Neues KV-Angebot zwischen Wien und Kiew

Trotz Krieg: Ab August/September sollen wöchentlich zwei Züge die beiden Hauptstädte verbinden. Das verkündeten der Chef der ÖBB, Andreas Matthä, und der Vorstand Güterverkehr Ukrainische Eisenbahn, Viacheslav Yeromin, heute auf der Messe transport logistic in München.

Viacheslav Yeromin, Vorstand Güterverkehr UZ (links) und Andreas Matthä (CEO der ÖBB) haben eine Vereinbarung über eine Zugverbindung zwischen Wien und Kiew beschlossen (Foto: ÖBB/Heller)

Die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) und die Ukrainische Eisenbahn (Ukrzaliznytsia/UZ) wollen eine neue Intermodal-Verbindung zwischen Wien und Kiew einrichten. „Damit ermöglichen wir der UZ, über unser intermodales Netzwerk Transfer die Seehäfen am Mittelmeer und weitere Ziele in Westeuropa zu erreichen“, sagte Matthä.

„Die Ukraine ist als Quellmarkt vor allem im Bereich der Rohstoffe und der Agrarprodukte essenziell für die europäischen Versorgungsketten“, sagte Viacheslav Yeromin, Vorstand Güterverkehr UZ.

Der Zug zwischen Wien und Kiew macht halt in Budapest und im ukrainischen Lwiw (Lemberg). In Zahony/Chep an der ungarisch/ukrainischen Grenze erfolgt die Umspurung von Normal- auf Breitspur oder umgekehrt.

Laufzeit des Zuges beträgt zwei bis drei Tage

Der Zug sei für alle diejenigen Kunden gedacht, die nicht genug Volumen für einen Ganzzug haben und denen die RCG einzelne Trailerplätze anbieten möchte, so Matthä. „Die Laufzeit wird zwei bis drei Tage betragen und wir streben wöchentlich zwei Rundläufe an“, sagte der ÖBB-Chef gegenüber der DVZ. Im Gespräch sei man mit Kunden aus allen Industriezweigen. Auch mit Rückladung rechnet Matthä, weil nach wie vor in der Ukraine für die europäische Industrie produziert werde.

Derzeit finden erste Tests statt. Im August/September soll dann der Start erfolgen. Geplant ist, dass der Zug Platz für 30 Ladeeinheiten bietet. Matthä nannte die Bahn im Vergleich zum Lkw im Vorteil, weil es an den Grenzübergängen immer wieder Staus und damit lange Wartezeiten gäbe. Sicherheitsbedenken angesichts des Krieges hat er nicht. Die ÖBB habe bereits Erfahrungen mit regelmäßigen Nachtzügen. Bis auf vereinzelte, geringfügige Vorkommnisse würden die Züge stabil laufen. Das Kriegsgeschehen würde sich auch mehr im Osten der Ukraine abspielen, während der Zug ausschließlich im Westen fahre.

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