wegen des Streiks, der am Montag vergangener Woche begann und sich zuletzt mit Blockaden von Autobahnen, Innenstädten, Großmärkten und Häfen verschärfte, gibt es in Spanien bereits eine zum Teil drastische Versorgungskrise. Immer mehr Ladenregale bleiben leer, unter anderem werden Milch, Joghurt, Obst und Bier knapp. (dpa/cs)

  • Lebensmittelhändler drehen an Preisschraube

Freitag, 25. März, 17.20 Uhr
Nachdem Aldi bereits in der vergangenen Woche die Preise bei zahlreichen Artikeln erhöht hatte, ließen dies am Freitag auch Edeka und Globus durchblicken. Aufgrund der Situation auf den Weltmärkten ließen „sich steigende Verkaufspreise in der gesamten Branche [...] nicht immer vermeiden“, teilte Edeka auf Anfrage mit. Von Globus hieß es, man sei „teilweise dazu gezwungen, auch die Verkaufspreise für unsere Kunden zu erhöhen“. Lidl wollte keine Angaben zur Preisentwicklung machen, Rewe ließ eine Anfrage unbeantwortet. Sowohl Edeka als auch Globus wiesen darauf hin, dass die Rohstoffpreise stark gestiegen seien und Lieferanten Preise erhöhten. Edeka betonte, dass man „seit Monaten in harten Verhandlungen mit der Markenartikelindustrie“ stehe und dass man deren Forderungen sehr genau prüfe. Vor allem der Angriff Russlands auf die Ukraine habe den ohnehin bestehenden Preisauftrieb bei Energie, Agrarrohstoffen, Betriebs- und Futtermitteln verstärkt.

Ein Sprecher von Aldi Nord wies ebenfalls auf steigende Kosten hin. „Mit der Corona-Pandemie und der Krise in der Ukraine werden wir alle mit gleich zwei Jahrhundert-Ereignissen konfrontiert, die sich massiv auf die weltweiten Lieferketten auswirken“, sagte er. „Mit dem Krieg in der Ukraine und der zunehmenden Isolierung Russlands geraten die Lieferketten weiter unter Druck, fallen doch wichtige Herkunftsländer für Rohstoffe wie Weizen oder Speiseöle bis auf Weiteres weg.“ Zugleich stiegen die Energiepreise weiter „massiv“ an, was die Kosten für Produktion und Logistik bei Lieferanten weiter in die Höhe schnellen lasse. „Niemand in der gesamten Wertschöpfungskette im Lebensmitteleinzelhandel kann sich dieser Entwicklung entziehen.“ (dpa/cs)

  • Prognose: Arbeitsmarkt bleibt 2022 trotz Ukraine stabil

Freitag, 25. März, 15.16 Uhr
Ungeachtet der negativen Folgen des Ukraine-Krieges für die Konjunktur in Deutschland wird der Arbeitsmarkt nach Experteneinschätzung dieses Jahr stabil bleiben. Das geht aus der Frühjahrsprognose des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Experten rechnen immer noch mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen dürfte demnach im Jahresdurchschnitt um 350.000 sinken. Die Prognose basiere auf der Annahme, dass der Krieg nicht zu einer noch umfassenderen Eskalation führt, aber auch nicht schnell beendet sein wird. Die Zahl der Erwerbstätigen wird laut IAB-Prognose im Jahresschnitt 2022 um 510.000 Personen höher liegen als im Vorjahr. Bei der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten rechnet das IAB mit einem Zuwachs von 520 000 auf 34,42 Millionen Personen. „Damit würde ein neuer Rekordstand erreicht“, sagte IAB-Forscher Enzo Weber. „Die Zahl der Teilzeitbeschäftigten dürfte im Jahresschnitt 2022 zum ersten Mal die 10-Millionen-Marke überspringen.“

Sollten die Geflüchteten länger bleiben und in den Arbeitsmarkt eintreten, würden die Zahl zusätzlich steigen. Der deutsche Arbeitsmarkt leidet weiter unter Fachkräftemängel. Die Ukrainer gelten als relativ gut ausgebildet. In fast allen Branchen prognostiziert das IAB für dieses Jahr einen Beschäftigungsaufbau. Den höchsten Zuwachs mit 200 000 zusätzlichen Stellen wird es der Prognose zufolge im Bereich öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit geben. Im von der Pandemie besonders betroffenen Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe kommen laut der Prognose 190.000 Stellen dazu. (dpa/cs)

  • Zeppelin-Konzern rechnet mit deutlichen Einbußen

Freitag, 25. März, 13.29 Uhr
Der Zeppelin-Konzern rechnet wegen des Ukraine-Kriegs mit deutlichen Einbußen im laufenden Geschäftsjahr. Der Konzern mit juristischem Sitz in Friedrichshafen vertreibt Bau- und Landmaschinen unter anderem der US-Marke Caterpillar. Zudem ist er im Anlagenbau tätig und bietet Antriebssysteme etwa für die Öl- und Gasindustrie. Fast 20 Prozent des Konzern-Umsatzes würden bislang in Russland, Belarus und der Ukraine erwirtschaftet, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Peter Gerstmann. Schon jetzt sei absehbar, dass Aufträge wegen des Krieges und der Sanktionen nicht abgewickelt werden könnten.

Das Russland-Geschäft habe Zeppelin vor allem mit Blick auf laufende Verpflichtungen und die bisher rund 1.400 Mitarbeiter im Land bislang nicht komplett eingestellt, sagte Gerstmann. „Weder unsere Kunden noch unsere Mitarbeiter führen einen Krieg gegen die Ukraine.“ Zeppelin halte sich aber an die geltenden Sanktionen, die Tätigkeiten seien daher deutlich heruntergefahren worden. „Ich sehe für den russischen Markt keine Zukunft für uns“, sagte Gerstmann. (dpa/cs)

  • Verband: Lebensmittelversorgung bis ins nächste Jahr gesichert

Freitag, 25. März, 13.18 Uhr
Der Deutsche Bauernverband sieht die Ernährungssicherheit in Deutschland trotz Auswirkungen des Krieges in der Ukraine bis ins Jahr 2023 gesichert. „Die Versorgung mit Lebensmitteln für das nächste Jahr ist aus meiner Sicht sichergestellt“, sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied. Anders stelle sich die Situation global dar. Die Ukraine und auch Russland sind wichtige Exporteure. „Erste Schiffe konnten nicht mehr auslaufen, beispielsweise mit Weizen. Die waren schon verladen. Wo sie heute sind, das weiß keiner“, sagte Rukwied. „Wir gehen davon aus, dass es zu Versorgungsengpässen insbesondere in Nordafrika, im arabischen Raum, aber auch im asiatischen Raum kommen kann. Das sind Hauptdestinationen beispielsweise aus der Ukraine.“

In Deutschland seien die Landwirtschaft und die gesamte Kette der Lebensmittelproduktion mit massiven Kostensteigerungen für Energie, Kraftstoff, Düngemittel sowie mit Logistikproblemen konfrontiert, stellte der Bauernverband fest. Gleichzeitig stiegen die Erlöse. Den Verbrauchern stünden in den kommenden Monaten „Preissprünge bei Lebensmitteln in bisher ungekanntem Ausmaß bevor“. Der Bauernverband bat Deutschland und die EU „dringend“ darum, kurz- und langfristige Maßnahmen zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung und zur Kostendämpfung auf den Weg zu bringen. Dazu gehört nach Ansicht des Verbands Flexibilität bei der Nutzung von Brachflächen und ökologischen Vorrangflächen. Entscheidender Faktor für kommende Ernten sei es, die Versorgung mit Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln zu sichern. Und: „Kurzfristig müssen auch bei Unterbrechungen der russischen Gaslieferungen hinreichende Produktionskapazitäten für Stickstoffdünger erhalten bleiben.“ (dpa/cs)

  • Krieg verschärft Problem der knappen Baustoffe

Freitag, 25. März, 12.32 Uhr
Die Baubranche befürchtet, dass wegen des Ukraine-Kriegs Baustoffe Mangelware bleiben. „Wir hatten eigentlich gehofft, dass sich die Materialversorgung in diesem Jahr beruhigt und wir die Bestände zügig abarbeiten können“, sagte Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands HDB. Jedes dritte Bauunternehmen beziehe einer Verbandsumfrage zufolge Baumaterial aus Russland oder der Ukraine. Deswegen erwarte der Verband, dass die Materialbeschaffung schwierig bleibe. 83 Prozent von 451 Bauunternehmern sind nach Verbandsangaben wegen des Kriegs von Problemen wie etwa Lieferengpässen oder gestiegenen Preisen beim Baumaterial betroffen. Bei einem Großteil der Betroffenen (72 Prozent) verzögerten sich deswegen laufende Bauprojekte. Besonders groß sind Lieferengpässe und Preissteigerungen der Umfrage zufolge bei Diesel und Stahl. Knapp die Hälfte der Befragten klagte über höhere Preise und Engpässe bei Bitumen und Asphalt. (dpa/cs)

  • Ifo-Geschäftsklima: Logistiker zeigen sich sehr besorgt

Freitag, 25. März, 11.58 Uhr
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich deutlich verschlechtert. Der vom Ifo Institut erhobene Geschäftsklimaindex ist im März auf 90,8 Punkte abgestürzt, nach 98,5 Punkten im Februar. Grund war ein historischer Einbruch der Erwartungskomponente um 13,3 Punkte, der den Rückgang bei Ausbruch der Corona-Krise im März 2020 (11,8 Punkte) übertraf. Die Firmen schätzten auch ihre aktuelle Lage schlechter ein. Der Rückgang fiel jedoch vergleichsweise moderat aus (1,6 Punkte). „Die Unternehmen in Deutschland rechnen mit harten Zeiten“, kommentiert Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse des wichtigen Frühindikators.

Demnach hat sich das Geschäftsklima im Dienstleistungssektor merklich verschlechtert. Dies war auf einen deutlichen Rückgang der Erwartungen zurückzuführen. Vor allem die Logistikbranche blickt den Ifo-Forschern zufolge mit großer Sorge auf die kommenden sechs Monate. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage hingegen nahezu unverändert ein. Im verarbeitenden Gewerbe sei der Index so stark gefallen wie noch nie. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen. Diese schlugen von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um. Mit Blick auf die kommenden Monate zeigen sich die Industriefirmen „extrem unsicher“, teilen die Forscher weiter mit. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich. Im Handel ist der Geschäftsklimaindex ebenfalls eingebrochen. Der Erwartungsindikator stürzte so stark ab wie nie zuvor. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage blieben hingegen nahezu unverändert gut. (cs)

  • Ukrainischer Botschafter Melnyk pocht auf Energie-Embargo

Freitag, 25. März, 9.07 Uhr
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, ist nach dem EU-Sondergipfel unzufrieden mit den Ergebnissen. „Wir sind dankbar dafür, dass man darüber nachdenkt, weitere Sanktionen einzuführen“, sagte Melnyk am Freitag im „ZDF-Morgenmagazin“. Gleichzeitig seien Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Regierung darüber enttäuscht, dass man bei einem möglichen Energie-Embargo gar nicht vorangekommen sei.

„Das ist die schärfste Waffe und wir wissen, dass auch die Bundesrepublik da auf die Bremse getreten hat.“ Viele betrachteten diesen Schritt auch als Verrat am ukrainischen Volk, sagte Melnyk. Er glaube, dass man ein Moratorium zumindest für ein oder zwei Monate einführen könnte. Man rufe die Bundesregierung auf, eine solche Entscheidung zu treffen. „Ich glaube, alles andere wäre wirklich ein Schlag ins Gesicht der Ukraine.“ (dpa/cs)

  • EU und USA streben Energiepartnerschaft an

Freitag, 25. März, 8.24 Uhr
Beim EU-Gipfel in Brüssel soll an diesem Freitag auch über eine engere Kooperation mit den USA bei der Energieversorgung gesprochen werden. Berichten zufolge könnte es um feste Mengen von Flüssigerdgas (LNG) gehen, die aus den USA nach Europa kommen. „Wir unternehmen weitere konkrete Schritte in unserer Zusammenarbeit im Energiebereich, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu verringern“, kündigten US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstagabend in einer gemeinsamen Erklärung an. Verstärken wollen beide Seiten auch die Zusammenarbeit beim Thema Cybersicherheit, etwa durch einen intensiveren Austausch von Informationen.

Kontrovers diskutiert wurde am Donnerstag die Frage, ob die EU ihre Sanktionen gegen Russland um einen Importstopp von Energie erweitern soll. Dafür sprachen sich etwa die Regierungschefs von Polen, der baltischen Staaten aus und auch Finnland zeigte sich offen. Die Bundeskanzler von Österreich und Deutschland, Karl Nehammer und Olaf Scholz, lehnten ein Energieembargo aber erneut ab. Scholz sagte, es sei eine bewusste Entscheidung der EU, angesichts der sehr hohen Abhängigkeit einiger Länder von Gas, Öl und Kohle aus Russland, dies nicht in das Sanktionspaket aufzunehmen. (fh/dpa)

  • Russland richtet See-Korridor für ausländische Schiffe ein

Freitag, 25. März, 7.37 Uhr
Für ausländische Schiffe in ukrainischen Häfen soll nach russischen Angaben von diesem Freitag an ein See-Korridor im Schwarzen Meer eingerichtet werden. Die Schiffe sollten auf diesem Weg sicher ins offene Meer gelangen, teilte das russische Verteidigungsministerium jetzt mit. Der Sammelpunkt sei 20 Seemeilen südöstlich des Hafens Tschornomorsk im Gebiet Odessa, sagte der russische Generalmajor Michail Misinzew. Von dort aus könnten die Schiffe täglich von 6 Uhr bis 17 Uhr MEZ die Ukraine über einen 3 Seemeilen breiten und 80 Seemeilen langen Korridor in südwestliche Richtung verlassen. Insgesamt sollen 67 Schiffe aus 15 Ländern in verschiedenen ukrainischen Häfen liegen. (dpa/ben)

  • Selenskyj-Berater fordert Energieimport-Embargo

Freitag, 25. März, 1.04 Uhr
Der ukrainische Präsidentenberater Alexander Rodnyansky hält einen Stopp der europäischen Importe von russischem Öl und Gas für unumgänglich. Der Westen müsse verhindern, dass die Sanktionen gegen Russland von Moskau umgangen würden, sagte Rodnyansky am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner“. Mit der Ankündigung, Zahlungen für Energieimporte künftig nur noch in Rubel zu akzeptieren, kämpfe die russische Führung gegen die Inflation im Land, was ihr auch teilweise gelinge. Russlands Präsident Wladimir Putin finanziere seinen Krieg gegen die Ukraine nach wie vor mit den Exporten von Öl und Gas, beklagte Rodnyansky. Wenn diese nicht gestoppt würden, werde „die Kriegsmaschinerie nicht zum Stillstand“ kommen, sagte der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Kremlchef Putin hatte am Mittwoch angekündigt, für Gaslieferungen aus Russland müssten „unfreundliche Staaten“ wie Deutschland und die übrigen EU-Mitglieder künftig in Rubel bezahlen. Die Ankündigung hat im Westen für neue Unruhe gesorgt. Mehrere europäische Länder, darunter auch Deutschland, lehnen einen Import-Stopp für russische Energie als Druckmittel gegen Moskau ab. (dpa/cs)

News vom 24. März 2022

  • IRU hält EU-Beihilferegeln für Transportgewerbe nicht für ausreichend

Donnerstag, 24. März, 19.35 Uhr
Dem Straßengütergewerbe wird mit den am Mittwoch von der EU-Kommission beschlossenen befristeten Beihilfeleitlinien nicht ausreichend geholfen, meint der internationale Branchenverband IRU. Unternehmen, die durch die Folgen des Ukraine-Krieges in Schwierigkeiten sind oder unter den stark gestiegenen Strom- und Gaspreisen leiden, dürfen den Beschlüssen zufolge zum Beispiel mit Beihilfen von bis zu 400.000 Euro pro Firma unterstützt werden. „Die Ausnahmen von den Beihilferegeln sind aber befristet, beziehen sich nicht speziell auf den Verkehrssektor und die steigenden Treibstoffpreise werden überhaupt nicht erwähnt“, sagte Raluca Marian, Leiterin der EU-Vertretung der IRU. „Die EU-Mitgliedstaaten müssen etwas unternehmen, um den Zusammenbruch eines erheblichen Teils ihrer Straßengütertransportbranche zu verhindern und die dadurch drohenden Schäden für Wirtschaft und Gesellschaft. Die befristete EU-Krisenregelung für staatliche Beihilfen muss das ermöglichen“, forderte Marian. (fh)

  • Biden: Unterstützung Russlands hätte wirtschaftliche Folgen für China

Donnerstag, 24. März, 19.16 Uhr
US-Präsident Joe Biden hat China bei einer Unterstützung Russlands im Krieg gegen die Ukraine vor wirtschaftlichen Konsequenzen gewarnt. „China weiß, dass seine wirtschaftliche Zukunft viel enger mit dem Westen verbunden ist als mit Russland“, sagte US-Präsident Joe Biden in Brüssel. Biden nahm Bezug auf sein Gespräch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in der vergangenen Woche. Biden betonte zwar, dass er dem chinesischen Staatschef nicht gedroht habe. „Aber ich habe ihm klargemacht, dass er die Konsequenzen verstehen muss, wenn er Russland hilft.“ Er habe auch auf „die Zahl der amerikanischen und ausländischen Unternehmen hingewiesen, die Russland als Folge ihres barbarischen Verhaltens verlassen haben“, so Biden weiter.

Die US-Regierung hat China und Unternehmen in der Volksrepublik bereits mehrfach davor gewarnt, Russland bei der Umgehung westlicher Sanktionen zu unterstützen. In einem solchen Fall könnten die Strafmaßnahmen auch auf chinesische Firmen ausgeweitet werden, hieß es. Die EU und die USA sind für China deutlich wichtigere Handelspartner als Russland. (dpa/cs)

  • Ökonom befürchtet massive Folgen bei Öl-Lieferstopp

Donnerstag, 24. März, 17.05 Uhr
Ein Ende der Erdöllieferungen aus Russland nach Deutschland hätte nach Ansicht von Ökonomen massive Auswirkungen auf die Preise und möglicherweise auch auf die Versorgung mit Kraftstoffen. Hinzu kämen Folgen für die chemische Industrie, vor allem in Ostdeutschland, sagt Joachim Ragnitz, Vize-Chef des Ifo Instituts Dresden. Der französische Energieriese Total hatte mit Blick auf den Ukraine-Krieg beschlossen, mit Ablauf dieses Jahres kein russisches Erdöl mehr kaufen zu wollen. Es würden keine neuen Verträge mehr geschlossen oder bestehende verlängert, stattdessen setze man auf Öl aus „internationalen Märkten“.

Die Total-Raffinerie Leuna (Sachsen-Anhalt) bezieht bisher direkt über die „Druschba“-Pipeline Erdöl aus Russland. Alternativlösungen wie den Transport per Tanker über den Seeweg nach Ostdeutschland sieht Ragnitz mit Skepsis. „So viele Öltanker wird es nicht geben, um das in ausreichender Menge zu liefern. Und eine neue Pipeline kann man nicht von heute auf morgen bauen“, sagt er. In Leuna werden in der Raffinerie von Total Kraftstoffen wie Benzin und Diesel hergestellt, rund 1.300 Tankstellen in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen damit beliefert. Zudem wird in der Raffinerie Methanol hergestellt, das für die chemischer Produktion und deren Verbundsystem vor allem in Ostdeutschland nötig ist.

Die nach 1990 neu gebaute Raffinerie Leuna gilt als das Herz des gesamtem 1300 Hektar großen Industriestandorts Leuna, wo allein rund 12.000 Menschen der Branche in 100 Betrieben arbeiten, davon rund 650 in der Raffinerie. Auf dem Areal befindet sich ein Tanklager mit Vorräten. Das Unternehmen äußerte sich zunächst nicht dazu, wie lange die Reserven reichen würden. (dpa/cs)

  • Beschaffung: Lieferzeiten verlängern sich wieder stärker

Donnerstag, 24. März, 14.34 Uhr
Als Gründe nennen die deutschen Einkaufsmanager die Störungen infolge des Ukraine-Krieges und der Lockdowns in China. Zudem verzeichnet die deutsche Wirtschaft im März den stärksten Einkaufspreisanstieg seit Erhebungsbeginn 1998. Und das Geschäftsklima hat stark gelitten. Erfahren Sie hier mehr. (cs)

  • Verfassungsschutz warnt weiter vor Cyberangriffen

Donnerstag, 24. März, 12.25 Uhr
Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) schätzt das Risiko russischer Cyberangriffe gegen deutsche Stellen, einschließlich Unternehmen, als anhaltend hoch ein. „Cybersabotageakte gegen Unternehmen in den KRITIS-Sektoren, aber auch gegen den politischen Raum sowie gegen militärische Einrichtungen, sind jederzeit möglich“, heißt es im aktuellen „Sicherheitshinweis für die Wirtschaft“, den die Behörde veröffentlicht hat. Dieser informiert über aktuelle Erkenntnisse, die für deutsche Unternehmen relevant sein können. Zudem bietet er konkrete Handlungsempfehlungen.

Die Aufrufe über Twitter zeigten zudem, dass auch auf pro-ukrainischer Seite mobilisiert werde. Unter dem Hashtag #bloodytrade bauen laut BfV aktuell Twitter-Accounts Druck auf Unternehmen auch in Deutschland auf, sich aus dem Russland-Geschäft zurückzuziehen. Dabei würden die Unternehmensnamen genannt oder verlinkt. Es sei daher nicht auszuschließen, dass Akteure im Cyberbereich Angriffe auf Unternehmen vornehmen, weil diese sich nicht aus ihrer Geschäftstätigkeit in Russland zurückgezogen hätten.

Ebenfalls sei nicht auszuschließen, dass Entscheidungen von Unternehmen über die Einschränkung oder Einstellung von Geschäftstätigkeiten in Russland als russlandfeindliche Handlungen ausgelegt und für Propagandazwecke verwendet werden. Und: „Illegale russische Beschaffungsbemühungen in Deutschland werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit intensivieren“, schreibt das BfV weiter. Betroffen seien vor allem Güter der Branchen der maritimen Wirtschaft, Luft- und Raumfahrt, Halbleiterproduktion, Werkzeugmaschinen sowie der Sicherheits- und Rüstungsindustrie. Angesichts der verschärften Sanktionen müsse davon ausgegangen werden, dass sich die russischen Methoden der Verschleierung und Umgehung verfeinern. Das könne beispielsweise die Gründung neuer Tarnfirmen sowie den Aufbau neuer Beschaffungsnetzwerke über Drittstaaten und neue Endverwender umfassen. (cs)

  • Viele Firmen kehren Russland den Rücken

Donnerstag, 24. März, 12.15 Uhr
Der Yale School of Management zufolge haben bisher 360 Unternehmen Russland infolge der Ukraine-Invasion den Rücken gekehrt. Das geht aus einer fortlaufend aktualisierten Auflistung der US-amerikanischen Wirtschaftshochschule hervor. Demnach haben sich 169 Unternehmen vollständig zurückgezogen – darunter auch deutsche Unternehmen wie Aldi, Daimler und DB Schenker. Weitere 191 Unternehmen haben ihre Aktivitäten zu 100 Prozent ausgesetzt, halten sich aber eine Rückkehr offen. In diese Kategorie fallen aus Deutschland zum Beispiel Adidas, die Commerzbank und DHL. Die Liste beinhaltet zudem 86 weitere Unternehmen, die ihre Aktivitäten eingeschränkt haben oder einen Investitions- beziehungsweise Entwicklungsstopp verhängt haben. (cs)

Infografik: 360 Unternehmen haben Russland den Rücken gekehrt | Statista

News vom 23. März 2022

  • Ukraine-Krieg setzt Onlineboom ein abruptes Ende

Mittwoch, 23. März, 18.25 Uhr
Bereits vor Ausbruch des Ukraine-Krieges ist die Stimmung im deutschen Versandhandel ins Negative gekippt. Laut Branchenverband bevh ist der Absatz in den Wochen nach der russischen Invasion erst recht massiv zurückgegangen. Einige Onlinehändler melden zudem Lieferkettenprobleme. Lesen Sie hier die komplette Analyse.

  • VW startet wieder Produktion von E-Autos in Sachsen

Mittwoch, 23. März, 15.46 Uhr
Volkswagen Sachsen kann in den Werken Zwickau und Dresden die Produktion von Elektroautos schneller hochfahren als geplant. Von kommenden Montag (28. März) an starte in Zwickau wieder der Zwei-Schicht-Betrieb, sagte ein Volkswagen-Sprecher. Die Gläserne Manufaktur in Dresden beginne ab Mittwoch (30. März) wieder mit der Produktion. Infolge des Ukraine-Krieges hatte Volkswagen den Bau von Elektroautos in Sachsen ruhen lassen. Der Grund waren Engpässe bei Zulieferern. Ursprünglich sollte die Produktion erst am 1. April wieder starten. Die Produktion wird laut VW in den Folgewochen je nach Versorgungslage gesteuert. Der Zulieferer aus der Westukraine habe es geschafft, eher ausreichend Kabelbäume zu fertigen und nach Sachsen zu schicken. (dpa/cs)

Immer weniger Lieferungen nach Russland

  • Mittwoch, 23. März, 15.05 Uhr
    Der US-amerikanische Supply-Chain-Plattformanbieter Fourkites hat neue Daten zu den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Lieferketten veröffentlicht:

  • In der Woche vom 14. bis 20. März ist demnach die von Russland importierte Ladungsmenge im Vergleich zur Vorwoche um 16 Prozent und im Vergleich zum 14. bis 20. Februar, der Woche vor der russischen Invasion, um 62 Prozent gesunken.

  • In der Ukraine sind die Einfuhrmengen um 50 Prozent und im Vergleich zur Vorkriegswoche um 97 Prozent zurückgegangen.

  • In Russland hat Fourkites einen Rückgang des Importvolumens sowohl für Industrieprodukte, inklusive Öl und Gas, als auch für Konsumgüter festgestellt: Bei den Industrieerzeugnissen ist das Volumen im Vergleich zur Vorwoche 23 Prozent und im Vergleich zum 14. bis 20. Februar um 65 Prozent niedriger. Die Einfuhren von Konsumgütern sind im Vergleich zur Vorwoche um 11 Prozent und im Vergleich zur Vorkriegswoche um 60 Prozent zurückgegangen.

  • Im Vergleich zur Zeit vor der Invasion sind die Verspätungen bei den Teilladungen weiterhin erhöht. Der Prozentsatz der verspäteten Ladungen nach Osteuropa ist im Vergleich zum 17. Februar um 11 Prozent gestiegen.

  • Die Wartezeiten in europäischen Häfen sind laut Fourkites nach wie vor hoch. Auslaufende Schiffe mit Exportladung verzeichnen derzeit gegenüber Mitte Februar eine um 26 Prozent verlängerte Verweildauer.

  • Die Wartezeiten in den Häfen für Transshipmentverkehre haben sich in den vergangenen Wochen stabilisiert und liegen nur noch 8 Prozent über denen von Mitte Februar

  • Beim Import haben sich die Wartezeiten in der vergangenen Woche leicht erhöht, liegen aber weiterhin nur 4 Prozent höher als Mitte Februar.

  • Die Verweildauer im Seeverkehr für Westeuropa ist in der vergangenen Woche weiter gesunken und liegt jetzt nur noch 11 Prozent über dem Wert von Mitte Februar. Die Verweildauer in Osteuropa und Südeuropa ist dagegen weiter hoch und stieg gegenüber Mitte Februar um 25 Prozent beziehungsweise 50 Prozent. (cs)

  • Teilweise Kurzarbeit in Sindelfinger Mercedes-Werk

Mittwoch, 23. März, 13.20 Uhr
Angesichts des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen für Zulieferer hat Mercedes-Benz in Teilbereichen des schwäbischen Werks Sindelfingen Kurzarbeit beantragt. Die neue Schichtplanung der großen Fabrik werde in der laufenden Woche für die Beschäftigten auch über sogenannte Arbeitszeitinstrumente ausgeglichen. Das teilte eine Sprecherin des Autoherstellers mit. Das Magazin „Wirtschaftswoche“ hatte zuvor darüber berichtet. Details wurden vom Hersteller nicht genannt. Die Fabrik mit rund 25.000 Beschäftigen inklusive des neuen Werks „Factory 56“ laufe weiter, hieß es in Stuttgart. In Sindelfingen bei Stuttgart wird unter anderem die Luxuslimousine S-Klasse gebaut.

Mercedes-Benz hatte bereits zu Monatsbeginn die Schichtplanung in Teilbereichen von Sindelfingen angepasst. Beeinträchtigungen in anderen deutschen Werken gebe nicht, teilte die Sprecherin nun mit. Man arbeite unter anderem mit Zulieferern in der Ukraine zusammen, die verschiedene Komponenten für die Fahrzeugproduktion lieferten. Der Hersteller sei in engem Kontakt mit Lieferanten, um gemeinsam an „Lösungen zur Absicherung unserer Lieferketten zu arbeiten“. Dazu gehöre auch das Verlagern von bestimmten Produktionen an andere Standorte der Zulieferer. (dpa/cs)

  • So könnte der Westen weniger Öl verbrauchen

Mittwoch, 23. März, 11.21 Uhr
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat einen 10-Punkte-Plan zur Reduzierung des Ölverbrauchs von Industriestaaten vorgelegt. Damit könnte die Abhängigkeit von Ölimporten aus Russland verringert werden. Der Plan bezieht sich auf einen kurzen Zeitraum von vier Monaten. Wie die Grafik zeigt, kann die Ölnachfrage durch ein ganzes Bündel von Maßnahmen in der Zeit von 44,6 Millionen Barrel pro Tag auf schätzungsweise 41,8 Millionen Barrel reduziert werden. Dies entspräche einem Rückgang von 6,3 Prozent.

Die größten Einsparungen von jeweils 0,4 Millionen Barrel pro Tag ließen sich laut IEA erzielen, indem Tempolimits auf Autobahnen, autofreie Sonntage und zu 3 Tage Homeoffice pro Woche eingeführt oder beibehalten würden. Auch der Ausbau der Carsharing-Infrastruktur hätte eine Wirkung in dieser Größenordnung. Durch eine erhöhte Effizienz von Lkw ließen sich demnach 0,3 Millionen Barrel pro Tag einsparen. Maßnahmen wie ein Ausbau der E-Mobilität oder der Ersatz von Flugreisen durch Fahrten mit Zügen brächten dagegen einen eher geringen Rückgang von 0,1 Millionen Barrel pro Tag. (cs)

Infografik: So könnte der Westen weniger Öl verbrauchen | Statista
  • Greenpeace verlangt Importstopp für russische Energieträger

Mittwoch, 23. März, 06.35 Uhr
Die Umweltorganisation Greenpeace fordert einen Importstopp für Gas, Öl und Kohle aus Russland. „Der EU-Gipfel an diesem Donnerstag muss dringend Beschlüsse für ein schnelles Energieembargo gegen Russland fassen“, sagte der deutsche Greenpeace-Geschäftsführer Martin Kaiser der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Wir erwarten von der Bundesregierung und von Kanzler Olaf Scholz persönlich, sich nicht länger gegen einen solchen Schritt zu stemmen.“ (dpa/fw)

News vom 22. März 2022

  • Scholz bleibt bei Nein zu Energie-Embargo gegen Russland

Dienstag, 22. März, 18.05 Uhr
Kurz vor den Gipfeltreffen von EU, G7 und Nato in Brüssel bleibt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seinem klaren Nein zu einem sofortigen Stopp der Energie-Importe aus Russland wegen des Ukraine-Kriegs. Die Position der Bundesregierung sei unverändert, sagte Scholz am Dienstag nach einem Treffen mit EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola in Berlin. Das gelte auch für viele andere EU-Mitgliedsstaaten, deren Abhängigkeit von russischer Energie noch größer sei. Sanktionen müssten einerseits einen starken Effekt auf Russland haben, andererseits aber auch für die eigene Volkswirtschaft verkraftbar sein, betonte Scholz. „Wir müssen ja sehr klar sein: Das kann sein, dass es sich hier nicht um eine kurze Angelegenheit handelt, sondern um eine längere Auseinandersetzung. Und da müssen wir das alle gemeinsam durchhalten.“ Die Ukraine, aber auch einige EU-Staaten dringen auf einen EU-Importstopp für Energie aus Russland. Sie argumentieren, dass der Präsident Wladimir Putin mit den Einnahmen - jeden Tag mehrere hundert Millionen Euro - seinen Krieg finanziert. Am Donnerstag kommen zuerst die Nato und dann die Gruppe der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte G7 und die Europäische Union zu Gipfeltreffen zusammen. Der EU-Gipfel dauert bis Freitag. (dpa/fh)

  • Russlands Außenhandel weiter rückläufig

Dienstag, 22. März, 15.38 Uhr
Russland entkoppelt sich zunehmend vom Handel mit dem Westen. Die Menge an Gütern, die über Container Russlands Häfen verlassen oder dort ankommen, liegt nach Angaben des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW) derzeit etwa 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, dürften die Im- und Exporte Russlands im März noch stärker sinken als im aktuellen Datenupdate des Kiel Trade Indicator berechnet, wie das IfW auf seiner Homepage mitteilt. Die russischen Exporte waren laut IfW-Prognosen bereits im Februar um fast 12 Prozent zum Vormonat eingebrochen. „Eine Substitution des Westens als Handelspartner Russlands durch China oder Indien lässt sich derzeit noch nicht erkennen, dies könnte sich in den nächsten Monaten noch ändern“, sagt Vincent Stamer, Leiter des Kiel Trade Indicator.

Die positiven Werte für den Warenhandel der westlichen Staaten und des Welthandels insgesamt lassen sich dem Ökonomen zufolge zum einen als Gegenbewegung zu den Rückgängen im Februar erklären. Zum anderen spiele der Ausfall Russlands hier als Handelspartner nur eine untergeordnete Rolle. Öl- und Gaslieferungen werden von dem Frühindikator nicht erfasst, ausschließlich der maritime Handel über Container. „Allerdings besteht die Gefahr, dass die verhängten Durchfahrtsbeschränkungen im Schwarzen Meer wieder zu verstärken Schiffsstaus und Lieferverzögerungen führen“, sagte Stamer. (cs)

  • Insolvenzen sollen steigen

Dienstag, 22. März, 14.30 Uhr
Der Welthandel sowie die Weltwirtschaft erhalten durch den Ukraine-Konflikt einen erheblichen Dämpfer. Das lässt die Anzahl an Insolvenzen steigen, insbesondere in Europa, wie der Kreditversicherer Euler Hermes in seiner aktuellen Studie errechnete: „Der potenzielle Anstieg der Insolvenzen in Europa hat sich durch den Konflikt in diesem Jahr um 7 Prozentpunkte (pp) auf +23 Prozent erhöht und im kommenden Jahr um 4 pp auf +17 Prozent, sofern keine entsprechenden Gegenmaßnahmen implementiert werden", sagt Milo Bogaerts, CEO von Euler Hermes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Deutschland befinden sich die Insolvenzen demnach noch auf einem eher niedrigem Niveau – die verlangsamte Konjunktur dürfte nach Bogaerts Auffassung eine Trendwende in diesem Jahr auslösen. Die höchsten Risiken sieht er in den Sektoren Energie, Transport und Automobilzulieferer. „Wir gehen derzeit von etwa 4 Prozent mehr Insolvenzen aus als im Jahr 2021“, sagt Bogaerts. (tb)

  • Nahrungsmittelversorgung in Gefahr

Dienstag, 22. März, 14.14 Uhr
Die Folgen der russischen Invasion in der Ukraine bedrohen bereits die weltweite Lebensmittelversorgung. Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtet, befinden sich die Erzeugnisse der letzten Ernte in Lagerhäusern hinter den russischen Kampflinien. Den Landwirten drohe zudem der Verlust von Weizen, der bereits im Boden ist, und der Maisernte später in diesem Jahr. In nur drei Wochen habe der Krieg die ukrainische Landwirtschaft zum Erliegen gebracht, heißt es weiter. Dadurch seien die Preise gestiegen, und den Ländern, die auf ukrainische Lieferungen angewiesen sind, drohten nun Engpässe. Ein Großteil der ukrainischen Exporte geht an Entwicklungsländer, die bereits mit steigenden Lebensmittelkosten zu kämpfen haben. Durch die russische Seeblockade wurden die Ausfuhren per Schiff zwar unterbunden, aber das Land transportiert dem Bericht zufolge einige Waren per Zug über die westlichen Grenzen. Hinzu komme, dass Russland auch Schwierigkeiten habe, seine Ernten über das Schwarze Meer zu transportieren. WSJ nennt eine Schätzung, nach der die Getreidelieferungen des Landes 60 Prozent unter dem normalen Niveau liegen. (cs)

  • Bitkom: Kritische Infrastruktur widerstandsfähiger gegen Cyberattacken machen

Dienstag, 22. März, 13.40 Uhr
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird von Cyberangriffen begleitet. Die Auswirkungen sind auch in Deutschland zu spüren und die Menschen im Land sorgen sich vor einer Eskalation im digitalen Raum. Drei Viertel (75 Prozent) der Deutschen haben aktuell Angst vor einem Cyberkrieg gegen die Bundesrepublik, 20 Prozent befürchten, dass eine digitale Eskalation in einen konventionellen militärischen Konflikt münden könnte. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Personen ab 16 Jahren im März dieses Jahres telefonisch befragt wurden. „Die weit verbreiteten Sorgen vor einem Cyberkrieg gegen Deutschland müssen wir ernst nehmen“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. „Von den kritischen Infrastrukturen bis zu den PCs und Smartphones in den Haushalten müssen wir Deutschland widerstandsfähiger gegenüber Angriffen von außen machen.“ (rok)

  • Spanien: Danone warnt vor Produktionsstillstand

Dienstag, 22. März, 12.12 Uhr
Der Lebensmittelkonzern Danone hat Medienberichten zufolge vor einem Produktionsstillstand in seinen spanischen Werken wegen anhaltender Proteste von Lkw-Fahrern gewarnt. Sowohl der Transport von Milch von den Bauern zu den Meiereien wie auch von Fertigprodukten zu den Verbrauchern sei nicht mehr lange aufrechtzuerhalten, warnte das Unternehmen am Dienstag, wie der staatliche TV-Sender RTVE und die Zeitung „El País“ berichteten. Die Regierung hatte am Vorabend nach einem Treffen mit Vertretern des Dachverbandes der spanischen Lastwagenspediteure CNCT und der Regionen Beihilfen in Höhe von 500 Millionen Euro zur Senkung der Dieselpreise für das Transportgewerbe zugesagt.

Zu den Protesten mit Straßenblockaden und anderen Behinderungen des Verkehrs, die am Montag vergangener Woche begonnen haben, hat eine Plattform der Warentransporteure aufgerufen. Sie vertritt nur einen kleineren Teil des spanischen Transportwesens, vor allem Kleinunternehmer. Die Plattform ist nicht im CNCT vertreten. Wegen der Proteste kommt es auch in anderen Branchen und bei der Versorgung mit frischen Lebensmitteln teilweise bereits zu Engpässen. Das VW-Werk im nordspanischen Pamplona, das seine Produktion am Montag wegen fehlender Zulieferteile aussetzen musste, konnte die Arbeit am Dienstag aber wieder aufnehmen, wie ein Sprecher sagte. (dpa/cs)

  • Euler-Hermes-Bericht: Erheblicher Dämpfer für Welthandel

Dienstag, 22. März, 12 Uhr
Der Welthandel und die Weltwirtschaft erhalten durch den Ukraine-Konflikt einen erheblichen Dämpfer. Insolvenzen nehmen zu, insbesondere in Europa. Der Kreditversicherer Euler Hermes rechnet in einer aktuellen Untersuchung nur noch mit einem Wachstum des Welthandelsvolumens um 4 Prozent für 2022 und damit mit konfliktbedingten Einbußen um mindestens 2 Prozentpunkte. Beim globalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) gehen die Volkswirte von einem Zuwachs um plus 3,3 Prozent für 2022 aus (0,8 Prozentpunkte weniger als vor Beginn des Konflikts) und um 2,8 Prozent für 2023. Für Deutschland hat der Kreditversicherer seine Prognose beim BIP-Wachstum ebenfalls um 1,4 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent gesenkt. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen könnten die Insolvenzen in Europa mit 23 Prozent in diesem Jahr deutlich stärker steigen als ursprünglich erwartet. In Deutschland erwartet der Kreditversicherer eine Zunahme von Firmenpleiten um 4 Prozent. „Bei einer weiteren Eskalation des Konflikts droht 2023 eine Rezession für die gesamte Weltwirtschaft, für die Eurozone und auch für Deutschland“, sagt Ludovic Subran, Chefvolkswirt von Allianz und Euler Hermes. (rok)

  • Spanien sagt Transporteuren 500 Millionen zu

Montag, 21. März, 20.46 Uhr
Spanien hat dem Transportgewerbe Beihilfen in Höhe von 500 Millionen Euro zur Senkung der Dieselpreise zugesagt. Um wie viel sich der derzeitige Preis von etwas über 1,80 Euro je Liter durch die Zahlungen verbillige, werde am Dienstag kommender Woche festgelegt, teilte Transportministerin Raquel Sánchez mit. Eine von der Branche ebenfalls geforderte Senkung der Mehrwertsteuer lehnte die Regierung bei einem Treffen mit Vertretern des Dachverbandes der spanischen Lastwagenspediteure CNCT und der Regionen ab. Der CNCT hatte der Regierung ein Ultimatum gesetzt. Wenn es am Montag keine Hilfszusage gebe, werde sich der Verband den vergangene Woche begonnenen Protesten kleinerer Fuhrunternehmen anschließen.

Wegen Straßenblockaden und anderer Behinderungen durch die Kleinunternehmer kommt es in Spanien bereits in einigen Branchen zu Versorgungsengpässen. So musste das VW-Werk im nordspanischen Pamplona die Produktion am Montag wegen fehlender Zulieferteile aussetzen. Auch die Fischer des Landes klagten, ein Teil ihres Fangs verderbe, weil die Transporte gestört seien. Bis Mittwoch wollen sie die Häfen nicht verlassen. Dann soll es auch für diesen Bereich Gespräche mit der Regierung über Beihilfen wegen der gestiegenen Treibstoffpreise geben. (dpa/cs)

  • Maersk hat noch rund 50.000 Container in Russland

Montag, 21. März, 19.51 Uhr
Auch wenn Maersk einen Buchungsstopp für Container nach Russland als Folge des Überfalls auf die Ukraine verhängt hat, gibt es immer noch vereinzelte Schiffsanläufe in russischen Häfen. Das hat CEO Søren Skou gegenüber der „BBC“ bestätigt. „Es gibt noch etwa 50.000 Container in Russland, viele davon leer, und die wollen wir zurückholen, weil sie unser Eigentum sind“. Nach Angaben eines Maersk-Sprechers werde auch versucht, die Container mit der Bahn zurückzubringen. (jpn)

  • Leman belebt Sea-Air-Verkehr

Montag, 21. März, 15.17 Uhr
Lange Zeit war die Kombination aus See- und Luftfrachtverkehren preislich mit der reinen Luftfrachtversendung nicht konkurrenzfähig. Die jüngste Entwicklung wie der Ukraine-Krieg, der eine andere Lieferkettenplaung erfordert, hat die dänische Leman-Gruppe bewogen Sea-Air-Verkehre wieder anzubieten. Als Beispiel wird für den Import aus China der Transport mit einem Seeschiff nach Dubai genannt. Von dort geht es per Luftfracht weiter nach Nordeuropa. Als weitere Hubs für Sea-Air-Verkehre erwähnt Leman Singapur und Seoul. (jpn)

  • Tschechiens Regierungschef fordert härtere Sanktionen

Montag, 21. März, 14.31 Uhr
Der tschechische Ministerpräsident Petr Fiala hat eine Ausweitung der EU-Sanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs gefordert. „Die ganze Welt sieht, dass (der russische Präsident) Wladimir Putin Kriegsverbrechen begeht und in seinem Krieg unschuldige Menschen sterben“, schrieb der liberalkonservative Politiker am Montag bei Twitter. Als Beispiel führte er die Verwüstung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol an. Weitere Sanktionen seien der einzige Weg, Putin zu stoppen. (dpa/cs)

  • VW-Werk in Spanien stoppt Produktion

Montag, 21. März, 11.23 Uhr
Das VW-Werk im nordspanischen Pamplona hat wegen Protesten von Lkw-Fahrern gegen hohe Dieselpreise die Produktion ausgesetzt. „Es fehlen Zulieferteile. Die Maßnahme gilt für einen Tag und bedeutet, dass 1.438 Fahrzeuge nicht hergestellt werden können“, sagte ein Sprecher. In dem Werk in der Provinz Navarra werden die Typen Polo, T-Cross und Taigo produziert. Auch andere Industriebetriebe und Teile des Baugewerbes in Spanien mussten Medieninformationen zufolge ihre Tätigkeit wegen fehlender Zulieferungen einschränken. Zudem war die Belieferung mit frischen Lebensmitteln teilweise beeinträchtigt.

Zu den vor einer Woche begonnenen Protesten hat eine Plattform von Warentransporteuren aufgerufen, die aber nur einen kleineren Teil des spanischen Transportwesens vertritt, vor allem Kleinunternehmer. Sie blockierten Straßen und Verteilzentren. Der Dachverband der spanischen Lastwagenspediteure CNCT, dem die Protestplattform nicht angehört, hat sich bisher gegen die Kampfmaßnahmen ausgesprochen. Vor einem Treffen mit Regierungsvertretern warnte der Verband am Montag aber, das werde sich ändern, wenn der Staat nicht „sofortige Maßnahmen“ zur Linderung des Preisdrucks durch die hohen Treibstoffpreise ergreife. (dpa/cs)

  • Krieg stört Lieferkette im Großanlagenbau

Montag, 21. März, 11.07 Uhr
Die VDMA Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau (AGAB) beobachtet bei ihren Mitgliedern eine steigende Unsicherheit aufgrund des Ukraine-Krieges. Die meisten waren im Januar noch sehr zuversichtlich und gingen von steigenden Auftragseingängen im laufenden Jahr aus. Die durch den Angriff Russlands auf die Ukraine eingetretene weltpolitische Zäsur und die auch vom Großanlagenbau unterstützten Sanktionspakete könnten laut AGAB nun aber dazu führen, dass sich die Prognose vom Jahresanfang als zu optimistisch erweist. „Momentan berichten rund drei Viertel aller Großanlagenbauer von Unterbrechungen bei laufenden Projekten in Russland und der Ukraine sowie vom Ausfall wichtiger Lieferanten aus der Region“, sagt AGAB-Sprecher Jürgen Nowicki und fügt hinzu: „Das dämpft unsere Erwartungen in Bezug auf den Auftragseingang bis Ende 2023.“ Mehr als 80 Prozent der Mitglieder melden zudem höhere Logistikkosten und längere Lieferzeiten als Folge des Krieges. (cs)

  • Außenhandel mit Russland im Februar gestiegen

Montag, 21. März, 10.35 Uhr
Im Außenhandel mit der Russischen Föderation stiegen die deutschen Exporte gegenüber Februar 2021 auch aufgrund der stark gestiegenen Außenhandelspreise um 20,3 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Der Außenhandel mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriff Russlands auf die Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt. Inwieweit sich die Sanktionen, andere Maßnahmen zur Exportbeschränkung und nicht sanktioniertes Verhalten der Marktteilnehmer auf den deutschen Außenhandel mit der Russischen Föderation auswirken, werden der Behörde zufolge somit erst die Zahlen der Außenhandelsstatistik ab dem Berichtsmonat März zeigen. (cs)

News vom 20. März 2022

  • Polen: Protest gegen Lkw-Lieferungen nach Russland

Sonntag, 20. März, 16.35 Uhr
Wegen des Ukraine-Kriegs haben Aktivisten in Polen gegen Warentransporte aus der EU nach Russland protestiert. An einem Grenzübergang nach Belarus (Weißrussland) bei Koroszczyn blockierten Demonstranten zeitweise die Zufahrt zu einem Zollterminal, wie die Agentur PAP am Sonntag berichtete. Sie hielten ein Spruchband mit der Aufschrift „Nein zum Krieg“ hoch. Die Wartezeit für die Abfertigung habe sich dort inzwischen auf mehr als 32 Stunden erhöht. Die Lkw-Schlange sei auf eine Länge von rund 40 Kilometern angewachsen, sagte demnach ein Behördensprecher. Die Polizei versuchte, eine Pufferzone zwischen den Demonstranten und den Fahrspuren einzurichten. Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hatte sich am Samstag für eine Erweiterung der EU-Sanktionen gegen Russland um eine Handelsblockade ausgesprochen. „Ich stehe selbstverständlich auf der Seite der Demonstranten“, sagte der nationalkonservative Politiker bei einem Besuch in Lubiczow bei Warschau. Ein solcher Schritt könne Russland „dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden“. (dpa/cs)

  • Lindner fordert neuen Anlauf für Freihandelsabkommen mit USA

Sonntag, 20. März, 13.00 Uhr
Mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine und die wirtschaftlichen Folgen fordert Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) einen neuen Anlauf für ein Freihandelsabkommen mit den USA. „Wir sollten die Verhandlungen zu einem transatlantischen Freihandelsabkommen wieder aufnehmen. Gerade jetzt in der Krise zeigt sich, wie wichtig der freie Handel mit Partnern in der Welt ist, die unsere Werte teilen“, sagte Lindner dem „Handelsblatt“. „Aus den Erfahrungen mit den TTIP-Gesprächen sollten wir dabei lernen.“

Das europäisch-amerikanische Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft) wurde 2016 auf Eis gelegt. Vor allem in Europa gab es massive Proteste dagegen, unter anderem weil Umwelt- und Verbraucherschützer fürchteten, hohe EU-Standards könnten verwässert werden. Laut Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), sprechen Versorgungsengpässe und strategische Abhängigkeiten dafür, „dass wir mehr Handelsabkommen insgesamt und insbesondere mit Bündnispartnern wie den USA abschließen, statt wie in der Vergangenheit so lange dabei zuzusehen wie sie torpediert werden, bis sie zum Scheitern verurteilt sind“, wie er dem „Handelsblatt“ sagte.

Neben dem Ukraine-Krieg fürchten Experten, auch China könnte sich wirtschaftlich vom Westen abkoppeln. Der Handelsökonom Vincent Stamer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) sagte der Zeitung: „Wenn China als Absatzmarkt wegbrechen sollte, müssen wir schon vorher für adäquate Alternativen sorgen. Ein europäisch-amerikanisches Handelsabkommen braucht es in diesen Zeiten dringender denn je.“ (dpa/cs)

  • Seemannsmission: Arbeit mit ukrainischen Seeleuten intensiver

Sonntag, 20. März, 07.30 Uhr
Das Team der Deutschen Seemannsmission bekommt auch in Hamburg die Auswirkungen des Krieges zu spüren. „Die Krisenintervention wird intensiver“, sagt Seemannsdiakon Jörn Hille. Es sei deutlich zu spüren, dass gerade die russischen und ukrainischen Seeleute angespannter sind. „Normalerweise sind Seeleute ein ziemlich toleranter Haufen. Aber mit diesem Konflikt im Hintergrund und wenn die Seeleute persönlich betroffen sind, hört irgendwann die größte Toleranz auf.“ Die Seeleute würden sehr unterschiedlich auf diese Anspannung reagieren. „Das variiert von Rückzug bis hin zu aggressivem Verhalten.“ Die Seemannsmission habe nun eigens ein Handout zur Konfliktbewältigung an Bord erstellt. Die betreffe aber Konfliktlösungen ganz allgemein. Unter den Seeleuten sind laut Hille in aller Regel rund 10 bis 15 Prozent Seemänner und -frauen aus Russland und der Ukraine.

So mancher ukrainischer Seemann überlege auch, ob er in sein Heimatland fahre, um zu kämpfen oder seine Familie zu holen oder zu beschützen. „Es gibt aber auch welche, die bleiben extra länger an Bord, damit ihre Familie weiterhin mit Geld versorgt werden kann.“ Für russische Seeleute sei es derzeit allerdings auch nicht leicht, das Geld in die Heimat zu schicken. „Teilweise ist es sogar fast unmöglich.“ (dpa/cs)

News vom 19. März 2022

  • Polen fordert Handelsblockade gegen Russland

Samstag, 19. März, 14.30 Uhr
Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki hat wegen des Kriegs in der Ukraine härtere Sanktionen der EU gegen Russland gefordert. Sein Land schlage eine Handelsblockade vor, die so schnell wie möglich in Kraft treten müsste, sagte der 53-Jährige nach Angaben der Agentur PAP bei einem Besuch in Lubiczow bei Warschau. Diese müsse sowohl ein Einfahrverbot russischer Schiffe mit russischen Waren in europäischen Seehäfen als auch ein Verbot des Handels auf dem Landweg umfassen, führte Morawiecki weiter aus. Ein solcher Schritt könne Russland „dazu zwingen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, diesen grausamen Krieg zu beenden“, sagte der nationalkonservative Politiker.

Zwischen Russland und Deutschland wurden 2021 nach Angaben des Statistischen Bundesamts Waren im Wert von rund 59,8 Milliarden Euro gehandelt – 34,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Aus der Russischen Föderation wurden Waren im Wert von 33,1 Milliarden Euro importiert, dorthin gingen Exporte im Wert von gut 26,6 Milliarden Euro. (dpa/cs)

  • Raoul Roßmann: Krieg stresst Lieferketten

Samstag, 19. März, 08.30 Uhr
Der Ukraine-Krieg setzt auch den in Polen stark vertretenen Drogeriekonzern Rossmann unter Druck. „Nicht nur, dass auf einmal Millionen Menschen zusätzlich versorgt werden müssen“, sagt Firmenchef Raoul Roßmann. „Auch viele Polen fangen an, sich vorsichtshalber zu bevorraten. Das stresst die Lieferketten massiv.“ Der Einzelhandelsriese aus Burgwedel bei Hannover betreibt unter seinen 2.130 Auslandsfilialen die mit Abstand meisten in Polen (1580). Die Kette liefere jetzt auch Hilfsgüter per Lkw in die Ukraine. „Das Nadelöhr ist die Transportlogistik ab der polnischen Grenze.“ Es sei wichtig, dabei koordiniert vorzugehen. Auch Hilfsorganisationen hatten betont, besser professionelle Verteilnetzwerke einzuschalten. (dpa/cs)

News vom 18. März 2022

  • IHK-Umfrage: Viele Firmen im Nordosten betroffen

Freitag, 18. März, 16.35 Uhr
Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern (IHK) in Mecklenburg-Vorpommern sind viele Firmen von den in Folge des Angriffskrieges gegen die Ukraine erlassenen Sanktionen betroffen. Von den mehr als 500 Betrieben hätten 76 Prozent dies angegeben, teilte die IHK Rostock am Freitag mit. Die häufigsten Folgen der Sanktionen seien höhere Energie- und Rohstoffkosten, gefolgt von gestörten Lieferketten und fehlenden Rohstoffen. „Steigende Kosten stellten bereits vor Ausbruch des Krieges ein wirtschaftliches Risiko für unsere Mitgliedsunternehmen dar“, erläuterte Matthias Belke, geschäftsführender Präsident der Kammern im Nordosten. Aus seiner Sicht werden vor allem die höheren Produktions- und Transportkosten auf die Gesamtwirtschaft durchschlagen. Den Angaben zufolge wollen 30 Prozent der Unternehmen in Zukunft mehr Lagerhaltung betreiben. (dpa/cs)

  • Hessens Industrie sehr besorgt über Kriegsfolgen

Freitag, 18. März, 14.39 Uhr
Hessens Metall- und Elektroindustrie sorgt sich um die ökonomischen Folgen des Krieges. Fast die Hälfte der Unternehmen hätte Kunden in Russland, Belarus oder der Ukraine, berichtete der Verband Hessenmetall auf der Grundlage einer Mitgliederumfrage. Zwei Drittel der Betriebe rechneten danach mit erheblichen Kostensteigerungen in Folge des Krieges. Mehr als jeder fünfte Betrieb fürchte spätestens bei Verlängerung oder Ausweitung des Konflikts um die eigene wirtschaftliche Existenz. Hessenmetall-Präsident Wolf Matthias Mang verlangte, die Energiesteuer auf Benzin, Diesel, Erdgas und Heizöl bis Ende dieses Jahres zu halbieren und die deutsche Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß knapp über Null zu senken. Zudem müsse das Energieangebot in Europa mittel- bis langfristig erhöht werden. Ein kurzfristiger Lieferstopp für russisches Gas und Öl sei aber wegen der gefährdeten Versorgungssicherheit kurzfristig nicht zu verantworten, sagte Mang und stellte sich damit hinter die Entscheidung der Bundesregierung.

Man trage die Sanktionen mit, gleichzeitig seien die Auswirkungen auf die Wirtschaft nicht zu unterschätzen, heißt es in einer Mitteilung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt. Danach sehen sich rund 20 Prozent der von der IHK befragten Unternehmen als direkt von den Auswirkungen des Krieges betroffen. Weitere 42 Prozent spüren die Folgen indirekt, beispielsweise über höhere Preise, Transportprobleme oder Lieferengpässe. Vor allem die hohen Energiekosten machen Sorgen. Als Reaktion wollen 38 Prozent der Umfrageteilnehmer die Preise für ihre Kunden erhöhen und 22 Prozent verschieben wegen der Unsicherheiten geplante Investitionen. (dpa/cs)

  • Bosch schränkt Russlandgeschäft massiv ein

Freitag, 18. März, 13.30 Uhr
Angesichts des Ukraine-Krieges hat der Autozulieferer Bosch sein Russlandgeschäft massiv eingeschränkt. Das betreffe sowohl Lieferungen in das Land als auch die dortige Fertigung, teilte der Konzern am Freitag in Gerlingen bei Stuttgart mit. Der Handel mit Ersatzteilen sei bereits zum Erliegen gekommen. Der Konzern liefere auch keine Lastwagen-Komponenten mehr in Russland und an russische Kunden. Nachdem es Hinweise gegeben habe, dass Bosch-Teile missbräuchlich „in nicht-zivilen Anwendungen“ verbaut worden seien, laufe eine Überprüfung. (dpa/fw)

  • Dänemark: Gewerkschaft und Verband fordern Aussetzen von Straßenverkehrsabkommen

Freitag, 18. März, 09.30 Uhr
Die dänische Gewerkschaft 3F Transport und der Straßengüterverkehrsverband ITD fordern die Regierung in Kopenhagen auf, eine Reihe von bilateralen Straßenverkehrsabkommen mit Russland und Belarus auszusetzen. In einem Diskussionspapier, das am Donnerstag in der Internetzeitung Altinget erschien, wird Carina Christensen, Geschäftsführerin des ITD mit den Worten zitiert: „Wir befinden uns in einer Situation, in der Russland eine neue Bedrohung für unsere Lebensweise geschaffen hat, indem es einen Krieg in Europa begonnen hat. Wir müssen unseren Widerstand zeigen, und es wäre nur natürlich, russische Lkw auf den Straßen Europas zu stoppen, wo sie Geld verdienen, das Russland für seine Invasion in der Ukraine verwenden kann“. Sie weist darauf hin, dass die Regierung bereits ihre Bereitschaft gezeigt hat, mit anderen Maßnahmen im Bereich des Straßenverkehrs beizutragen. Zum Beispiel durch Ausnahmen von den Lenk- und Ruhezeitvorschriften bei Transport in und aus der Ukraine.

Zusätzlich zu den bilateralen Abkommen, die Dänemark abgeschlossen hat, gibt es auch Verkehrskontingente im Rahmen des Internationalen Verkehrsforums ITF, die so genannten CEMT-Kontingente. Die CEMT-Kontingente werden anteilig auf die an der Regelung beteiligten Länder aufgeteilt und können von Drittländern, darunter auch Dänemark, für den Verkehr innerhalb der EU genutzt werden. Obwohl es für Dänemark schwierig sein wird, die Zuteilung von CEMT-Kontingenten zu ändern, fordern ITD und 3F Transport die Regierung und Verkehrsministerin Trine Bramsen auf, die Angelegenheit so bald wie möglich im ITF zusammen mit gleichgesinnten Ländern aufzugreifen. (jpn)

News vom 17. März 2022

  • Autoproduktion: Experten senken Prognose

Donnerstag, 17. März, 20.49 Uhr
Die Marktforscher von S&P Global Mobility (ehemals Automotive-Team von IHS Markit) haben ihre Prognose für die globale Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen im Gesamtjahr 2022 um 2,6 Mio. Einheiten auf 81,6 Millionen Stück nach unten korrigiert. Knapp 1 Million Fahrzeuge würden dabei aus dem Nachfrageverlust in Russland und der Ukraine resultieren. Der Rest verteilt sich den Angaben zufolge auf sich verschärfende Probleme bei der Halbleiterversorgung und auf fehlende Kabelbäume und den Mangel anderer Komponenten aus der Ukraine. Zudem stelle ein möglicher vollständiger Ausfall des russischen Palladiums ein Restrisiko dar, das sich zum größten Versorgungsengpass der Branche entwickeln könnte, heißt es in der aktuellen Analyse. Die Wahrscheinlichkeit von größeren Störungen bei Palladium sei derzeit aber noch gering und wurde deshalb in der Prognose nicht berücksichtigt. Lesen Sie hier die Analyse zum Dauerstress in den Automotive-Lieferketten. (cs)

  • RWI: Abstand zwischen Benzin- und Rohölpreisen hat sich seit dem 7. März dramatisch erhöht

Donnerstag, 17. März, 17.15 Uhr
Die Preise für Rohöl haben infolge des Überfalls Russlands auf die Ukraine die höchsten Werte seit mehr als einem Jahrzehnt erreicht. Besonders auffällig ist, dass die Kluft zwischen den Preisen für Kraftstoffe und Rohöl der Sorte Brent seit dem 7. März dramatisch gestiegen ist. Das ergibt die Auswertung der Kraftstoff- und Rohölpreisdaten des laufenden Jahres im Rahmen des Benzinpreisspiegels des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung. Den Berechnungen der Marktforscher zufolge hat sich die Differenz zwischen Diesel- und Rohölpreisen von 30 Cent pro Liter in 2021 auf aktuell 80 Cent kräftig erhöht. Betrug die Lücke 2021 noch rund 0,3 Euro pro Liter, hat sie sich bis zum 14. März auf rund 0,15 Euro pro Liter verringert. Den diese Woche ins Spiel gebrachten Tankrabatt von 20 Cent oder mehr pro Liter beurteilen die Forscher dennoch skeptisch. „Mit einem Tankrabatt wird nicht nur den Bedürftigen, sondern auch den Wohlhabenden geholfen und Steuergeld mit der Gießkanne verteilt“, sagt Manuel Frondel,  Leiter des Kompetenzbereichs „Umwelt und Ressourcen“ am RWI. „Statt solch eher aktionistischer Maßnahmen sollte man erst einmal abwarten, wie sich die bereits wieder gesunkenen Rohölpreise weiter entwickeln“. (sr)

In einer vorherigen Fassung dieser Meldung vom 16. März war die Rede davon, dass sich der Abstand zwischen Benzin- und Rohölpreisen im Zuge der Ukraine-Krise verringert habe. Grund für das Versehen sind zuvor falsche Berechnungen des RWI. Wir haben die alte Meldung mittlerweile gelöscht.

  • Proteste von Lkw-Fahrern in Spanien

Donnerstag, 17. März, 14.21 Uhr
Proteste kleinerer Transportunternehmen in Spanien gegen hohe Dieselpreise infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine behindern zunehmend die Versorgung mit frischen Lebensmitteln. Der Verband der Meiereien Fenil kündigte für Donnerstag die landesweite Einstellung der Produktion an. Es fehle an Vorprodukten und fertige Ware könne nicht ausgeliefert werden. Auch andere Wirtschaftszweige klagten über Behinderungen durch die am Montag begonnenen Proteste. Aufgerufen zu der Aktion hat eine Plattform der Warentransporteure, die nur einen kleinen Teil des spanischen Transportwesens vertritt. Aber einige der Akteure gehen Medienberichten zufolge recht rabiat vor, blockieren Zugänge zu Betrieben und Großhandelslagern, zerstechen Reifen und werfen Steine auf Lastwagen, die sich nicht an den Protesten beteiligen.

Die großen Transportverbände forderten ein härteres Durchgreifen des Staates gegen die Proteste. Verkehrsministerin Raquel Sánchez verurteilte „Gewalt und Nötigung“ durch die Blockaden und kündigte an, dagegen werde mit „größerer Entschiedenheit“ vorgegangen. Zugleich will die Regierung durch Steuersenkungen oder Beihilfen den Preisdruck bei Gas, Strom und Treibstoffen ab dem Monatsende lindern. (dpa/cs)

  • Krieg lässt Hoffnung auf Erholung platzen

Donnerstag, 17. März, 13.55 Uhr
Das Gewicht der Ukraine und Russlands in der Weltwirtschaft ist eigentlich gar nicht so groß. Die Folgen des Krieges in Osteuropa sind dennoch gewaltig. Das setzt die ohnehin noch immer angezählte Wirtschaft unter zusätzlichen Druck. Erfahren Sie hier mehr.

  • Wallenius Wilhelmsen liefert nicht mehr nach Russland und Belarus

Donnerstag, 17. März, 11.31 Uhr
Der maritime Dienstleister Wallenius Wilhelmsen hat beschlossen, den Betrieb in Russland und Belarus einzustellen. Die sei im engen Dialog mit den Kunden geschehen, um Lösungen für Ladung auf dem Wasser oder für geplante Transporte nach und aus Russland und Belarus zu finden, sagte Xavier Leroi, Chief Customer Officer von Wallenius Wilhelmsen. Die Aussetzung der Aktivitäten bedeutet, dass das Unternehmen bis auf Weiteres keine neuen Angebote und Buchungen in und aus diesen Ländern mehr annimmt.

„Wir akzeptieren keine Ladung auf dem Wasser nach Russland und Belarus, die auf unserem Konnossement steht oder in einem Umschlaghafen wartet, dessen endgültiger Bestimmungshafen in Russland oder Belarus Weißrussland liegt“, sagte Leroi. Änderungen des Bestimmungsortes würden ebenso akzeptiert wie die Lieferung an alternative Häfen. „Wir werden jedoch keine Fracht in ein Land in der Nähe Russlands befördern, wenn wir den Verdacht haben, dass das endgültige Ziel Russland oder Belarus ist.“ (jpn)

  • Agrarminister warnt: Hamsterkäufe setzen Lieferketten unter Druck

Donnerstag, 17. März, 11.00 Uhr
Die Versorgung mit Lebensmitteln ist in Baden-Württemberg nach den Worten von Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) gesichert. Hauk sagte am Donnerstag in Stuttgart: „Das Bild teils leerer Regale verstärkt diese Unsicherheit und treibt Hamsterkäufe in die Höhe.“ Diese seien jedoch in keinem Fall nötig. „Lücken in Supermärkten sind aktuell auf die angespannte Situation im Logistik- und Transportsektor zurückzuführen.“

In den vergangenen Tagen gab es vermehrt Bilder zu sehen, die insbesondere Lücken bei Mehl und Speiseöl zeigten. Lediglich bei einzelnen Produkten könne es zu Lieferverzögerungen kommen. Allerdings stünden in der Regel immer genügend Alternativen zur Verfügung. Hamsterkäufe setzten die Lebensmittellieferketten kurzfristig – auch angesichts des begrenzten verfügbaren Frachtraums - unter Druck. Der CDU-Politiker rechnet mit steigenden Preisen. „Natürlich wird der Krieg in der Ukraine Einfluss auf die Lebensmittelpreise in Deutschland haben. Das sehen wir bereits - und zwar nicht nur beim Zwischenhandel, sondern auch bei den Verbraucherpreisen.“ Die Ursachen lägen nicht nur bei den Preissteigerungen für Agrarrohstoffe, sondern auch bei den gestiegenen Energiekosten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. (dpa/cs)

  • Krieg verschärft Lieferkettenprobleme teils dramatisch

Donnerstag, 17. März, 10.42 Uhr
Die Folgen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sorgen aus Sicht der deutschen Wirtschaft für eine teils dramatische Verschärfung von Lieferengpässen. Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mitteilt, melden rund 60 Prozent der Firmen zusätzliche Störungen in der Lieferkette und Logistik als Folge des Krieges. Das zeige ein erster Trend aus einer laufenden DIHK-Blitzumfrage zu den wirtschaftlichen Folgen des Krieges.

„Der Stress in der Wirtschaft ist momentan sehr groß“, sagt DIHK-Vizepräsident Ralf Stoffels. Die steigenden Energie- und Rohstoffkosten könne kein Mittelständler schlucken. Stoffels ist Chef der BIW Isolierstoffe GmbH, die Silikonkautschuk verarbeitet. „Ohne uns fährt kein Auto vom Band und heizt keine Heizung.“ Engpässe bei Rohstoffen gebe es seit dem Spätsommer, durch den Krieg habe sich dies aber nun noch verschärft. Lieferzeiten seien zum Teil „gigantisch“. Stoffels nannte ein Beispiel: Wenn bei einem Gabelstapler das Warnlicht kaputt sei, das nach deutschem Recht blinken müsse, warte die Firma 24 Wochen auf ein Ersatzteil. Der industrielle Mittelstand schiebe ein Auftragspolster vor sich her, das wegen der Lieferengpässe nicht abgearbeitet werden könne.

DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sagte, Deutschland sei in einem signifikanten Ausmaß von russischen Lieferungen etwa von Nickel oder Titan abhängig. Diese seien zum Teil unverzichtbar. Fast 20 Prozent der Firmen sagten, dass sie eine problematische Finanzlage hätten. Die Folge sei, dass weniger investiert werde. Stoffels forderte die Politik zu Härtefallbeihilfen auf. (dpa/cs)

  • Kiew: Russische Marine blockiert weiter Teil des Schwarzen Meeres

Donnerstag, 17. März, 08.00 Uhr
Nach Angaben der Ukraine blockieren Schiffe der russischen Marine weiterhin die Schifffahrt im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres. Das teilte der ukrainische Generalstab in einem in der Nacht zu Donnerstag veröffentlichten Bericht zur militärischen Lage mit. Vergangenen Samstag hatte es von der Behörde für Meeres- und Flusstransport der Ukraine geheißen, seit Beginn des Kriegs würden 94 Schiffe mit ausländischer Besatzung und Hunderte von Seeleuten in den Gewässern der ukrainischen Häfen blockiert. (dpa/fw)

  • Krieg und Rohstoffpreise belasten SAF-Holland

Donnerstag, 17. März, 07.40 Uhr
Wegen der Folgen des Krieges in der Ukraine sowie gestiegener Rohstoffpreise blickt der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland vorsichtig aufs neue Jahr. „Der beispiellose Anstieg der Rohstoff-, Energie- und Frachtkosten wird erst einmal erhalten bleiben und wir können steigende Rohstoffkosten nur mit Verzögerung weitergeben“, sagte Konzernchef Alexander Geis laut Mitteilung. Auch seien die weiteren Auswirkungen des Krieges aktuell nicht absehbar.

Vor diesem Hintergrund kalkuliert Geis für 2022 mit einem Umsatz von 1,15 bis 1,3 Milliarden Euro, nachdem dieser 2021 um rund 30 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro gestiegen war. Als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) dürfte im laufenden Jahr prozentual deutlich weniger hängen bleiben als die 2021 erzielten 7,5 Prozent. (dpa/cs)

News vom 16. März 2022

  • Frankreich plant Zuschuss zu Tankkosten

Mittwoch, 16. März, 20.45 Uhr
Frankreich will die Folgen des Ukraine-Kriegs für Wirtschaft und Verbraucher mit einem 25 Milliarden Euro schweren Hilfsplan abfedern. Premierminister Jean Castex erklärte bei der Vorstellung am Mittwoch in Paris, dass der Plan die kurzfristigen Folgen für die am stärksten betroffenen Bereiche abmildern solle. Für den Transportsektor vorgesehen ist demnach ein Zuschuss zu den Tankkosten von 1.500 Euro pro Lkw in den nächsten vier Monaten. Geplant sind zudem Hilfen für Firmen mit hohem Energieverbrauch, stark auf die Autonutzung angewiesene Bereiche, Fischer und die Landwirtschaft. Die bereits während der Corona-Pandemie bewährte Kurzarbeitsregelung soll verlängert werden, ebenso die Liquiditätshilfe für Firmen mit Versorgungsproblemen. (dpa/cs)

  • Unctad erwartet steigende Frachtraten

Mittwoch, 16. März, 19.51 Uhr
Durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine verschlechtern sich die Aussichten für die Weltwirtschaft rapide, was durch steigende Lebensmittel-, Kraftstoff- und Düngemittelpreise noch verstärkt wird. Zu dieser Einschätzung kommen die Experten der Welthandels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen (Unctad) in einer am Mittwoch veröffentlichten Schnellbewertung der Kriegsfolgen. Der Bericht zeige unter anderem auch die komplexe Umstrukturierung der globalen Lieferketten und die steigenden Handelskosten.

So erwarten die Experten steigende Frachtraten. Russland und die Ukraine seien ein wichtiger geografischer Bestandteil der Eurasischen Landbrücke. Im vergangenen Jahr wurden nach Unctad-Angaben 1,5 Millionen Container auf der Schiene von China nach Europa transportiert. Rechne man die derzeit per Bahn beförderte Menge zur Nachfrage nach Seefracht zwischen Asien und Europa hinzu, würde dies laut Unctad einen Anstieg von 5 bis 8 Prozent auf einer ohnehin schon teuren und überlasteten Handelsroute bedeuten. Zudem sei der russische Luftraum derzeit für 36 Länder gesperrt. Der Krieg werde sich daher auch negativ auf die weltweite Luftfrachtkapazität auswirken und die Preise. „Aufgrund höherer Treibstoffkosten, Umleitungsbemühungen und null Kapazitäten in der Seelogistik ist zu erwarten, dass die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine zu noch höheren Frachtraten führen werden“, heißt es in dem Bericht.

Noch seien die weltweiten Containerfrachtraten zwar nicht gestiegen, sondern hätten ihren jüngsten leichten Abwärtstrend von früheren Rekordhöhen fortgesetzt. Dies hänge allerdings eher mit einem globalen Trend zur Lockerung der Corona-Beschränkungen und dem Auslaufen der Konjunkturpakete zusammen, während sich die Lage in einigen Häfen etwas entspannt habe, analysieren die Experten. „Der Aufwärtsdruck auf die Preise könnte jedoch bald überwiegen“, heißt es weiter. (cs)

Die Containerfrachtraten schwankten zwischen November 2021 und Februar 2022. Mitte März 2022 kostete die Verschiffung eines 40-Fuß-Containers im Durchschnitt etwa 9.800 US-Dollar. Als Folge des Krieges in der Ukraine könnten die globalen Frachtraten in den kommenden Wochen steigen.
In der Woche ab 7. März lag die globale Luftfrachtrate bei 4,23 US-Dollar pro Kilogramm. Aufgrund der Luftraumverbote im Zuge des Krieges in der Ukraine erwarten die Verlader längere Transitzeiten. Auch Auswirkungen auf die Raten sind in der nächsten Zeit zu erwarten. Für eine genaue Bewertung ist es aber offenbar noch zu früh.
  • Niedersachsen: Lkw-Fahrer demonstrieren gegen Dieselpreise

Mittwoch, 16. März, 17.26 Uhr
Mit mehreren kleinen Aktionen haben Lkw-Fahrer auf Autobahnen in Niedersachsen für staatliche Hilfe bei der Bewältigung der hohen Dieselpreise demonstriert. Auf der Bundesstraße 3 zwischen Eime und Elze fuhren am Mittag zwölf Fahrzeuge mit Schrittgeschwindigkeit und eingeschaltetem Warnblinklicht, sodass es zu einem Rückstau kam. Alle Fahrzeugführer wurden kontrolliert, nachdem sie an der Abfahrt Elze Nord von der B3 abgefahren sind, wie die Polizeidirektion Hildesheim mitteilte. Auch an mindestens zwei Stellen im Landkreis Peine fanden kurzzeitige Aktionen statt. Mit Plakaten wurde dem Protest gegen die hohen Dieselpreise Ausdruck verliehen. Ein Lkw auf der A2 Richtung Dortmund, Höhe Garbsen Nord, schaltete Warnblinklicht ein und fuhr mit 60 Kilometern pro Stunde auf der rechten Spur.

Aufrufe zu Demonstrationen in Form von Lkw-Konvois und Blockaden gab es auch in anderen Teilen des Deutschlands wie in Berlin und NRW. Die Transportunternehmen fordern eigenen Angaben zufolge unter anderem eine Senkung der Mineralölsteuer, um die Auswirkungen der gestiegenen Dieselpreise abzufedern. Mehr lesen Sie hier. (dpa/cs)

  • Lkw-Demo in Hamburg angekündigt

Mittwoch, 16. März, 17.21 Uhr
Für die Hamburger Innenstadt ist am Samstagmorgen ab 9 Uhr eine Lastwagen-Demo mit rund 200 Fahrzeugen angemeldet worden, wie eine Polizeisprecherin am Mittwoch sagte. Der Konvoi gegen zu hohe Dieselpreise starte am Wilhelm-Iwan-Ring, fahre dann Richtung Innenstadt, über die Reeperbahn, den Fischmarkt, die Bergedorfer Straße, die Horner Rampe und zum Ausgangspunkt zurück. (dpa/cs)

  • Lindner weist Forderungen nach „Gewerbediesel“ zurück

Mittwoch, 16. März, 16.25 Uhr
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Forderungen der Logistikbranche nach einem „Gewerbediesel“ zurückgewiesen. Lindner sagte am Mittwoch in Berlin, ein Gewerbediesel sei nicht sinnvoll, sondern wäre eine auf Dauer angelegte Subvention fossiler Energieträger. Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) etwa hatte angesichts der stark gestiegenen Dieselpreise die temporäre Einführung von „Gewerbediesel“ gefordert. Das bedeute einen temporär staatlich gestützten Dieselpreis für den gewerblichen Verkehr auf Basis des Dieselpreises von Januar 2022. Lindner bekräftigte seinen Vorschlag eines zeitlich befristeten Tank-Zuschusses - davon sollten auch Gewerbetreibende profitieren. (dpa/cs)

  • Treibstoffpreise: Unternehmen und Verbände starten Protestaktionen

Mittwoch, 16. März, 15.10 Uhr
Aufgrund stark gestiegener Kraftstoffpreise haben einzelne Speditionen und Logistikverbände zu unterschiedlichen Protestaktionen aufgerufen. Bereits am Mittwochvormittag ist es in mehreren Teilen des Landes zu Lastwagenkonvois gekommen. Weitere Aktionen sollen folgen. Mehr lesen Sie hier. (tb)

  • Statt Protest auf Autobahn: Lkw rollen durch Köln

Mittwoch, 16. März, 14.55 Uhr
Statt einer ursprünglich geplanten Blockadeaktion mit Lastwagen auf der Autobahn gegen gestiegene Dieselpreise sind am Mittwoch rund zwölf Lkw durch die Innenstadt von Köln gefahren. Auf die Blockade sei wegen der Strafbarkeit der Aktion verzichtet worden, sagte der Initiator, der Spediteur Gerd Fischer. Die Lastwagen fuhren stattdessen hupend im Konvoi durch die Stadt. Die Polizei begleitete den Demonstrationszug mit Motorrädern und Autos. Zuvor hatte sie die Organisatoren eindringlich gewarnt und erklärt, Versammlungen auf der Autobahn seien verboten. Laut Polizei sollten die Lastwagen bis etwa 16 Uhr unterwegs sein. Der Initiator hatte ursprünglich mit bis zu 30 Teilnehmern gerechnet. (dpa/cs)

  • Miele stoppt Lieferungen nach Russland

Mittwoch, 16. März, 14.45 Uhr
Der Hausgerätehersteller Miele hat mit sofortiger Wirkung Lieferungen nach Russland bis auf Weiteres eingestellt. Ausgenommen bleiben Produkte für die medizinische Versorgung, soweit diese nicht auch von Sanktionen erfasst sind, wie das Unternehmen mitteilt. Die eigenen Shops und der Webshop seien bereits seit vergangener Woche geschlossen und die Investitionen in den Markt eingefroren. Die Arbeitsplätze der etwa 230 Mitarbeiter wie auch deren Bezahlung bleiben laut Unternehmen für mindestens sechs Monate erhalten.

Miele ist in Russland und der Ukraine mit Vertriebsgesellschaften vertreten. Geschäftsleitung und Belegschaft des Unternehmens seien tief erschüttert über das Leid der Menschen im Kriegsgebiet und auf den Fluchtrouten. „Es gibt eine große Welle der Hilfsbereitschaft im gesamten Konzern, die beim Schutz der 54 Miele-Beschäftigten in der Ukraine und ihrer Familien beginnt, aber auch weit darüber hinaus geht“, hieß es in der Mitteilung weiter. (cs)

  • BMW: Nächste Woche arbeiten Werke wieder planmäßig

Mittwoch, 16. März, 14.21 Uhr
Beim Autobauer BMW hatten fehlende Kabelbäume aus der Ukraine zu Produktionsstopps in München, Dingolfing und Oxford geführt. Mit Zulieferungen auch aus anderen Regionen werden die Lücken im Moment gefüllt. Nächste Woche arbeiteten alle Autowerke wieder planmäßig, kündigte Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic an. In Russland hat BMW im vergangenen Jahr knapp 2 Prozent seiner Fahrzeuge verkauft, der Verkaufsstopp jetzt sei verkraftbar, sagte außerdem Vorstandschef Oliver Zipse am Mittwoch in München. (dpa/cs)

  • VW: „Robuste Grundlagen“ für Krisenreaktion

Mittwoch, 16. März, 14.18 Uhr
Volkswagens Kernsparte sieht sich großen Risiken wegen des Krieges in der Ukraine gegenüber. Ralf Brandstätter, Chef der Marke Volkswagen Pkw, sagte bei der Bilanzvorlage am Mittwoch, die Folgen des Konflikts für die Lieferketten und die Weltkonjunktur ließen sich noch nicht genau abschätzen. Grundsätzlich sei klar: „Das wird erhebliche Auswirkungen haben. Wir können nur hoffen, dass der Frieden schnell nach Europa zurückkehrt.“ 2021 habe man jedoch „robuste Grundlagen geschaffen, auch diese Krise zu bewältigen“.

Ausbleibende Lieferungen von Kabelbäumen aus der Ukraine hatten den Betrieb zuerst in den VW-Werken in Sachsen teils lahmgelegt, auch an anderen Standorten gibt es schon wieder Kurzarbeit. „Wir können das ein Stück ausbalancieren über andere Regionen“, sagte Brandstätter zu den Versorgungsproblemen. Die Produktion in Zwickau soll Anfang April wieder anlaufen, in Wolfsburg schrittweise ab der kommenden Woche. (dpa/cs)

  • Protest gegen Treibstoffpreise: Traktor und Lkw blockieren B194

Mittwoch, 16. März, 14.14 Uhr
Aus Protest gegen die stark gestiegenen Treibstoffpreise haben Fahrzeugführer am Mittwoch zeitweise die Bundesstraße 194 bei Loitz (Vorpommern-Greifswald) blockiert. Wie ein Polizeisprecher sagte, stoppten ein Lastwagen und ein Traktor ab 12 Uhr für rund 45 Minuten den Verkehr zwischen Loitz, der A20 bei Grimmen und Demmin. Die Blockade erfolgte an zwei Stellen nördlich und südlich von Loitz. Zu dem Protest hatte ein Unternehmer aufgerufen, der mit neun Beteiligten beide Blockaden anmeldete und auch organisierte. Es kam zu längeren Staus. Auf einem Transparent stand „Wir sagen: Es reicht“. Der Diesel kostete am Mittwoch an einigen Tankstelle im Nordosten etwa 2,20 Euro pro Liter. (dpa/cs)

  • Geplanter Lkw-Protest gegen Spritpreise: Polizei warnt

Mittwoch, 16. März, 14.07 Uhr
Angesichts angekündigter Blockaden von Lkw-Fahrern hat die Kölner Polizei vor Verkehrsbeeinträchtigungen gewarnt. Auch gefährliche Situationen für Verkehrsteilnehmer seien nicht ausgeschlossen, teilte sie am Mittwoch mit. Nach ersten Erkenntnissen planten Berufskraftfahrer aus Protest gegen gestiegene Spritpreise, langsam über die Autobahn zu fahren und gegebenenfalls anzuhalten. Die Polizei betonte, Versammlungen auf der Autobahn seien verboten. „Teilnehmern dieser Aktion drohen Ordnungswidrigkeiten- oder Strafanzeigen. Sogenannte Autokorsos auf Autobahnen werden aufgelöst“, erklärte die Polizei. Dem Initiator der Aktion sei eine sogenannte Gefährderansprache erteilt worden. Der Organisator der geplanten Aktion hatte erklärt, er halte daran fest. Gegen Mittag hatten sich einem dpa-Fotografen zufolge sieben bis acht Lastwagen an einem Treffpunkt in Köln versammelt. (dpa/cs)

  • Ost-Ausschuss: Russland soll von Zwangsverwaltung absehen

Mittwoch, 16. März, 13.45 Uhr
„In Russland droht ein neues Gesetz ausländischen Unternehmen eine Zwangsverwaltung an, wenn sie ihr Geschäft in Russland einstellen“, teilte der Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft mit. In Deutschland gebe es dagegen Kritik an Unternehmen, die an ihrem Russland-Geschäft festhalten. „Wir sehen mit Sorge, dass deutsche Unternehmen in Russland zunehmend unter Druck geraten. Der vorliegende Gesetzentwurf der russischen Regierung zur Fremdverwaltung ausländischer Unternehmen bedroht deren Existenz und damit tausende Arbeitsplätze im Land“, sagte der Ost-Ausschuss-Vorsitzende Oliver Hermes. Viele deutsche Unternehmen hätten in den letzten zwei Wochen ihre Produktion einstellen müssen, weil der russische Angriff gegen die Ukraine zur Unterbrechung von Lieferketten geführt habe. Viele Unternehmen fühlten sich für die Mitarbeiter verantwortlich und setzten die Bezahlung ihrer Belegschaften fort. Das werde durch die angedrohte Zwangsverwaltung infrage gestellt. „Wir fordern die russische Regierung daher dringend auf, ihre Pläne zu überdenken“, sagte Hermes. (sl)

  • Lkw-Fahrer demonstrieren gegen Dieselpreise

Mittwoch, 16. März, 13.35 Uhr
Dutzende Lastwagenfahrer haben am Mittwoch mit Protestfahrten in Berlin und Brandenburg für staatliche Hilfe bei der Bewältigung der gestiegenen Dieselpreise demonstriert. Laut Berliner Polizei waren am Vormittag 50 bis 70 Fahrzeuge in der Nähe des Olympiastadions und des Ernst-Reuter-Platzes unterwegs. Sie seien bis zum Mittag wieder abgefahren. Die Polizei in Brandenburg wiederum hatte am Mittwochmorgen Autofahrer auf den Stadtautobahnen A10 und A111 dazu aufgerufen, vorsichtig zu fahren, weil Lastwagen dort mit Schleichfahrten den Verkehr verlangsamten. Auch gegen Mittag seien noch „mehrere Lkw auf dem Berliner Ring“ unterwegs gewesen, teilten die Einsatzkräfte auf Twitter mit. Der Organisator sprach von mehreren Hundert Lastwagen, deren Unternehmer sich an den Aktionen beteiligten. Die Polizei nannte zunächst keine Zahlen.

Die Transportunternehmen forderten eigenen Angaben zufolge unter anderem eine Senkung der Mineralölsteuer, um die Auswirkungen der gestiegenen Dieselpreise abzufedern. Kritisiert wird zudem ein Wettbewerbsnachteil, unter dem Spediteure aufgrund der Spritpreise vor allem im Grenzgebiet zu Polen litten. Dort sind die Preise deutlich niedriger. Branchenverbände wie der Verband Verkehr und Logistik Berlin und Brandenburg distanzierten sich von den Protesten. Aufrufe zu Demonstrationen in Form von Lkw-Konvois und Blockaden gab es auch in anderen Teilen des Landes, etwa in NRW. (dpa/cs)

  • EU-Kommission erwägt weitere Sanktionen im Verkehr

Mittwoch, 16. März, 12.24 Uhr
Sollte die EU weitere Sanktionen gegen Russland verhängen, dann sind die Beschränkung des Hafenzugangs für russische Schiffe und Einschränkungen im Straßengüterverkehr mögliche Optionen. Das sagte EU-Verkehrskommissarin Adina Valean im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments. Die Entscheidung darüber, welche weiteren Sanktionen gegebenenfalls verhängt werden, liege aber bei den Mitgliedstaaten betonte sie. Das Europäische Parlament hat in einer rechtlich nicht verbindlichen Resolution eine Sperrung von EU-Häfen für russische Schiffe gefordert. Darüber hinaus wollen die Europaabgeordneten, dass auch alle anderen Schiffe nicht mehr in EU-Häfen einlaufen dürfen, wenn sie aus einem russischen Hafen kommen oder dorthin fahren. Mit dem am Dienstag in Kraft getretenen vierten Sanktionspaket hat die EU auch weitere russische Unternehmen aus der Transportbranche auf die schwarze Liste gesetzt: PJSC United Aircraft Corporation (Hersteller von Zivil- und Militärflugzeugen), JSC United Shipbuilding Corporation (staatseigener Schiffbaukonzern) und JSC Zelenodolsk Shipyard (Schiffbau). Die Vermögenswerte dieser Unternehmen in der EU sollen eingefroren werden und EU-Unternehmen und Bürger dürfen ihnen keine Finanzierung mehr gewähren. (fh)

  • Spediteur plant Spritpreis-Protest auf Autobahn bei Köln

Mittwoch, 16. März, 11.15 Uhr
Der Organisator einer geplanten Lkw-Blockadeaktion gegen gestiegene Spritpreise am Mittwoch auf Autobahnen bei Köln hält an seinen Plänen fest. Er rechne mit bis zu 30 Teilnehmern, sagte der Spediteur Gerd Fischer. „Das geht nicht weiter, das ist ein Unding“, meinte Fischer angesichts der Rekordpreise. Die Bundesregierung solle die Branche in der Situation unterstützen. Fischer sagte, geplant sei ein Treffen von Lastwagenfahrern am Mittag in Köln. Dann beginne die Fahrt zum Autobahnkreuz Heumar, das blockiert werden solle. Auf dem vielbefahrenen Abschnitt auf dem Kölner Ring kommen die Autobahnen A3, A4 und A59 zusammen. Nach Angaben der Autobahngesellschaft des Bundes fahren dort etwa 200 000 Fahrzeuge pro Tag. Damit gehöre der Bereich zu den am meisten genutzten Autobahnknotenpunkten in Europa. (dpa/cs)

  • IHK: Unternehmen sind verunsichert

Mittwoch, 16. März, 07.35 Uhr
Bei rheinland-pfälzischen Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen zu Russland und der Ukraine herrscht nach Einschätzung der Industrie- und Handelskammern (IHK) derzeit eine große Verunsicherung wegen der Auswirkungen des Kriegs und der Sanktionen gegen Russland. Dabei gehe es vor allem darum, was noch an Geschäften möglich sei und was nicht, erklärte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Koblenz, Karina Szwede. Die Auswirkungen im Detail seien zwar vielfältig, das Hauptproblem liege aber im Export wegen auf Eis gelegter oder gestoppter Aufträge und einer allgemeinen Zahlungsunsicherheit. Beeinträchtigt seien aber auch Unternehmen, die Spezialmaterialien aus diesen Ländern beziehen, sagte Szwede weiter. Die betroffenen Unternehmen würden gezwungen, neue Handelsbeziehungen aufzubauen und auch mit Preissteigerungen zurechtzukommen. (dpa/cs)

News vom 15. März 2022

  • EU setzt neue Russland-Sanktionen in Kraft

Dienstag, 15. März, 18.47 Uhr
Die Europäische Union hat jetzt ihr viertes großes Paket mit Russland-Sanktionen in Kraft gesetzt. Es umfasst unter anderem eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, von der beispielsweise neben Kunstwerken und teuren Uhren auch Autos im Wert von mehr als 50.000 Euro betroffen sind. Zudem wurden Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor erlassen. Der Import von Gas, Öl und Kohle aus Russland bleibt jedoch weiter möglich, weil Länder wie Deutschland die Energieversorgung der EU ohne die Lieferungen für nicht gesichert halten. Neben den oben genannten Maßnahmen sieht das Sanktionspaket vor, Russland in Reaktion auf die Invasion in die Ukraine handelspolitische Vergünstigungen zu streichen, die es eigentlich als Mitglied der Welthandelsorganisation WTO hat. Konkret geht es dabei darum, Russland den sogenannten „Meistbegünstigtenstatus“ zu entziehen. (dpa/ben)

  • ZEW: Konjunkturerwartungen sinken stark

Mittwoch, 16. März, 18.15 Uhr
Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im März um 93,6 Punkte auf minus 39,6 gefallen – stärker war der Rückgang gegenüber eines Vormonats noch nie seit Einführung des Frühindikators im Dezember 1991. Zum Vergleich: Zu Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 fiel der Indikator um 58,2 Punkte, allerdings auf minus 49,5 Punkte. Die Erwartungen liegen jetzt ähnlich niedrig wie etwa im Sommer 2019. „Eine Rezession wird immer wahrscheinlicher. Der Ukraine-Krieg und die Sanktionen gegen Russland verschlechtern den wirtschaftlichen Ausblick für Deutschland ganz erheblich. Die einbrechenden Konjunkturerwartungen gehen einher mit extrem steigenden Inflationserwartungen“, sagt Achim Wambach, der Präsident des ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Laut ZEW ist die gesamte Wirtschaft von der Entwicklung betroffen, besonders aber die energieintensiven Bereiche und der Finanzsektor. Der Indikator wird aus den Ergebnissen des ZEW-Finanzmarkttests erzeugt, wofür monatlich bis zu 300 Experten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Großunternehmen befragt werden. (cs)

Infografik: Negativ-Rekord: ZEW-Stimmungsbarometer fällt um 93,6 Punkte | Statista
  • Belgien senkt Steuern auf Diesel

Dienstag, 15. März, 17.57 Uhr
Angesichts der rasant steigenden Treibstoff- und Energiepreise hat die belgische Regierung beschlossen, die Verbrauchssteuer auf Diesel um 17,5 Cent pro Liter zu senken. Für den gewerblichen Straßengüterverkehr sei das jedoch keine Lösung, erklärten die Transportverbände FEBETRA, TLV und UPTR. Für Lkw über 7,5 Tonnen Gewicht ändere sich der Dieselpreis selbst nicht. Lediglich bei der Vorfinanzierung der Verbrauchssteuer gebe es eine Entlastung. Außerdem sei vorgesehen, dass die Steuern wieder steigen sollen, sobald der Dieselpreis auf 1,70 Euro pro Liter fällt. In diesem Fall sei es wichtig, den Selbstkostenpreis für gewerblichen Diesel anzupassen, fordern die Verbände. Transportunternehmen hätten jedenfalls keine andere Wahl, „als alle Kostensteigerungen vollständig und so schnell wie möglich an den Kunden weiterzugeben“. (fh)

  • Verband bittet um Verzicht auf Hamsterkäufe

Dienstag, 15. März, 16.55 Uhr
Der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) hat an die Menschen in Deutschland appelliert, Hamsterkäufe zu unterlassen. „Bitte verhalten Sie sich solidarisch und kaufen nur das, was Sie unmittelbar benötigen“, sagte BVLH-Sprecher Christian Böttcher. Zuvor hatte das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet, in sozialen Medien hatte es wiederholt Meldungen über Engpässe bei Speiseöl, aber auch bei Mehl in einzelnen Geschäften sowie Berichte über Mengenbeschränkungen beim Verkauf in manchen Märkten gegeben. Die Handelsketten bemühen sich indes, Ängste vor Engpässen zu zerstreuen. Edeka erklärte: „Es gibt weiterhin keinen Anlass, zusätzliche Vorräte anzulegen.“ Edeka könne in enger Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten eine ausreichende Versorgung mit allen Produkten des täglichen Bedarfs sicherstellen. In Einzelfällen könnte es bei bestimmten Produkten zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen. Dies betreffe vor allem Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammten. Doch könnten die Kunden auf Alternativen ausweichen.

Auch der Wettbewerber Rewe appellierte, Produkte nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. „Nur auf Abverkäufe in dieser Größenordnung sind die Produktionsmengen und die Lieferlogistik der gesamten Lebensmittelkette im Einzelhandel ausgerichtet“, betonte der Handelsriese. Aldi Süd teilte mit, der Discounter beobachte eine stärkere Nachfrage bei einigen Warengruppen. So könne es sein, dass einzelne Artikel kurzzeitig vergriffen seien. „Bei größeren Nachfragen behalten wir uns wie immer vor, die Abgabemenge pro Kunde vorübergehend einzuschränken.“ Lidl betonte: „Die Warenversorgung in den Filialen unserer Handelssparten ist grundsätzlich sichergestellt. Lediglich bei einzelnen Produkten kann es zu Lieferverzögerungen kommen.“ Doch stünden genügend Alternativen zur Verfügung. (dpa/cs)

  • Preissprung beim Diesel

Dienstag, 15. März, 16.25 Uhr
Der Mobilitätsdienstleister UTA Edenred hat die Dieselpreis-Entwicklung seit Beginn der Ukraine-Krise in Europa ausgewertet. Obwohl der Preissprung vom 23. Februar bis zum 14. März mit 37,3 Prozent in Österreich am höchsten war, verzeichnet Deutschland mit rund 0,61 Euro die höchste Differenz beim Bruttopreis pro Liter Dieselkraftstoff. Erfahren Sie hier noch mehr. (cs)

  • Ukraine rechnet mit enormen Kriegsschäden

Dienstag, 15. März, 12.12 Uhr
Die Ukraine erwartet infolge des russischen Angriffskrieges gewaltige Schäden für die heimische Wirtschaft. „Das Wirtschaftsministerium rechnet mit Verlusten von einem Drittel bis zur Hälfte des Bruttoinlandsprodukts“, zitierte die Regierung in Kiew aus einem Interview von Finanzminister Serhij Martschenko mit dem US-Magazin „Forbes“. „Einer anderen Schätzung zufolge handelt es sich um rund 500 Milliarden US-Dollar“, sagte er, ohne Details zu nennen. „Die genaue Summe wird sich erst nach dem Krieg berechnen lassen.“ Die Einordnung der Zahlen ist schwierig. 2020 betrug das ukrainische BIP nach Angaben der Weltbank rund 155,5 Milliarden Dollar.

Die bislang angerichteten Schäden an der Infrastruktur bezifferte Vize-Wirtschaftsminister Denys Kudin zuletzt auf 119 Milliarden Dollar. „Die negativen Folgen des Krieges werden enorm sein“, sagte Martschenko. Das liege auch daran, dass die umkämpften Gebiete Charkiw, Kiew und Mariupol wirtschaftlich bedeutend seien. „Viele Logistikketten wurden vollständig unterbrochen, viele Unternehmen zerstört, einige können in Kriegszeiten nicht arbeiten, und viele Arbeiter sind einfach abgehauen“, sagte Martschenko. Zudem verdient das Land kaum Geld. „Beim Zoll erhalten wir nur 15 Prozent der Einnahmen in Friedenszeiten“, sagte der Minister. (dpa/cs)

  • Neue EU-Sanktionen treten in Kraft

Dienstag, 15. März, 10.44 Uhr
An diesem Dienstag soll ein weiteres Sanktionspaket der EU gegen Russland in Kraft treten. Demnach werden der russische Staat und russische Unternehmen künftig nicht mehr von Ratingagenturen aus der EU bewertet werden dürfen. Ziel der Strafmaßnahme ist es, Russlands Zugang zum EU-Finanzmarkt noch weiter einzuschränken. Von dem Verbot sind nach Angaben der EU-Kommission alle Ratingdienstleistungen betroffen. Große Teile des vierten Sanktionspakets waren bereits in den vergangenen Tagen angekündigt worden. Es umfasst demnach eine Ausfuhrsperre für Luxusgüter nach Russland, Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie sowie ein umfassendes Verbot neuer Investitionen in den russischen Energiesektor.

Zudem sollen Russland in Reaktion auf die Invasion in die Ukraine unter anderem handelspolitische Vergünstigungen gestrichen werden, die es eigentlich als Mitglied der Welthandelsorganisation WTO hat. Konkret geht es darum, Russland den sogenannten Meistbegünstigtenstatus zu entziehen. Darüber wird verhindert, dass der russische Staat und seine Eliten Kryptowerte nutzen können, um die Sanktionen zu umgehen. Zu diesen Eliten wird auch der Multimilliardär Roman Abramowitsch gezählt. Er kommt auf die Liste derjenigen Personen, gegen die EU-Strafmaßnahmen gelten. Die Sanktionen wurden förmlich am Dienstagmorgen beschlossen, nachdem sich die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten zuvor auf die konkreten Rechtstexte geeinigt hatten. (dpa/cs)

  • Maersk will russische Hafenbeteiligung verkaufen

Dienstag, 15. März, 09.30 Uhr
A.P. Møller-Maersk will die knapp 31-prozentige Beteiligung an dem russischen Hafenbetreiber Global Ports Investments verkaufen. Grund ist der Einmarsch Russlands in die Ukraine, wie APM Terminals, die für Hafenbetrieb zuständige Einheit des Kopenhagener Konzerns mitteilte. Zu den Aktionären von Global Ports gehören das staatliche russische Atomunternehmen Rosatom und der russische Geschäftsmann Sergej Schiskarew. Global Ports ist an der Londoner Börse notiert und betreibt sechs Terminals in Russland und zwei in Finnland. "Wir haben heute unsere Joint-Venture-Partner und GPI darüber informiert, dass wir nach dem Einmarsch in der Ukraine und den operativen Herausforderungen Schritte zur Veräußerung unserer Anteile unternehmen wollen", so APM Terminals in einer Erklärung. APM Terminals teilte dem Unternehmen Global Ports und dem Verwaltungsrat ferner mit, dass man weiterhin im Verwaltungsrat vertreten sein werde und die Verpflichtungen gegenüber dem Unternehmen erfüllen werde, bis die Veräußerung vollzogen ist. Maersk hat mit Beginn des Krieges in der Ukraine den Frachttransport von und nach Russland weitgehend eingestellt. (jpn)

News vom 14. März 2022

  • Minister: LNG-Import in Wilhelmshaven noch vor Winter 2023 möglich

Montag, 14. März, 21.04 Uhr
Der Import von Flüssigerdgas (LNG) über ein geplantes Importterminal in Wilhelmshaven könnte laut Niedersachsens Energieminister Olaf Lies noch vor dem Winter 2023 gelingen. Das sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen der Taskforce „LNG Wilhelmshaven“. Bislang gebe es drei Projekte von Unternehmen, die den Import über Terminals in der Stadt organisieren wollen. „Wenn wir sie alle drei umsetzen würden, würden wir wirklich auf eine nennenswerte Leistungsfähigkeit kommen. Wir könnten damit die Hälfte des importierten russischen Gases über die Küste Wilhelmshavens importieren“, sagte Lies. Insgesamt gehe es um 25 Milliarden Kubikmeter.

Hinsichtlich des Terminals müsse nun geschaut werden, wie und in welche Reihenfolge die drei Projekte umgesetzt werden können. Laut Lies solle eine Entscheidung dazu noch im März getroffen werden, um das anvisierte Ziel, den Import von LNG bis 2023, zu erreichen. Geplant ist nach Angaben des Ministers, in einem ersten Schritt zügig eine schwimmende Anlande- und Speicherplattform zu schaffen. Dort soll das LNG mit Tankern angelandet und zwischengelagert werden. Ein solcher Speicher verfügt laut Energieministerium über die Kapazität von 9 bis 10 Milliarden Kubikmeter. Weitere Terminal-Projekte sollen danach bis 2026 folgen. (dpa/cs)

  • Fahrzeuglogistiker fordern Anpassung von Verträgen

Montag, 14. März, 17.32 Uhr
Autohersteller und andere Verlader sollen ihre Verträge mit Transport- und Logistikdienstleistern unverzüglich den stark steigenden Kraftstoffpreisen anpassen, fordert der EU-Verband der Fertigfahrzeuglogistiker ECG. „Zudem müssen sie gegenüber ihren Zulieferern und Logistikdienstleistern volle Transparenz über die künftig benötigten Mengen herstellen, damit die erforderlichen Kapazitäten für Transport und Produktion geplant werden können“, sagte ECG-Exekutivdirektor Mike Sturgeon. „Wenn die Verträge nicht schnell überarbeitet werden, wird das, was von der Branche in diesen Tagen noch übrig ist, zum Stillstand kommen, da Cashflow-Probleme den Betrieb zum Erliegen bringen dürften“, warnte er. In Italien hätten etliche der dort stark vertretenen kleinen Transportunternehmen den Betrieb bereits eingestellt, weil sie nicht mehr wirtschaftlich fahren könnten. Die Lieferketten in der Automobilindustrie würden durch den Ukraine-Krieg erneut auf eine harte Probe gestellt, denn viele Rohstoffe und Vorprodukte kämen aus der Ukraine. Am stärksten fühlbar ist bisher laut ECG der Mangel an Kabelbäumen. Wann geschlossene Fabriken in der Ukraine wieder öffnen können, sei nicht absehbar. „Eher wird in Monaten denn in Wochen gedacht, wenn überhaupt.“ (fh)

  • Russland beschränkt Getreideexporte

Montag, 14. März, 17.09 Uhr
Russland als großer Getreideexporteur schränkt die Ausfuhr von unter anderem Weizen, Gerste und Roggen zeitweise ein. Damit solle der Bedarf im Land gesichert und ein Preisauftrieb für Verarbeiter und Verbraucher verhindert werden, sagte die zuständige Vizeregierungschefin Wiktorija Abramtschenko in Moskau. Im Grundsatz gilt demnach ab diesem Dienstag bis zum 30. Juni ein Exportstopp für Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Mischgetreide, sogenanntes Mengkorn. „Eine Getreideausfuhr im Rahmen von Quoten aufgrund einzelner Lizenzen wird erlaubt“, stellte Abramtschenko aber klar. Für Zucker und Zuckerrohstoff gilt der Stopp bis Ende August.

Ausnahmen soll es für Exporte in die von Russland dominierte Eurasische Wirtschaftsunion sowie in die von der Ukraine abgespaltenen Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk geben. Russland ist der größte Weizenexporteur der Welt. Auch die Ukraine ist ein wichtiger Produzent. Störungen der Getreideausfuhr beider Länder können nach Einschätzung von Experten zu massiven Preissteigerungen auf dem Weltagrarmarkt führen. (dpa/cs)

Infografik: Krieg setzt Exportmarkt für Agrarprodukte unter Druck | Statista
  • Hamsterkäufe in Spanien

Montag, 14. März, 17.00 Uhr
Wegen Hamsterkäufen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind in spanischen Supermärkten Sonnenblumenöl und Mehl ausverkauft oder die Abgabe ist begrenzt. Spanien ist vor allem bei Sonnenblumenöl von der Ukraine abhängig. Insgesamt 62 Prozent des spanischen Bedarfs kamen zuletzt aus dem Land. In vielen Supermärkten gibt es leere Regale. „Wir haben Speiseöl nachbestellt, aber bekommen seit Tagen nichts“, sagt ein Angestellter eines Supermarktes bei Barcelona. Das gleiche gelte für Mehl, das derzeit auch nicht mehr zu haben sei. Auch Regale für Nudeln, Haferflocken und Hülsenfrüchte wiesen teils große Lücken auf oder waren fast leer. Manche Supermärkte beschränkten den Verkauf von Sonnenblumenöl auf 5 Liter pro Person.

Der Dachverband der Großhändler und Supermärkte, Asedas, hatte schon vor Tagen auf ein „ungewöhnliches Verhalten der Konsumenten“ beim Kauf von Sonnenblumenöl hingewiesen und zugleich betont, die Versorgung mit Speiseöl und anderen Lebensmitteln sei in Spanien generell sicher. Zu Engpässen könnte es Medienberichten zufolge frühestens ab dem Sommer kommen, falls die nächste Ernte in der Ukraine ausfällt. Auch die Bauernverbände schlugen Alarm. Sollte es zu längerfristigen Ausfällen beim Import von Mais, Getreide und Ölkuchen aus der Ukraine kommen, könne das Viehfutter knapp werden. (dpa/cs)

  • IWF prognostiziert Wirtschaftseinbruch in der Ukraine

Montag, 14. März, 16.49 Uhr
Die ukrainische Wirtschaft wird laut einer Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) einbrechen. In diesem Jahr wird das Bruttoinlandsprodukt demnach um 10 Prozent sinken – und selbst diese Prognose beruht auf der Voraussetzung „einer baldigen Lösung des Kriegs und bedeutender Hilfe von Gebern“. Die Binnennachfrage werde wegen des Kriegs, der Zerstörung und der Fluchtbewegungen einbrechen. Daher würden die Importe stark zurückgehen. Auch die Exporte würden wegen unterbrochener Lieferketten, geringerer Produktionskapazität und geschlossenen Flughäfen und Häfen schrumpfen. In der von russischen Truppen eingekesselten Hafenstadt Mariupol, durch die bislang die Hälfte aller Exporte verschifft worden sei, habe es große Schäden gegeben. Im ganzen Land seien viele Straßen und Brücken beschädigt. Sollte der Krieg andauern und die landwirtschaftlichen Aktivitäten im Frühjahr unterbrechen, könnte das die Exporte und das Wachstum weiter schwächen und die Versorgung mit Lebensmitteln gefährden, warnte die in Washington ansässige Organisation.

Auch Russland steht infolge der internationalen Sanktionen vor einem Wirtschaftseinbruch. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte am Sonntag im Sender CBS erklärt, ein Zahlungsausfall Russlands in Bezug auf seine Schulden im Ausland sei nicht mehr unwahrscheinlich. Wegen der Sanktionen drohe Russland eine tiefe Rezession. Die Rubel-Abwertung habe schon jetzt dazu geführt, dass die Kaufkraft der Menschen bedeutend geschrumpft sei. (dpa/cs)

  • Verband: Sonnenblumenöl bald Mangelware

Montag, 14. März, 12.33 Uhr
Sonnenblumenöl könnte in Deutschland wegen des Ukraine-Krieges schon in einigen Wochen Mangelware werden. Davon geht der Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (Ovid) aus. „Die Vorräte reichen voraussichtlich noch für wenige Wochen“, sagt der Ovid-Geschäftsführer Gerhard Brankatschk. Nachschub aus der Ukraine – dem wichtigsten Lieferland für Sonnenblumenöl – gebe es derzeit nicht. Allerdings könnten Verbraucher problemlos auf andere Speiseöle wie Rapsöl umsteigen. Hier seien keine Engpässe zu erwarten. Der Hintergrund: Laut Ovid sind die Ukraine mit 51 und Russland mit 27 Prozent die weltweit wichtigsten Exportländer für Sonnenblumenöl. Deutschland deckt seinen Bedarf an Sonnenblumenöl zu 94 Prozent über Importe, nur 6 Prozent des verbrauchten Öls stammen aus heimischer Produktion. „Da kommt jetzt nichts mehr“, betonte der Verband. Dabei sei die Situation beim Sonnenblumenöl wegen einer Missernte in Kanada und coronabedingter Logistikprobleme schon zuvor angespannt gewesen. Die Preise stiegen deshalb schon vor dem Ukraine-Krieg spürbar. (dpa/cs)

  • London: Russland hat Ukraine vom Seehandel abgeschnitten

Montag, 14. März, 09.59 Uhr
Russische Kriegsschiffe haben die Ukraine nach Erkenntnissen britischer Behörden vom internationalen Seehandel abgeschnitten. „Russische Seestreitkräfte haben aus der Ferne eine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste herbeigeführt“, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums in der Nacht zum Montag. Das schneide das Land effektiv vom internationalen Seehandel ab. Gleichzeitig führten russische Schiffe weiterhin Raketenangriffe gegen Ziele in der gesamten Ukraine durch, hieß es in dem Geheimdienst-Update weiter. In den kommenden Wochen könne es vermehrt auch zur Landung russischer Truppen an der ukrainischen Küste kommen, warnten die Briten. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte am Sonntag erneut mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Johnson versprach, weitere Optionen zu verfolgen, um die Fähigkeiten der Ukraine zur Selbstverteidigung zu stärken, hieß es in einer Mitteilung des Londoner Regierungssitzes Downing Street. Unter anderem darum solle es auch bei einem Treffen Johnsons mit Amtskollegen mehrerer skandinavischer und baltischer Staaten in dieser Woche in Großbritannien gehen, so die Mitteilung weiter. (dpa/cs)

  • Blue Water kappt Verkehre mit Russland und Belarus

Montag, 14. März, 09.15 Uhr
Wegen der Invasion Russlands in der Ukraine hat der dänische Logistiker alle neuen Buchungen, Verträge und Aktivitäten in Russland und Belarus gestoppt - dies gilt auch für den Transit durch die beiden Länder. Darüber hinaus erklärte das Unternehmen, es respektiere die gegen Russland und seinen Verbündeten verhängten Sanktionen in vollem Umfang und werde sie einhalten. Blue Water ist in der Ukraine weder mit Büros noch mit Personal vertreten, dennoch sind alle Aktivitäten in der Ukraine bereits eingestellt worden. (jpn)

  • Aiwanger fordert Gewerbediesel für 1,50 Euro pro Liter

Montag, 14. März, 07.20 Uhr
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) fordert, die Logistikbranche mit verbilligtem Sprit zu entlasten. „Wir brauchen eine Gewerbediesel-Regelung mit einem Preis von rund 1,50 Euro“, sagte Aiwanger am Sonntag in Richtung der Bundesregierung. „Dazu muss die Mineralölsteuer und CO2-Abgabe fürs Gewerbe weg, was rund 55 Cent ausmacht.“ Der Staat könne auch einen Gewerbedieselpreis von maximal 1,50 Euro vorgeben und die Preisspanne darüber etwa übers Finanzamt erstatten. „Es gibt mehrere Wege, um die Spediteure am Leben zu halten. Was aber nicht geht, ist weiterhin nichts zu tun und zuzusehen, wie unsere Versorgung wegen der hohen Spritpreise zu wackeln beginnt“, sagte er. Mehr lesen Sie hier. (dpa/ben)

News vom 13. März 2022

  • Experte: Deutschland schlechter gegen Cyberkrieg gerüstet als Ukraine

Sonntag, 13. März, 13.30 Uhr
Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Deutschland sind nach Einschätzung eines führenden Sicherheitsexperten gegen einen Angriff aus dem Cyberraum schlechter gewappnet als die Ukraine vor dem Angriff der russischen Streitkräfte. In Deutschland, Großbritannien oder auch in Skandinavien hätten die Sicherheitsfachleute bislang nur theoretische Bedrohungen abwehren müssen, sagte Mikko Hyppönen, Chef des finnischen Sicherheitsunternehmens F-Secure. Die Ukraine befinde sich dagegen seit Jahren im Cyberkrieg mit Russland. „Sie mussten sich immer wieder gegen echte Angriffe zur Wehr setzen. Die Ukraine ist das beste Land in Europa, was die Verteidigung ihrer Netze gegen Cyberangriffe angeht.“

Je technisch fortgeschrittener eine Nation sei, desto leichter könne man sie mit Online-Angriffen in die Knie zwingen, sagte Hyppönen. Für Regierungen wie das Bundeskabinett sei es schwierig, Infrastrukturen nachträglich zu sichern, sagte Hyppönen. „Sehr große Teile davon gehören nicht einmal der Bundesrepublik, sondern privaten Unternehmen. Und nun ist es die Aufgabe der Regierung und des Militärs, die Unternehmen irgendwie zu motivieren und ihnen zu erklären, dass sie beträchtliche Summen ausgeben sollten, um die Systeme gegen potenzielle Angriffe von ausländischen Regierungen zu schützen.“ (dpa/sr)

  • Protest gegen Lastwagenverkehr an polnischer Grenze zu Belarus

Sonntag, 13. März, 13.20 Uhr
Eine Gruppe von Demonstranten hat am Samstag am polnischen Grenzübergang Koroszczyn die Weiterfahrt von Lastwagen mit russischen und belarussischen Nummernschildern nach Belarus blockiert. Wie der Nachrichtensender „TVN24“ berichtete, bildete sich ein Stau von etwa 10 Kilometern Länge. Die Teilnehmer des Protests trugen teilweise ukrainische Flaggen. „Der Krieg interessiert uns nicht, wir wollen einfach weiter“, sagte einer der betroffenen Fernfahrer.

Auch vor der Warschauer Regierungskanzlei forderte am Samstag eine Gruppe von Demonstranten die Schließung der Grenzen für Lkw aus Russland und Belarus. Der polnische Regierungssprecher Piotr Müller sagte, es gebe auf EU-Ebene keine Einigkeit über eine Begrenzung des Warenverkehrs nach Russland mit Lkw. Polen suche nach rechtlichen Möglichkeiten, um diesen Warenfluss zu begrenzen, zitierte ihn die polnische Nachrichtenagentur PAP. (dpa/sr)

News vom 12. März 2022

  • Ukraine-Krieg verknappt Stahlangebot

Samstag, 12. März, 15.00 Uhr
Der Ukraine-Krieg und die deswegen gegen Russland verhängten Sanktionen haben das Stahlangebot weltweit verknappt und Preise in die Höhe schnellen lassen. Die Ukraine und Russland seien für rund zehn Prozent des internationalen Stahlhandels verantwortlich, sagte Stahlexperte Jayanta Roy von der indischen Ratingagentur ICRA der Deutschen Presse-Agentur. Kriegs- und sanktionsbedingt könnte der Export beider Länder nun ausfallen. Die EU hatten sich gestern gemeinsam mit den USA und weitere Verbündeten auf weitere Strafmaßnahmen gegen Russland verständigt. Unter anderem sieht das neue EU-Sanktionspaket vor, die Einfuhr von «wesentlichen Gütern im Eisen- und Stahlsektor aus der Russischen Föderation» zu verbieten, wie aus einer Erklärung von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hervorgeht. Stahlexperte Roy geht davon aus, dass die zwei weltgrößten Stahlproduzenten China und Indien den Wegfall wettmachen können. (dpa/sr)

  • IMO fordert Seekorridor im Kriegsgebiet

Samstag, 12. März, 14.45 Uhr
Die Weltschifffahrtsorganisation IMO hat einen Seekorridor gefordert, damit Handelsschiffe und ihre Besatzungen das ukrainische Kriegsgebiet verlassen können. In einer am Freitag veröffentlichten Entschließung heißt es, der IMO-Rat sei übereingekommen, "als vorläufige und dringende Maßnahme die Einrichtung eines sicheren blauen Seekorridors zu fördern, der die sichere Evakuierung von Seeleuten und Schiffen aus den gefährdeten und betroffenen Gebieten im Schwarzen Meer und im Asowschen Meer an einen sicheren Ort ermöglicht". Das Leben von Seeleuten müsse geschützt und der kommerzielle Schiffsverkehr ermöglicht werden. Der Verband Deutscher Reeder hatte unlängst darauf hingewiesen, dass sich im Schwarzen Meer und im angrenzenden Asowschen Meer noch etliche Schiffe der Welthandelsflotte befänden, darunter auch mehrere deutsche. (dpa/fh)

  • EU schränkt Handel mit Russland weiter ein

Samstag, 12. März, 14.00 Uhr
Da die russische Regierung keine Anstalten mache, von ihrer aggressiven Kriegsführung in der Ukraine abzurücken, bringe die EU weitere Sanktionen auf den Weg, kündigte EU-Kommissionspräsidentin am Freitag nach dem EU-Gipfeltreffen in Versailles an. So wird die Einfuhr bestimmter Produkte der russischen Eisen- und Stahlindustrie untersagt. Dies sei ein Schlag gegen einen zentralen Sektor des russischen Systems und bringe das Land um Ausfuhrerlöse in Milliardenhöhe, teilte die Kommissionspräsidentin mit. Auch werde die EU Russland auf ihren Märkten den Meistbegünstigtenstatus entziehen. Dadurch würden wichtige Vorteile, die Russland als WTO-Mitglied genießt, aufgehoben. Die Meistbegünstigungsregel bedeutet, dass Länder Einfuhrzölle für einzelne WTO-Länder nicht höher setzen dürfen als für andere. Die EU will sich auch dafür einsetzen, dass Russland von Finanzinstitutionen wie dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank keine Darlehen oder sonstigen Vorteile mehr erhält. „Denn Russland kann nicht einerseits grob gegen das Völkerrecht verstoßen und andererseits erwarten, in den Genuss der Privilegien als Teil der internationalen Wirtschaftsordnung zu kommen“, sagte von der Leyen. Schließlich will die EU den Export von Luxusgütern nach Russland verbieten, was reiche Unterstützer von Präsident Wladimir Putin treffen soll. (fh)

News vom 11. März 2022

  • Scholz bleibt bei Nein zum Importstopp für russisches Gas

Freitag, 11. März, 15.50 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hält an seinem Nein zu einem Importstopp für russische Energie fest. „Es ist eine bewusste, begründete und nachvollziehbare Entscheidung, dass wir jedenfalls von unserer Seite aus die Importe, die wir heute im Bereich der Energie haben in Europa, nicht einstellen werden“, sagte Scholz am Freitag nach dem EU-Gipfel in Versailles. Die Regierungschefs der EU-Staaten seien sich hier auch sehr einig. Europa sei viel stärker auf Energieimporte angewiesen als etwa die USA und Kanada, die daher einfacher mit der Situation umgehen könnten. „Was sie machen, das wissen sie, kann Europa nicht in gleicher Weise unternehmen.“ Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums liegt der Anteil russischer Einfuhren an den Gasimporten nach Deutschland bei rund 55 Prozent. Bei Kohle sind es etwa 50 Prozent und bei Rohöleinfuhren rund 35 Prozent.

  • Finnlines unterbricht Russlandverkehr

Freitag, 11. März, 15.40 Uhr
Die Reederei Finnlines hat angesichts der wachsenden Besorgnis über die internationale Lage beschlossen, den Verkehr nach Russland mit sofortiger Wirkung einseitig zu unterbrechen, auch wenn dies nicht direkt durch internationale Sanktionen vorgeschrieben ist. Finnlines und die Muttergesellschaft Grimaldi-Gruppe haben über Finnlines vier Dienste nach Russland betrieben: von Spanien, Belgien, dem Vereinigten Königreich und Deutschland aus. Alle wurden angesichts der derzeit bekannten internationalen Lage am 9. März eingestellt. Es handelt sich um vier Schiffe, die alle unter finnischer Flagge fahren und eine Gesamtladekapazität von 16.000 Lademetern haben, und die bis auf weiteres für andere Intra-EU-Dienste eingesetzt werden. Finnlines und die Grimaldi-Group setzen sich für die Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge ein. Sie gewähren unter anderem kostenlose oder fast kostenlose Seefrachttransporte für Spediteure, die ukrainischen Flüchtlingen in Osteuropa helfen. (jpn)

  • Duisburger Hafen beendet sämtliche Aktivitäten in Belarus

Freitag, 11. März, 12.55 Uhr

Die Duisburger Hafen AG zieht sich mit sofortiger Wirkung aus sämtlichen geschäftlichen Aktivitäten in Belarus zurück. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und der Unterstützung durch Belarus in enger Abstimmung zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschaftern getroffen. Konkret trennt sich Duisport sowohl von der Minderheitsbeteiligung (0,59 Prozent) an der internationalen Entwicklungsgesellschaft des Industrie- und Logistikparks Great Stone sowie von der Beteiligung an der Eurasian Rail Gateway CJCS (38,9 Prozent), die den Bau und Betrieb eines bimodalen Terminals geplant hat. trennen. Darüber hinaus wurde bereits das Repräsentations-Büro in Minsk endgültig geschlossen.

„Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, und wir hoffen auf ein schnelles Ende des Krieges“, sagt Duisport-CEO Markus Bangen. „Wir ziehen einen klaren Schlussstrich unter unser Engagement in Belarus. Wir haben unsere Aktivitäten dort schon seit den Wahlen im Jahr 2020 kritisch in Frage gestellt und auf Veranlassung des Aufsichtsratsvorsitzenden unsere Handlungsoptionen geprüft, konnten und können als Teil eines internationalen Konsortiums aber keine einseitigen Schritte gehen. Umso wichtiger ist es uns jedoch in der aktuellen Lage, ein deutliches Zeichen zu setzen, sämtliche geschäftlichen Beziehungen zu Belarus einzustellen und konkrete Verhandlungen mit unseren Mitgesellschaftern für einen raschen Austritt aus den Gesellschaften zu forcieren“, so Markus Bangen weiter. In der Ukraine und Russland ist der Duisburger Hafen weder geschäftlich aktiv, noch hat er etwaige Beteiligungen. (jpn)

  • Auf dem Bau drohen Lieferengpässe

Freitag, 11. März, 12.40 Uhr
Die Auswirkungen des von Russland geführten Krieges gegen die Ukraine treffen auch Baustellen hierzulande: Gravierende Materialpreissteigerungen und drohende Lieferschwierigkeiten sind die Folge. Zudem sehen sich die Bauunternehmen, wie andere Teile der deutschen Wirtschaft auch, mit massiv steigenden Energie- beziehungsweise Treibstoffpreisen konfrontiert, vor allem bei Dieselkraftstoffen. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie: "Die Materialpreise steigen täglich, teilweise im Stundentakt. Allerdings sind die Preissteigerungen bisher noch kein Anzeichen von Materialknappheit, sondern eher von Angst vor drohenden Lieferausfällen. Inwieweit und vor allem wann es zu angebotsseitigen Materialengpässen kommen wird, lässt sich aktuell noch nicht beurteilen. Die Gefahr ist aber sehr reell." (dpa/sr)

  • Chemie: Energie-Embargo könnte deutsche Wirtschaft breit treffen

Freitag, 11. März, 12.35 Uhr
Die deutsche Chemie-Industrie warnt erneut vor den Kosten eines Importstopps für Öl und Gas aus Russland. Eine kontinuierliche Belieferung mit Rohstoffen und Energie sei für die Produktion in der Branche unverzichtbar, teilte der Verband der Chemischen Industrie (VCI) am Freitag in Frankfurt mit. Sollte es zu längeren Ausfällen von Anlagen kommen, hätte das massive Folgen für die Wertschöpfungsketten in Deutschland, erklärte der VCI. Etwa 95 Prozent aller Industrieerzeugnisse hierzulande benötigten Chemieprodukte, vom Auto über Computerchips und Dämmmaterialien bis hin zu Fernsehern, Medikamenten sowie Wasch- und Reinigungsmittel. (dpa/sr)

  • EU-Gipfel uneinig über Importstopp für russische Energie

Freitag, 11. März, 08.00 Uhr
Bundeskanzler Olaf Scholz und die anderen Staats- und Regierungschefs der EU haben am ersten Tag ihres Gipfeltreffens im französischen Versailles rund acht Stunden über das weitere Vorgehen nach Russlands Angriff auf die Ukraine gerungen. Dabei machten Länder wie Lettland deutlich, dass sie die deutsche Ablehnung eines Importstopps russischer Energie für nicht mehr tragbar halten. Zudem lagen die Meinungen darüber auseinander, wie mit dem Antrag der Ukraine auf einen schnellen EU-Betritt umgegangen werden soll. Auch hier stand Kanzler Olaf Scholz auf der Seite jener, die bremsen. Konkrete Beitrittszusagen werden der Ukraine in der Gipfelerklärung nicht gemacht. Nach einer langen Gipfelnacht taten sich erste Risse in der bislang geschlossen handelnden Union auf. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte an, eine vorübergehende Deckelung der Energiepreise vorzuschlagen zu wollen. Es geht demnach darum, die „Ansteckungseffekte“ zwischen den Gaspreisen und den Strompreisen zu begrenzen. In der Gipfelerklärung heißt es zudem, die EU-Staaten seien bereit, weitere Sanktionen gegen Russland zu beschließen. (dpa/fh)

  • US-Medien: USA wollen Weg für höhere Zölle gegen Russland freimachen

Freitag, 11. März, 07.40 Uhr
Die USA wollen laut Medienberichten gemeinsam mit anderen G7-Ländern und der EU den Weg für höhere Zölle auf russische Waren freimachen. Präsident Joe Biden wolle den US-Kongress am heutigen Freitag ersuchen, die normalen Handelsbeziehungen zu Russland auszusetzen, berichteten unter anderem das „Wall Street Journal“ und der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Formell würde es darum gehen, den Status Russlands als sogenannte „meistbegünstigte Nation“ aufzuheben. Dieser Grundsatz schreibt die Gleichbehandlung der Länder in der Welthandelsorganisation WTO bei Zöllen und anderen Regulierungsmaßnahmen vor. Aus der Perspektive des US-Außenhandels würde Russland bei einer Aussetzung der normalen Handelsbeziehungen in die gleiche Kategorie wie etwa Kuba oder Nordkorea fallen. (dpa/sr)

  • „Schienenbrücke“ in die Ukraine: Erster Zug ist auf dem Weg

Freitag, 11. März, 07.35 Uhr
Ein erster Zug der sogenannten Schienenbrücke mit Hilfsgütern für Menschen in der Ukraine ist in der Nacht zu Freitag bei Berlin abgefahren. Der Zug der Deutschen Bahn mit 15 Containern verließ den Güterbahnhof Seddin. Geladen hat er 350 Tonnen Hilfsgüter - Schlafsäcke, Isomatten, Windeln, Lebensmittelkonserven, Trinkwasser, Kleidung und Babynahrung. Auch medizinische Produkte wie Spritzen, Pflaster, Mullbinden und Kanülen sind an Bord. Der Bund und die Bahn hatten die Schienenbrücke Anfang der Woche angekündigt. Beteiligt sind neben DB Cargo und ihrer polnischen Tochter die internationale Spedition DB Schenker und DB Transa sowie die ukrainische Eisenbahn. (dpa/sr)

News vom 10. März 2022

  • Russland droht Unternehmen mit Verstaatlichung

Donnerstag, 10. März, 16.14 Uhr
Westlichen Unternehmen, die wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine das Land verlassen, droht nun eine Verstaatlichung ihrer Betriebe und Produktionsstätten. Die Firmen würden „praktisch ihre Kollektive ihrem Schicksal“ überlassen, sagte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew. Die russische Regierung arbeite deshalb an Schritten, um eine Insolvenz der Unternehmen und dann eine Nationalisierung des Besitzes in die Wege zu leiten, sagte der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates. Vorrangige Aufgabe dabei sei, dass die Menschen nicht auf der Straße landeten. Auf „Grundlage des von den Investoren in Panik“ zurückgelassenen Vermögens müsse eine neue Produktion aufgebaut werden, meint Medwedew. „Solch eine Herangehensweise ist objektiv und gerecht.“ Betroffen sind unter anderem Unternehmen aus Deutschland, weiteren EU-Staaten und den USA. (dpa/cs)

  • EU diskutiert über Ausgleich für hohe Energiekosten

Donnerstag, 10. März, 15.05 Uhr
Die EU-Kommission befragt die Mitgliedstaaten zu Regeln für Beihilfen, mit denen diese die negativen Folgen des Ukraine-Kriegs für ihre Unternehmen abfedern können. Bereits jetzt dürften die EU-Staaten direkte wirtschaftliche Folgen der russischen Invasion sowie direkte Folgen der von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland ausgleichen, teilte die Kommission mit. Sie erwägt aber auch befristete Liquiditätshilfen in Form von Garantien und verbilligten Krediten für alle von der aktuellen Krise betroffenen Unternehmen zu erlauben. Im Gespräch ist auch die Genehmigung für einen teilweisen Ausgleich hoher Strom- und Gaspreise. Die Kommission will die Ansichten der Mitgliedstaaten zur möglichen Höhe und zum Empfängerkreis solcher Beihilfen hören. Außerdem fragt sie, ob die Hilfen an besondere Auflagen geknüpft werden sollten und ob es außer für Strom und Gas auch einen Ausgleich für andere stark verteuerte Produktionsfaktoren geben sollte. (fh)

  • Baufirmen melden Preissprünge und Engpässe

Donnerstag, 10. März, 14.44 Uhr
Bauunternehmer sind offenbar stark von wirtschaftlichen Folgen des Kriegs betroffen. Es drohten unter anderem Lieferengpässe bei Stahl und Aluminium, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen, Burkhard Siebert. Rund 30 Prozent des Baustahls kämen aus Russland, der Ukraine und Belarus. Der Verband fürchtet, dass sich wichtige Baustellen, etwa an Autobahnbrücken und neuen Schienenwegen verzögern. Deutliche Preissteigerungen seien bereits spürbar. Beispielsweise seien die Preise für eine Tonne Stahl binnen eines Tages um die Hälfte nach oben geklettert – von 800 Euro auf 1.200 Euro. Auch die Dieselpreise belasteten die Unternehmen enorm, betonte Siebert. Ein mittelständisches Unternehmen mit rund 90 Millionen Euro Jahresumsatz verbrauche etwa 1,4 Millionen Liter Diesel im Jahr.

Auch der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen erwartet steigende Baupreise. Die Branche sei vom teuren Diesel, aber auch von Problemen bei der Materialbeschaffung betroffen – etwa bei Stahl, Roheisen, Nickel und Titan. „Die Lieferanten unserer Bauunternehmer bieten ihre Waren aktuell auch nur zu Tagespreisen an, da sie jeden Tag mit einer weiteren Preissteigerung rechnen“, sagte eine Sprecherin. Zudem beobachte der Verband unterbrochene Lieferketten. Viele Lkw-Fahrer seien aus der Ukraine. Zudem seien zahlreiche wichtige Transportwege nicht mehr nutzbar oder sicher. Einige Unternehmen müssten schon Aufträge ablehnen. (dpa/cs)

  • BGL warnt vor Versorgungskollaps

Donnerstag, 10. März, 14.34 Uhr
Der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) hat angesichts der stark steigenden Treibstoffpreise vor einer drohenden Insolvenzwelle in der Transport- und Logistikbranche gewarnt. In der Folge könnten Lieferkettenstörungen auftreten und Supermarktregale leer bleiben. Um das zu verhindern, stellt der BGL vier zentrale Forderungen an die Politik. Erfahren Sie hier mehr.

  • Russland ist meistsanktioniertes Land der Welt

Donnerstag, 10. März, 14.24 Uhr
Durch die Invasion der Ukraine ist Russland mit derzeit 5.581 Sanktionen zum am stärksten sanktionierten Land der Welt geworden. Im Zeitraum zwischen der Anerkennung der Regionen Luhansk und Donezk als unabhängige Staaten am 22. Februar und dem 8. März hat sich die Zahl der von den USA, der EU und Ländern wie der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und Japan gegen russische Personen und Einrichtungen verhängten Sanktionen im Vergleich zum vorherigen Zeitraum mehr als verdoppelt. Wie die Grafik auf Basis der Datenbank von Castellum.AI zeigt, war vor dem russischen Angriff auf die Ukraine der Iran der mit Abstand am meisten sanktionierte Staat. An der Spitze der aktuellen Sanktionsrunde gegen Russland stehen die Schweiz, die EU und Frankreich mit 568, 516 und 512 Embargos. Die überwiegende Mehrheit dieser Sanktionen zielt auf Einzelpersonen ab, nur 366 der 2.827 Sanktionen richten sich gegen juristische Personen. In diesen Zahlen nicht enthalten sind sektorale Sanktionen wie allgemeine Handelsembargos für Gas oder Öl. Zusätzlich zu den Sanktionen, die von Nationalstaaten und internationalen Zusammenschlüssen verhängt wurden, haben sich nach Angaben von Forschern der Yale School of Management mehr als 300 Unternehmen ganz oder teilweise aus dem russischen Markt zurückgezogen. (cs)

Infografik: Die meistsanktionierten Länder der Welt | Statista
  • Russland-Importe brechen ein

Donnerstag, 10. März, 12.30 Uhr
Die seeseitig nach Russland importierte Ladungsmenge geht im Zuge der Sanktionen immer stärker zurück. Laut Daten der Plattform Fourkites sanken die eingeführten Volumen zwischen 2. und 8. März um durchschnittlich 40 Prozent gegenüber der Woche vor Beginn der Invasion. Am stärksten von dem Rückgang betroffen sind Konsumgüter mit minus 57 Prozent. Der Import von Produkten der verarbeitenden Industrie, der Chemiebranche und des Einzelhandels ging im Betrachtungszeitraum um 33 Prozent zurück. Auch die Wartezeiten in europäischen Häfen gingen im Zuge des Kriegs in die Höhe. Auslaufende Schiffe mit Exportladung verzeichnen derzeit gegenüber Mitte Februar eine um 36 Prozent verlängerte Verweildauer. Transshipmentverkehre kommen im Vergleich zu Mitte Februar auf eine um 41 Prozent längere Wartezeit in den Häfen. Im Import sieht es etwas besser aus: Hier verlängerten sich die Wartezeiten um 9 Prozent. (ol)

  • VW-Chef: Krieg droht Wirtschaft schlimmer zu belasten als Corona

Donnerstag, 10. März, 11.55 Uhr
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine könnte laut VW-Konzernchef Herbert Diess noch heftigere Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben als die Corona-Krise. Eine in die Länge gezogene militärische Auseinandersetzung würde die Region wohl „sehr viel schlimmer“ treffen als die Verbreitung des Covid-19-Erregers, sagte der Manager der „Financial Times“. Auf Dauer beschädigte globale Lieferketten dürften demnach „zu riesigen Preiserhöhungen, Knappheit an Energie und Inflation“ führen, warnte Diess. „Das könnte sehr riskant sein für die europäische und die deutsche Wirtschaft.“ In vielen Ländern haben die Folgen des Angriffs auf die Ukraine die Produktion von Autobauern schon ausgebremst. So gibt es bei VW nach der Corona- und Chipkrise weitere größere Arbeitsausfälle in Werken wie Zwickau, Wolfsburg oder Hannover, weil Zulieferteile fehlen. (dpa/cs)

  • Groß- und Außenhandel spürt Folgen des Krieges

Donnerstag, 10. März, 11.50 Uhr
Die Folgen des Ukraine-Krieges setzten Deutschlands Exporteure und Großhändler unter Druck. Laut einer Umfrage des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel (BGA) sehen sich bislang knapp ein Drittel der Unternehmen von Sanktionen gegen Russland und den Gegensanktionen betroffen. Damit verlangsame sich die wirtschaftliche Erholung in Deutschland weiter, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura in einer Online-Pressekonferenz. Unternehmen berichteten beispielsweise vom eingeschränkten Handel mit Aluminium oder fehlenden Getreidelieferungen, von unterbrochenen Lieferketten oder fehlenden Lkw-Fahrern, die häufig aus der Ukraine stammten. Auch Zellstoff unter anderem zur Herstellung von Toilettenpapier könnte knapp werden. Noch seien die Lager aber gut gefüllt. Leere Regale seien nicht abzusehen. „Es ist keine Situation, in der wir Angst haben müssen um unsere Lebensmittelversorgung“, betonte Jandura. Sorgen bereiten den Unternehmen vor allem zusätzliche Störungen in den Lieferketten und steigende Energiepreise. So berichteten 48 Prozent der in der vergangenen Woche befragten mehreren Hundert Firmen von einer erschwerten oder unterbrochenen Materialbeschaffung infolge der Sanktionen. Rund 59 Prozent sehen sich mit stark steigenden Einkaufspreisen für die von ihnen benötigten Waren konfrontiert. Bei 55 Prozent treiben steigende Energiepreise die Kosten in die Höhe. (dpa/cs)

  • Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft starten Initiative #WirtschaftHilft

Donnerstag, 10. März, 10.45 Uhr
Seit Kriegsbeginn engagieren sich zahlreiche Unternehmen mit vielfältigen Aktionen. Zur Unterstützung einer bedarfsgerechten Hilfe haben die Spitzenverbände
BDA, BDI, DIHK und ZDH in enger Zusammenarbeit nun die Initiative #WirtschaftHilft ins Leben gerufen. Unter www.WirtschaftHilft.info erhalten Unternehmen und Verbände umfangreiche Informationen zu folgenden Themen:

  • Bedarfsgerechte Spenden

  • Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

  • Auswirkungen auf Betriebe und Beschäftigung

Die Initiative #WirtschaftHilft wird mit der Bundesregierung sowie den offiziellen Trägern und Institutionen der Flüchtlings- und Ukrainehilfe zusammenarbeiten. So stellen die Spitzenverbände der Wirtschaft sicher, dass flexibel auf veränderte Anforderungen reagiert und gleichzeitig schnell informiert werden kann. (fw)

News vom 9. März 2022

  • Amazon klemmt Russland von Versand ab

Mittwoch, 9. März, 22.10 Uhr
Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine stoppt Amazon den Versand von Produkten an Privatkunden in Russland und Belarus. Der Onlinehändler habe zudem beschlossen, sowohl seinen Marktplatz als auch die Cloud-Plattform AWS für neue Kunden in Russland und Belarus zu schließen. Der Konzern betont, in Russland keine Datenzentren, Infrastruktur oder Büros zu betreiben. Amazon verfolge auch schon seit Langem die Richtlinie, keine Geschäfte mit der russischen Regierung zu machen. Der Konzern arbeite eng mit IT-Organisationen zusammen, um der Ukraine beim Schutz gegen Cyberangriffe zu helfen. Der Konzern gab zudem bekannt, Nutzern in Russland vorerst den Zugang zu seinem Streaming-Dienst Prime Video zu sperren. Darüber hinaus will Amazon dort keine Bestellungen mehr für „New World“ annehmen – das einzige Videospiel, das das Unternehmen direkt in Russland verkaufe. (dpa/cs)

  • IRU fordert Deckelung der Treibstoffpreise

Mittwoch, 9. März, 18.06 Uhr
Der Straßengüterverkehrsverband International Road Transport Union fordert Regierungen weltweit auf, etwas gegen die steil steigenden Treibstoffpreise zu tun. Der Verband schlägt etwa eine Deckelung der Preise oder Steuersenkungen vor. Die von der IRU in 51 Ländern regelmäßig beobachteten Dieselpreise seien in den vergangenen 12 Monaten einschließlich Steuern und Abgaben im Durchschnitt um 33 Prozent gestiegen. Etliche Transportunternehmen stünden deswegen bereits kurz vor dem Bankrott, sagte IRU-Präsident Radu Dinescu. „Aber wenn der Straßengüterverkehr nicht ordentlich funktioniert, werden die bereits jetzt angespannten Lieferketten noch stärker getroffen.“ IRU-Generalsekretär Umberto de Pretto ergänzte: „Fast alles, was von der Weltbevölkerung gegessen, getragen oder benutzt wird irgendwann in der Lieferketten einmal per Lkw transportiert.“ (fh)

  • EU stoppt Export von Schiffstechnik nach Russland

Mittwoch, 9. März, 17.50 Uhr
Die EU schränkt den Export von Navigations- und Kommunikationstechnik für Schiffe nach Russland ein. Es wird verboten, direkt oder indirekt maritime Navigationsausrüstung und -technik nach Russland zu verkaufen, zu exportieren zur Verfügung zu stellen oder zu transferieren, teilte der EU-Ministerrat mit. Das gelte für alle natürlichen und juristischen Personen sowie für sonstige Organisationen in Russland. Auch wenn die Technik in Russland verwendet oder an Bord russischer Schiffe eingebaut werden soll, greift das Verbot. Ausnahmen seien nur aus besonderen humanitären oder Sicherheitsgründen möglich, hieß es in der EU-Kommission. Darüber müssten dann die Mitgliedstaaten entscheiden. Ein Export maritimer Sicherheitsausrüstung nach Russland muss künftig bei der Kommission angemeldet werden.

Zudem haben die EU-Staaten beschlossen, das Russian Maritime Register of Shipping (RS), eine weltweit arbeitende Schiffsklassifikationsgesellschaft mit Sitz in Sankt Petersburg, zu der Liste staatlicher russischer Unternehmen hinzuzufügen, für die bereits Finanzierungsbeschränkungen gelten. RS soll von Finanzquellen in der EU abgeschnitten werden, darf sich etwa kein Geld mehr bei EU-Banken leihen und bekommt keinen Zugang zum EU-Anleihenmarkt. EU-Schiffseigner, die Dienste der Klassifizierungsgesellschaft nutzen, dürften das zunächst weiter tun, heißt es in der Kommission. Ein entsprechendes Verbot sei mit den neuen Santkionen „derzeit“ nicht verbunden. (fh)

  • Lieferausfälle: Viele Hersteller erwarten Probleme

Mittwoch, 9. März, 17.25 Uhr
Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 200 Unternehmen während der ersten Kriegswoche zeigt, dass vor allem hohe Energiepreise und fehlende Gaslieferungen für Belastungen sorgen – besonders in der Industrie. Aber auch ausfallende Lieferanten bereiten den Firmen Sorgen: So mussten etwa Softwareanbieter oder andere Zulieferer in der Ukraine ihre Arbeit einstellen. Nun fehlen Einzelteile, wie es in der Autoindustrie bereits der Fall ist. Der Umfrage zufolge gehen etwa vier von zehn Industriefirmen davon aus, dass ausfallende Lieferungen zu einer Belastung werden. (cs)

  • BMW-Produktion in München und Dingolfing läuft wieder an

Mittwoch, 9. März, 16.25 Uhr
BMW lässt die Bänder in den Werken München und Dingolfing im Laufe der nächsten Woche schrittweise wieder anlaufen. Ab 21. März soll die Fertigung dann wieder regulär erfolgen, teilte der Autobauer mit. BMW hatte die Bänder ab Montag gestoppt und Kurzarbeit beantragt, weil Kabelbäume aus der Ukraine fehlen. In Regensburg und Leipzig wird diese Woche im Ein-Schicht-Betrieb, ab nächster Woche wieder normal mit zwei Schichten produziert. Die Mini-Fertigung im englischen Oxford bleibt in den nächsten zwei Wochen unterbrochen. An den außereuropäischen Standorten laufe die Produktion nach Plan, teilte BMW weiter mit. Die Lage bleibe volatil: Der Krieg und die anhaltenden Halbleiter-Engpässe könnten „zu weiteren Produktionsanpassungen in unseren Werken führen“. (dpa/cs)

  • HHLA holt Angehörige von Beschäftigten nach Hamburg

Mittwoch, 9. März, 15.15 Uhr
Der Hamburger Hafen- und Logistikkonzern HHLA holt Angehörige von Beschäftigten seiner Terminaltochter im ukrainischen Odessa in die Hansestadt. Wohnen werden die Geflüchteten vorübergehend bei HHLA-Mitarbeitenden. „Im Hauptgebäude des Unternehmens kamen rund 80 Frauen, Kinder und ältere Menschen, die sich für eine Flucht aus ihrer Heimat entschieden haben, mit zwei von der HHLA gecharterten Reisebussen an“, teilte das Unternehmen mit. „Ein dritter Bus mit weiteren 40 Geflüchteten wird in den nächsten Tagen erwartet.“ Die HHLA hatte den Betrieb des Terminals vor zwei Wochen unmittelbar nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine eingestellt. Beschäftigt sind dort rund 480 lokale Mitarbeiter, die umgehend nach Hause geschickt wurden. (dpa/cs)

  • BGA rechnet noch nicht mit Konjunktureinbruch

Mittwoch, 9. März, 15.11 Uhr
Das Jahr 2021 war im Großhandel geprägt von steigenden Preisen infolge von Lieferengpässen bei Rohstoffen wie Mineralöl, Metallen und Holz sowie den immer noch gestörten Lieferketten. Angesichts des Krieges in der Ukraine und seiner Folgen werde dieser Trend anhalten und sich infolge der Sanktionen gegen Russland noch ausweiten, ist Dirk Jandura überzeugt. Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistung (BGA) sagte am Mittwoch: „Wir rechnen weiterhin nicht mit einem Konjunktureinbruch, aber die Konjunkturprognosen vom Jahreswechsel 2021/22 sind nicht mehr haltbar.“ (cs)

  • Coface sieht erhöhtes Risiko einer Stagflation

Mittwoch, 9. März, 14.49 Uhr
Die Volkswirte des Kreditversicherers Coface haben die wirtschaftlichen Folgen des Krieges in der Ukraine analysiert. „Die aktuelle Eskalation erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Preise länger hoch bleiben. Dies wiederum steigert die Gefahr einer lange anhaltenden hohen Inflation und erhöht damit das Risiko einer Stagflation, also geringes bis kein Wachstum bei steigenden Preisen“, lautet das Fazit von Coface-Volkswirtin Christiane von Berg. In der Folge drohten soziale Unruhen sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern. Die amerikanischen und britischen Embargos auf russische Ölimporte hätten den Druck auf andere Länder und auf den Ölpreis (Brent) zusätzlich erhöht. Die hohen Rohstoffpreise waren bereits vor Ausbruch des Konflikts Störfaktoren für den globalen Aufschwung.

Russland ist laut der Coface-Analyse drittgrößter Erdöl- und zweitgrößter Erdgasproduzent der Welt und gehört zu den fünf größten Produzenten von Stahl, Nickel und Aluminium. Darüber hinaus ist es mit fast 20 Prozent des globalen Handels größter Weizenexporteur der Welt. Die Ukraine sei ein wichtiger Produzent von Mais, Weizen und Sonnenblumen und gehöre zu den größten Erzeugern von Zuckerrüben, Gerste, Soja und Raps. Belarus wurde ebenfalls von umfassenden EU-Sanktionen getroffen. Das Land sei einer der größten Produzenten von Pottasche und anderen Inhaltsstoffen für Düngemittel. Als Konsequenz dieser Gemengelage seien seit Beginn der Invasion die Preise für Erdöl, Erdgas, Metalle sowie Nahrungs- und Düngemittel sprunghaft angestiegen. (cs)

Preise für Rohöl und Erdgas

  • Russland-Importe brechen ein

Donnerstag, 10. März, 12.30 Uhr
Die seeseitig nach Russland importierte Ladungsmenge geht im Zuge der Sanktionen immer stärker zurück. Laut Daten der Plattform Fourkites sanken die eingeführten Volumen zwischen 2. und 8 März um durchschnittlich 40 Prozent gegenüber der Woche vor Beginn der Invasion. Am stärksten von dem Rückgang betroffen sind Konsumgüter mit minus 57 Prozent. Der Import von Produkten der verarbeitenden Industrie, der Chemiebranche und des Einzelhandels ging im Betrachtungszeitraum m 33 Prozent zurück. Auch die Wartezeiten in europäischen Häfen gingen im Zuge des Kriegs in die Höhe. Auslaufende Schiffe mit Exportladung verzeichnen derzeit gegenüber Mitte Februar einer um 36 Prozent verlängerten Verweildauer. Transshipmentverkehre kommen im Vergleich zu Mitte Februar auf eine um 41 Prozent längere Wartezeit in den Häfen. Im Import sieht es etwas besser aus: Hier verlängerten sich die Wartezeiten um 9 Prozent. (ol)

  • VW-Chef: Krieg droht Wirtschaft schlimmer zu belasten als Corona

Donnerstag, 10. März, 11.55 Uhr
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine könnte laut VW-Konzernchef Herbert Diess noch heftigere Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben als die Corona-Krise. Eine in die Länge gezogene militärische Auseinandersetzung würde die Region wohl „sehr viel schlimmer“ treffen als die Verbreitung des Covid-19-Erregers, sagte der Manager der „Financial Times“. Auf Dauer beschädigte globale Lieferketten dürften demnach „zu riesigen Preiserhöhungen, Knappheit an Energie und Inflation“ führen, warnte Diess. „Das könnte sehr riskant sein für die europäische und die deutsche Wirtschaft.“ In vielen Ländern haben die Folgen des Angriffs auf die Ukraine die Produktion von Autobauern schon ausgebremst. So gibt es bei VW nach der Corona- und Chipkrise weitere größere Arbeitsausfälle in Werken wie Zwickau, Wolfsburg oder Hannover, weil Zulieferteile fehlen. (dpa/cs)

  • Groß- und Außenhandel spürt Folgen des Krieges

Donnerstag, 10. März, 11.50 Uhr
Die Folgen des Ukraine-Krieges setzten Deutschlands Exporteure und Großhändler unter Druck. Laut einer Umfrage des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel (BGA) sehen sich bislang knapp ein Drittel der Unternehmen von Sanktionen gegen Russland und den Gegensanktionen betroffen. Damit verlangsame sich die wirtschaftliche Erholung in Deutschland weiter, sagte BGA-Präsident Dirk Jandura in einer Online-Pressekonferenz. Unternehmen berichteten beispielsweise vom eingeschränkten Handel mit Aluminium oder fehlenden Getreidelieferungen, von unterbrochenen Lieferketten oder fehlenden Lkw-Fahrern, die häufig aus der Ukraine stammten. Auch Zellstoff unter anderem zur Herstellung von Toilettenpapier könnte knapp werden. Noch seien die Lager aber gut gefüllt. Leere Regale seien nicht abzusehen. „Es ist keine Situation, in der wir Angst haben müssen um unsere Lebensmittelversorgung“, betonte Jandura. Sorgen bereiten den Unternehmen vor allem zusätzliche Störungen in den Lieferketten und steigende Energiepreise. So berichteten 48 Prozent der in der vergangenen Woche befragten mehreren Hundert Firmen von einer erschwerten oder unterbrochenen Materialbeschaffung infolge der Sanktionen. Rund 59 Prozent sehen sich mit stark steigenden Einkaufspreisen für die von ihnen benötigten Waren konfrontiert. Bei 55 Prozent treiben steigende Energiepreise die Kosten in die Höhe. (dpa/cs)

  • Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft starten Initiative #WirtschaftHilft

Donnerstag, 10. März, 10.45 Uhr
Seit Kriegsbeginn engagieren sich zahlreiche Unternehmen mit vielfältigen Aktionen. Zur Unterstützung einer bedarfsgerechten Hilfe haben die Spitzenverbände
BDA, BDI, DIHK und ZDH in enger Zusammenarbeit nun die Initiative #WirtschaftHilft ins Leben gerufen. Unter www.WirtschaftHilft.info erhalten Unternehmen und Verbände umfangreiche Informationen zu folgenden Themen:

  • Bedarfsgerechte Spenden

  • Arbeitsmarktintegration Geflüchteter

  • Auswirkungen auf Betriebe und Beschäftigung

Die Initiative #WirtschaftHilft wird mit der Bundesregierung sowie den offiziellen Trägern und Institutionen der Flüchtlings- und Ukrainehilfe zusammenarbeiten. So stellen die Spitzenverbände der Wirtschaft sicher, dass flexibel auf veränderte Anforderungen reagiert und gleichzeitig schnell informiert werden kann. (fw)

News vom 9. März 2022

  • Amazon klemmt Russland von Versand ab

Mittwoch, 9. März, 22.10 Uhr
Als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine stoppt Amazon den Versand von Produkten an Privatkunden in Russland und Belarus. Der Onlinehändler habe zudem beschlossen, sowohl seinen Marktplatz als auch die Cloud-Plattform AWS für neue Kunden in Russland und Belarus zu schließen. Der Konzern betont, in Russland keine Datenzentren, Infrastruktur oder Büros zu betreiben. Amazon verfolge auch schon seit Langem die Richtlinie, keine Geschäfte mit der russischen Regierung zu machen. Der Konzern arbeite eng mit IT-Organisationen zusammen, um der Ukraine beim Schutz gegen Cyberangriffe zu helfen. Der Konzern gab zudem bekannt, Nutzern in Russland vorerst den Zugang zu seinem Streaming-Dienst Prime Video zu sperren. Darüber hinaus will Amazon dort keine Bestellungen mehr für „New World“ annehmen – das einzige Videospiel, das das Unternehmen direkt in Russland verkaufe. (dpa/cs)

  • IRU fordert Deckelung der Treibstoffpreise

Mittwoch, 9. März, 18.06 Uhr
Der Straßengüterverkehrsverband International Road Transport Union fordert Regierungen weltweit auf, etwas gegen die steil steigenden Treibstoffpreise zu tun. Der Verband schlägt etwa eine Deckelung der Preise oder Steuersenkungen vor. Die von der IRU in 51 Ländern regelmäßig beobachteten Dieselpreise seien in den vergangenen 12 Monaten einschließlich Steuern und Abgaben im Durchschnitt um 33 Prozent gestiegen. Etliche Transportunternehmen stünden deswegen bereits kurz vor dem Bankrott, sagte IRU-Präsident Radu Dinescu. „Aber wenn der Straßengüterverkehr nicht ordentlich funktioniert, werden die bereits jetzt angespannten Lieferketten noch stärker getroffen.“ IRU-Generalsekretär Umberto de Pretto ergänzte: „Fast alles, was von der Weltbevölkerung gegessen, getragen oder benutzt wird irgendwann in der Lieferketten einmal per Lkw transportiert.“ (fh)

  • EU stoppt Export von Schiffstechnik nach Russland

Mittwoch, 9. März, 17.50 Uhr
Die EU schränkt den Export von Navigations- und Kommunikationstechnik für Schiffe nach Russland ein. Es wird verboten, direkt oder indirekt maritime Navigationsausrüstung und -technik nach Russland zu verkaufen, zu exportieren zur Verfügung zu stellen oder zu transferieren, teilte der EU-Ministerrat mit. Das gelte für alle natürlichen und juristischen Personen sowie für sonstige Organisationen in Russland. Auch wenn die Technik in Russland verwendet oder an Bord russischer Schiffe eingebaut werden soll, greift das Verbot. Ausnahmen seien nur aus besonderen humanitären oder Sicherheitsgründen möglich, hieß es in der EU-Kommission. Darüber müssten dann die Mitgliedstaaten entscheiden. Ein Export maritimer Sicherheitsausrüstung nach Russland muss künftig bei der Kommission angemeldet werden.

Zudem haben die EU-Staaten beschlossen, das Russian Maritime Register of Shipping (RS), eine weltweit arbeitende Schiffsklassifikationsgesellschaft mit Sitz in Sankt Petersburg, zu der Liste staatlicher russischer Unternehmen hinzuzufügen, für die bereits Finanzierungsbeschränkungen gelten. RS soll von Finanzquellen in der EU abgeschnitten werden, darf sich etwa kein Geld mehr bei EU-Banken leihen und bekommt keinen Zugang zum EU-Anleihenmarkt. EU-Schiffseigner, die Dienste der Klassifizierungsgesellschaft nutzen, dürften das zunächst weiter tun, heißt es in der Kommission. Ein entsprechendes Verbot sei mit den neuen Santkionen „derzeit“ nicht verbunden. (fh)

  • Lieferausfälle: Viele Hersteller erwarten Probleme

Mittwoch, 9. März, 17.25 Uhr
Eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter 200 Unternehmen während der ersten Kriegswoche zeigt, dass vor allem hohe Energiepreise und fehlende Gaslieferungen für Belastungen sorgen – besonders in der Industrie. Aber auch ausfallende Lieferanten bereiten den Firmen Sorgen: So mussten etwa Softwareanbieter oder andere Zulieferer in der Ukraine ihre Arbeit einstellen. Nun fehlen Einzelteile, wie es in der Autoindustrie bereits der Fall ist. Der Umfrage zufolge gehen etwa vier von zehn Industriefirmen davon aus, dass ausfallende Lieferungen zu einer Belastung werden. (cs)

Preise ausgewählter Metalle (100 = Januar 2015)

  • Von Boxberg rechnet nicht mit Einbußen für Lufthansa Cargo

Mittwoch, 9. März, 12.30 Uhr
Dorothea von Boxberg rechnet nicht damit, dass die Sperrung des russischen Luftraums bei Lufthansa Cargo zu nennenswerten geschäftlichen Einbußen führen wird. „Ich ­denke, es wird für uns auf plus/minus null hinauslaufen“, so die Vorstandsvorsitzende der deutschen Luftfrachtgesellschaft gegenüber der DVZ. „Kurzfristig werden wir draufzahlen, doch auf das Gesamtjahr betrachtet werden wir auf Plan liegen.“ Von Boxberg tritt damit der Annahme entgegen, die von Russland vorgenommene Schließung seines Luftraums werde vor allem bei mittel- und nordeuropäischen Carriern zu Geschäftseinbrüchen führen.
Lufthansa Cargo hingegen sieht keinen Grund dafür, den im jüngsten Geschäftsbericht mit Verweis auf die globalen Prognosen des Weltluftverbands IATA getroffenen Ausblick zu revidieren. Die Verkehrsleistung werde somit um 5 Prozent steigen, der durchschnittliche Erlös pro Tonnenkilometer (sogenannter Yield) um 8 Prozent sinken. Das Minus ist, relativ betrachtet, von geringerer Tragweite, da es im Vergleich zu 2021 steht, in dem um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegene Yields erzielt wurden. Mehr dazu lesen Sie hier. (ol)

  • Greenpeace macht Vorschläge zum Spritsparen

Mittwoch, 9. März, 12.00 Uhr
Schnell umsetzbare Maßnahmen können den Import von russischem Öl nach Deutschland kurzfristig um etwa ein Drittel senken und so einen wichtigen ersten Schritt zu einer vollständigen Unabhängigkeit von russischem Öl leisten. Das hat die Umweltorganisation Greenpeace in einer Kalkulation errechnet und 10 Maßnahmen aufgelistet, wie kurzfristig Öl eingespart werden kann, darunter mit einem Tempolimit auf Autobahnen, mit autofreien Sonntagen oder mit mehr Güterverkehr auf der Schiene. „Mit kurzfristig umsetzbaren und angesichts der aktuellen Lage vertretbaren Maßnahmen lassen sich in sehr kurzer Frist je nach Ausgestaltung der hier vorgestellten Maßnahmen grob 10 bis 12 Prozent der Öl- und Netto-Ölproduktimporte ersetzen“, heißt es in dem 16-seitigen Papier. Das vollständige Dokument mit dem Titel „Kein Öl für Krieg“ finden Sie hier.  (sl)

  • Container-X-Change erwartet Rückgang der Containerverfügbarkeit

Mittwoch, 9. März, 10.55 Uhr
Der Angriff Russlands auf die Ukraine wird die ohnehin angespannte Lage bei Leercontainern noch weiter verschärfen. Davon gehen die Experten der Containerhandelsplattform Container-X-Change aus. „Insgesamt wird die Verfügbarkeit wahrscheinlich sinken“, sagt CEO Christian Roeloffs. Wie stark, sei aber von Hafen zu Hafen unterschiedlich. In der Region rund um das Schwarze Meer werden sich ihm zufolge voraussichtlich Boxen stauen. Gerade in Asien werde zudem die Nachfrage nach Leerequipment wohl zulegen, da es einen Modal-Shift in Richtung Seefracht geben werde. Roeloffs verweist in diesem Zusammenhang auf Nachrichten, denen zufolge die Verkehre auf der Eisernen Seidenstraße gestört seien. Zudem falle Luftfrachtkapazität wegen der umfangreichen Luftraumsperrungen im Zuge der Sanktionen gegen Russland weg. (sr)

  • Digitalfirmen erwarten verschärfte Bedrohungslage

Mittwoch, 9. März, 09.05 Uhr
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird auch im Cyberraum geführt – und die deutschen Digitalunternehmen rechnen damit, dass die Auswirkungen auch hierzulande zu spüren sein werden. Zwei Drittel gehen davon aus, dass sich die Bedrohungslage im Cyberraum verschärfen wird. Weitere 17 Prozent sehen sogar bereits konkrete Anzeichen dafür. Das hat eine nicht repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 100 Firmen ergeben. Jedes dritte Unternehmen hat demnach seine IT-Schutzmaßnahmen kurzfristig hochgefahren. „Alle Unternehmen sollten unbedingt ihren Schutz vor Cyberangriffen prüfen und wo nötig verstärken. Es ist kein Geheimnis, dass Russland und mit staatlichen Stellen verbundene Gruppierungen über entsprechende Fähigkeiten verfügen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Zudem sollten die unverändert bestehenden Gefahren, die von Cyberkriminellen aus aller Welt ausgehen, nicht vernachlässigt werden“, fügt er hinzu. Er spricht von kriminellen Trittbrettfahrern, die sich zum Beispiel auch als vermeintliche Helfer in der Not anbieten könnten. Der Verband hat Maßnahmen zusammengestellt, mit denen sich Unternehmen besser vor einem möglichen Cyberangriff schützen können. (cs)

  • IHK wollen rasche Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen

Mittwoch, 9. März, 09.05 Uhr
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) wollen Geflüchteten aus der Ukraine eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt ermöglichen, wie es in einer Mitteilung der IHK Darmstadt heißt. „Zunächst geht es um Aufnahme und Unterbringung Geflüchteter, schon bald wird aber auch die Frage nach Ausbildung und Beschäftigung relevant werden“, sagt Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt. „Angesichts der zu erwartenden hohen Zahl an Vertriebenen begrüßen wir die Entscheidung auf EU-Ebene ausdrücklich, den Betroffenen nicht nur einen schnellen Zugang zu einem Aufenthaltstitel, sondern auch einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt zu gewähren“, fügt er hinzu. Die damit mögliche Integration in den regionalen Arbeitsmarkt sei ein wichtiger Schritt und schaffe Perspektiven für viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine, sagt Lippmann weiter. „Dafür brauchen wir jetzt eine möglichst unbürokratische Umsetzung.“ (cs)

  • Ukraine-Krieg könnte Ziele von Conti umwerfen

Mittwoch, 9. März, 08.40 Uhr
Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental peilt ein deutliches Wachstum seiner Geschäfte an – allerdings könnten die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs die Planungen umwerfen. Der Umsatz des Dax-Konzerns soll von 33,8 Milliarden Euro auf 38 Milliarden bis 40 Milliarden in diesem Jahr klettern, wie die Hannoveraner mitteilen. Das ist deutlich mehr als von Experten erwartet. Conti rechnet mit einer Zunahme der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 6 bis 9 Prozent. Die Ziele stehen unter Vorbehalt: „Sollte die geopolitische Lage, insbesondere in Osteuropa, weiterhin angespannt bleiben oder sich gar weiter verschlechtern, kann dies eine nachhaltige Störung in Produktion, Lieferketten und Nachfrage verursachen“, heißt es vom Unternehmen. Je nach Ausmaß könnten Umsatz und Ergebnis dann auch unter den Vorjahreswerten liegen. (dpa/cs)

  • Deutsche Bahn bringt Spenden ins Kriegsgebiet

Mittwoch, 9. März, 08.06 Uhr
Die Deutsche Bahn will in dieser Woche Spenden per Zug in die Ukraine transportieren. "Wir werden wahrscheinlich Donnerstagnacht den ersten langen Zug direkt in die Ukraine fahren, quasi bis in das Kriegsgebiet mit in großem Maßstab gespendeten Gütern von Unternehmen, von Krankenhäusern", sagte Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn, am Dienstagabend in Berlin. Transportiert werden sollen nach ihren Angaben etwa Notstromaggregate. "Das dürfen wir nicht vergessen: Die Menschen, die dort sind, müssen auch versorgt werden, wenn dort alles zusammenbricht", so Nikutta. (dpa/fho)

News vom 8. März 2022

  • USA verhängen Importverbot für russisches Öl

Dienstag, 8. März, 19.05 Uhr
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erlassen die USA ein Importverbot für Öl aus Russland. US-Präsident Joe Biden unterzeichnete am Dienstag eine entsprechende Verfügung. „Das bedeutet, dass russisches Öl in US-Häfen nicht mehr angenommen wird und die Amerikaner der Kriegsmaschinerie Putins einen weiteren schweren Schlag versetzen werden“, sagte Biden mit Blick auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Großbritannien will seine Öl-Importe aus Russland bis Ende 2022 senken und dann kein Öl mehr von dort importieren. Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter sagte, durch das Importverbot würden ab sofort neue Lieferverträge untersagt, für Altverträge gelte eine Übergangsfrist von 45 Tagen. Mit Bidens Verfügung wird US-Staatsbürgern außerdem untersagt, direkt in den russischen Energiesektor zu investieren oder sich an ausländischen Investitionen in diesem Bereich zu beteiligen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck warnte am Dienstag im Falle eines westlichen Embargos russischer Energielieferungen vor schweren Schäden für Deutschland. Der Grünen-Politiker sagte nach Beratungen der Energieminister von Bund und Ländern, Deutschland habe sich in den vergangenen 20 Jahren in eine immer größere Abhängigkeit von fossilen Energieimporten aus Russland hineinmanövriert. „Das ist kein guter Zustand.“ (dpa/cs)

  • Eurogate nimmt Russlandgeschäft wieder auf

Dienstag, 8. März, 13.05 Uhr
Der Terminalbetreiber hat anfängliche Unsicherheiten und Unklarheiten im Umgang mit den EU-Sanktionen gegen Russland zusammen mit den Zollbehörden geklärt und kann nun sanktionskonforme Fracht nach/aus Russland über die Eurogate Containerterminals in Deutschland über ein manuelles Freistellungsverfahren abwickeln. Das Unternehmen weist jedoch darauf hin, dass die Ressourcen und Organisationen nicht für manuelle Prozesse ausgelegt sind und sich daher Verzögerungen nicht vermeiden lassen. Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass nur Ladungen im Rahmen der eigenen Kapazitäten angenommen werden. Dies gilt insbesondere für Reefer-, IMDG- und OOG-Container. Eurogate nimmt nur Ladung an, wenn diese:

a) für die Verladung beziehungsweise den Weitertransport bestimmt ist

b) den Terminal nachweislich innerhalb einer angemessenen Zeitspanne verlässt.

c) nicht von anderen Häfen abweicht (jpn)

  • Claas unterbricht Produktion in Russland

Dienstag, 8. März, 12.50 Uhr
Der Landmaschinenhersteller Claas aus Ostwestfalen setzt die Produktion im russischen Krasnodar aus. Grund seien unterbrochene Lieferketten, sagt Sprecher Wolfram Eberhardt. Zuvor hatten mehrere Medien über die Unterbrechung der Produktion vor dem Hintergrund der Invasion Russlands in die Ukraine berichtet. „Mit Blick auf die Ernährungssituation ist jedoch ein baldiges Wiederanlaufen nötig“, sagte der Sprecher. Damit beziehe er sich nicht auf die Situation in Russland, sondern auf die Kunden weltweit. Claas baut in Russland seit 2005 Mähdrescher und hatte zuletzt die Kapazitäten ausgebaut. Zusammen mit dem Vertrieb mit Sitz in Moskau hat Claas in Russland 800 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz des Unternehmens lag zuletzt bei 4,8 Milliarden Euro, daran hat das Geschäft in Russland nach Angaben von Eberhardt einen Anteil im einstelligen Prozentbereich. In der Ukraine arbeiten 40 Mitarbeiter für Claas im Vertrieb. Nach Angaben des Sprechers hat das Unternehmen in Eigeninitiative in den vergangenen Tagen einiger dieser Ukrainer aus Kiew in sichere Landesteile gebracht. (dpa/cs)

  • Zulieferer Schaeffler wagt keine Prognose

Dienstag, 8. März, 12.03 Uhr
Nach einem trotz der Corona-Auswirkungen erfolgreichen Jahr 2021 segelt der fränkische Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler wirtschaftlich in unsicheren Gewässern. Der Vorstand habe sich entschieden, die Prognose für das Jahr 2022 wegen des Krieges in der Ukraine auszusetzen, sagt der Vorsitzende des Führungsgremiums, Klaus Rosenfeld. „So ein Krieg, so eine Situation, hat mit Sicherheit negative Effekte“, sagte Rosenfeld. „Nach Corona ist das der nächste signifikante Schock, den es zu überstehen gilt.“ Die genauen Auswirkungen seien aber noch nicht absehbar. Direkt sei Schaeffler nur wenig von der Situation betroffen: Das Unternehmen beschäftige nur sechs Mitarbeiter in der Ukraine und 174 in Russland, davon 110 in einem Werk für Kupplungen in der Stadt Uljanowsk. Die Produktion dort laufe zunächst auf kleiner Flamme weiter, sagte Rosenfeld. Das Russland-Geschäft mache weniger als 1 Prozent des Schaeffler-Umsatzes aus. (dpa/cs)

  • Russland war 2021 größter Handelspartner deutscher Seehäfen

Dienstag, 8. März, 9.55 Uhr
Von Januar bis November vergangenen Jahres wurden 24,1 Millionen Tonnen an Gütern mit Russland umgeschlagen, 45 Prozent davon fossile Energieträger. Im Seeverkehr mit der Ukraine wurden 0,6 Millionen Tonnen umgeschlagen, 70 Prozent davon entfielen auf Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei. Hinter Russland folgten nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes Schweden mit 23,7 Millionen Tonnen und die Volksrepublik China mit 20,2 Millionen Tonnen. Zur Einordnung: Von Januar bis November 2021 wurden in den deutschen Seehäfen insgesamt 265,3 Millionen Tonnen im Warenverkehr umgeschlagen. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum 2020, der stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war, ist dies ein Anstieg um 5,2 Prozent. (jpn)

  • Leman stellt Bahnverkehre ein

Dienstag, 8. März, 9.20 Uhr
Aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine und in Russland hat die dänische Spedition Leman mit sofortiger Wirkung, Bahntransporte in dieser Region eingestellt. Die Entscheidung wurde trotz der Tatsache getroffen, dass der Zugverkehr voll funktionsfähig war, teilte Leman mit. Dennoch haben man sich zu diesem drastischen Schritt entschlossen, zum einen, um Kunden und ihre Fracht zu schützen, zum anderen, um in den betroffenen Gebieten so wenig wie möglich physisch präsent zu sein. Die meisten Bahnbuchungen seien bereits auf den See- und Luftfrachtweg übertragen worden. Als Alternative werden See-/Luftlösungen über Dubai und Inchon geprüft. (jpn)

  • KEP-Dienste erhöhen Treibstoffzuschlag

Dienstag, 8. März, 7.25 Uhr
Fedex Express hat den Treibstoffzuschlag auf Sendungen zwischen dem asiatisch-pazifischen Raum (APAC) und Ländern in APAC, Europa, Lateinamerika und der Karibik (LAC) sowie dem Nahen Osten, dem indischen Subkontinent und Afrika (MEISA) erhöht. „Aufgrund anhaltender Störungen in der globalen Lieferkette bleibt die Luftfrachtkapazität begrenzt. Uns entstehen zusätzliche Kosten, da wir unsere internationalen Netzwerke weiter anpassen und in diesem eingeschränkten Umfeld tätig sind“, heißt es vonseiten des KEP-Dienstleisters. So kosten beispielsweise alle Sendungen aus Europa in die USA oder nach Kanada 10 Euro-Cent pro Kilo mehr. Sendungen aus China nach Europa oder MEISA kosten ab sofort 30 US-Cent mehr pro Kilogramm. Auch UPS hat den Treibstoffzuschlag erneut angehoben. Allerdings ist die Summe aller Zuschläge für Express Services innerhalb sowie außerhalb der EU seit dem 28. Februar leicht zurückgegangen. (wes)

  • Ukraine-Krieg fördert "Neuordnung globaler Handelsbeziehungen"

Dienstag, 8. März, 7.20 Uhr
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine dürfte den Trend zu einer stärkeren Regionalisierung der Produktion und zu einer Flexibilisierung der Beschaffung verstärken. Carsten Mumm, Chefvolkswirt der Privatbank Donner & Reuschel, rechnet mit einer "Neuordnung globaler Handelsbeziehungen" als Folge des Ukraine-Krieges: "Der Trend zur Regionalisierung von Produktion und das Bestreben von Volkswirtschaften und Unternehmen, weniger abhängig von einzelnen Zulieferstaaten und damit resilienter zu werden, dürfte eine der treibenden wirtschaftlichen Kräfte der kommenden Jahre sein", sagt er. Hiesige Unternehmen und die deutsche Wirtschaft werden ihre Abhängigkeit von Russland reduzieren, so die Meinung vieler Wirtschaftsexperten. Für Russland heißt das im Umkehrschluss, so Mumm: "Mittelfristig wird sich Russland mangels Alternativen enger an China binden müssen. Da China aber deutlich weniger auf Russland angewiesen ist, dürfte Peking die Konditionen der künftigen Zusammenarbeit bestimmen." (dpa/sr)

  • Hellmann erklärt Russland und Belarus zu Verbotsländern

Dienstag, 8. März, 7.15 Uhr
Angesichts des Umfangs und der Intensität internationaler Sanktionen gegen Russland und Belarus führt der Logistiker Hellmann die beiden Staaten ab sofort als Verbotsländer. Die Folge: Transporte nach, aus und über Russland und Belarus sind nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch den Vorstand zulässig, teilt das Unternehmen in einem Kunden-Mailing mit. Dies gelte sowohl für das Bestands-  als auch für jedes Neugeschäft und habe wiederum zur Folge, dass alle Transporte auf dem See- oder Luftweg ohne entsprechende Genehmigung sofort gestoppt werden. "Auch Schienentransporte, für die keine Genehmigung vorliegt, werden bis zur Erteilung einer Genehmigung sofort eingestellt", heißt es weiter. (sr)

News vom 7. März 2022

  • Wall Street: Krieg und Energiepreise drücken auf Kurse

Montag, 7. März, 22.57 Uhr
Angesichts des fortdauernden Krieges in der Ukraine und weiter steigender Energiepreise sind die Aktienkurse in den USA zu Wochenbeginn erneut unter starken Druck geraten. Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel am Montag um 2,37 Prozent auf 32.817,38 Punkte. Damit nahm der Dow wieder Kurs auf das Tief von Ende Februar, als der Index auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr eingeknickt war. Russland und die Ukraine hatten nach ihrer dritten Verhandlungsrunde die Absicht zur Schaffung humanitärer Korridore in den umkämpften Gebieten bekräftigt. Es gebe kleine positive Schritte bei der Verbesserung der Logistik für die humanitären Korridore, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak. Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski sagte, dass es an diesem Dienstag einen neuen Anlauf geben solle, um die Menschen über die Korridore in Sicherheit zu bringen. Er zeigte sich insgesamt aber enttäuscht von dem Treffen. Der marktbreite S&P 500 büßte 2,95 Prozent auf 4201,09 Punkte ein. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 3,75 Prozent auf 13.319,38 Zähler noch weiter nach unten. (dpa/cs)

  • Bundesamt warnt vor Phishing-Mails

Montag, 7. März, 19.19 Uhr
Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden in Bezug auf Phishing-Mails, Social Engineering und Fake News sensibilisieren, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) auf seinen Webseiten mitteilt. „Denn Desinformation und Phishing-Mails mit Ukraine-Bezug könnten jetzt ein mögliches Einfallstor für Kriminelle werden“, heißt es weiter. Erste Phishing-Mails mit Bezug zum Ukraine-Krieg seien bereits auf Deutsch im Umlauf. Dabei würden die Mail-Empfänger zum Beispiel gebeten werden, vermeintlichen Opfern des Krieges Geld für die Flucht zu überweisen. Daneben gebe es auch klassisches Phishing, das mit reißerischer Berichterstattung die Mail-Empfänger zum Klicken zum Beispiel auf einen „Weiterlesen“-Button verleiten soll. Auch Scam-Mails, die betrügerische Spendenaufrufe verbreiten, seien in Umlauf. Nach Einschätzung des BSI dürfte das Aufkommen an Phishing-Mails auch im deutschsprachigen Raum weiter zunehmen.

Das BSI erkenne weiterhin eine „abstrakt erhöhte Bedrohungslage“ für Deutschland. Es sei jedoch keine akute unmittelbare Gefährdung der Informationssicherheit für Unternehmen in Deutschland im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg ersichtlich. Seit Beginn des russischen Angriffs sei es in Deutschland zu wenigen unzusammenhängenden IT-Sicherheitsvorfällen gekommen, die aber nur vereinzelt Auswirkungen gehabt hätten. Die Situation könne sich nach Einschätzung des BSI aber jederzeit ändern. Die Experten raten deshalb auch: „Aktualisieren Sie Ihre Notfallpläne, machen Sie regelmäßig Backups, halten Sie Ihre Systeme aktuell und holen sich, da, wo Ressourcen und Kompetenzen fehlen, die entsprechende Unterstützung durch Dienstleister hinzu.“ (cs)

  • Mercedes passt Schichten in Sindelfingen an

Montag, 7. März, 18.39 Uhr
Angesichts der wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs passt Mercedes-Benz die Schichtplanung in Teilbereichen des großen schwäbischen Werks Sindelfingen an. Details zu den Änderungen in der laufenden Woche könnten nicht mitgeteilt werden, die Fabrik mit rund 25.000 Beschäftigen inklusive des neuen Werks „Factory 56“ laufe aber weiter, teilte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage mit. „Derzeit laufen unsere Werke weltweit“, hieß es weiter. Der Autobauer hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, man arbeite unter anderem mit Zulieferern in der Ukraine zusammen, die verschiedene Komponenten für die Fahrzeugproduktion lieferten. Der Hersteller sei in engem Kontakt mit Lieferanten, um gemeinsam an „Lösungen zur Absicherung unserer Lieferketten zu arbeiten“, hatte es geheißen. In Sindelfingen bei Stuttgart wird unter anderem die Luxuslimousine S-Klasse gebaut. (dpa/cs)

  • Spenden für die Ukraine

Montag, 7. März, 16.57 Uhr
Zwölf Tage nach Beginn der russischen Invasion in die Ukraine sind Hunderttausende Menschen in den angegriffenen Städten in Not. Nach Zahlen der UN-Flüchtlingshilfsorganisation UNHCR haben inzwischen 1,7 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Das Bundesinnenministerium weiß bislang von 50.294 nach Deutschland eingereisten Kriegsflüchtlingen. Da es keine Grenzkontrollen gibt, kann die tatsächliche Zahl deutlich höher sein. Hilfe für die Menschen in und aus der Ukraine bieten unter anderem diese Organisationen:

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