Wie Mittelständler mit Softwarelösungen Lagernetze knüpfen
In der Logistik spielt wie beim Mannschaftssport der Teamgedanke eine wichtige Rolle. Ambitionierte Ziele können oft nur gemeinsam erreicht werden – auch unter schwierigen Rahmenbedingungen wie dem Klimawandel, politischen Krisen und (über)strapazierter Infrastruktur. Aufgabe der Logistik ist und bleibt es in jeder Situation, Transport und Lagerung bestmöglich für die Kunden zu planen und umzusetzen.
Logistikkunden können hier voll auf die Innovationskraft des Mittelstands bauen, wenn diese die bewusste Entscheidung treffen, ihre Potenziale, Kapazitäten und spezialisiertes Know-how über intelligente Software-Lösungen zu bündeln. Gemeinsam werden Mittelständler für Großverlader in der Wirtschaft ein flexibler und wirtschaftlicher Logistikpartner.
Gerade große Unternehmen mit kurzfristigem Bedarf an Transport- und Lagerkapazitäten sind weder bei einzelnen Anbietern mit geringer Aufnahmefähigkeit noch bei allzu großen Logistikkonzernen richtig aufgehoben. Sie scheitern mit ihren Anforderungen entweder an der Skalierbarkeit von Ressourcen oder an der Flexibilität des Dienstleisters.
Vor allem dann, wenn sie ihre Lagerware auf mehrere Regionen verteilen, kommt ein weiterer wichtiger Aspekt dazu: das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit des Logistikpartners. Mit den Mitteln der modernen Informationstechnik lassen sich dezentrale Projekte schnell und reibungslos auf die Schultern mehrerer Unternehmen verteilen und zentral über einen verantwortlichen Ansprechpartner steuern. Der Auftraggeber kann sich dann bei allen Fragestellungen der digitalen Anbindung sowie der Konzeption, Quotierung, Umsetzung und Abrechnung seines Logistikprojektes an diesen wenden.
Kooperation mit Leben füllen
Mehrere mittelständische Dienstleister können gemeinsam einen innovativen Service anbieten, wenn sie diesen auf ein zentrales Netzwerkmanagement aufbauen, das Skalierbarkeit, Steuerbarkeit und Vorausschau erlaubt.
Moderne Software ermöglicht standardisierte Prozesse mit individualisierten Benutzeroberflächen und Leistungsreports. Solche Lösungen kommen nicht von der Stange, sondern sie entstehen unter Einbeziehung von logistischem Fachwissen, einer spezifischen Planung und Programmierung sowie dem kontinuierlichen Anpassen des Produkts. Grundlage dafür ist eine exzellente Datenbasis, die sich aus Logistikprojekten mit abertausenden Transport- und Lagerungsvorgängen speist. Echtzeitanalysen sowie proaktive Handlungsempfehlungen garantieren den Verantwortlichen Sicherheit und Effizienz für ihre Entscheidungen, beispielsweise für ein hochfrequentes Geschäft mit Saisonware.
Jenseits der Technologie lebt dieses Geschäftsmodell vom engen, offenen Austausch der Unternehmen, die ihre Lkw, Hubs und Lagerflächen und vor allem ihr Logistik-Know-how als ein Team in ein Logistikprojekt einbringen. Wenn stattdessen jeder nur in den Grenzen seines eigenen Platzes denkt, verspielen alle die Chance darauf, Großprojekte zu akquirieren. Im Zusammenspiel entsteht für Verlader und Logistiker eine Win-win-Situation, in der sie Transport- und Lagerkosten einsparen und Lieferketten resilienter knüpfen.
Skalierung lebt von der Qualität
Aus der Erfahrung mit Online-Buchungsplattformen im Straßengüterverkehr abgeleitet, kommt es bei der Skalierung von Logistiknetzwerken wesentlich auf die Qualität der gemeinsamen Leistungserbringung an. Ein hohes Servicelevel erfordert es, Regelwerke und Standards präzise zu definieren. Diese Standards dienen dabei auch als Messlatte für die Leistungsstärke aller Teilnehmer.
Wenn IT-Lösungen und physische Kapazitäten zusammenwirken, kann ein Dienstleister die dezentrale Lagerung sowie die damit verbundenen Transporte zentral vermarkten und die Leistungserbringung mit seinen Partnern wie ein Mittelfeldregisseur im Fußball steuern. Um die Kundenbedürfnisse nach schnellen und flexiblen Dienstleistungen zu erfüllen, die weitestgehend automatisiert beauftragt und abgerechnet werden, braucht es das gesamte Team. Auch in der Logistik erzielen Einzelkämpfer ohne Matchplan schlechtere Ergebnisse. Ohne Koordination berauben sie alle Beteiligten ihrer Stärken. (loe)