Frank Schmidt: Der Mann, der in Bildern denken kann
Sein Weg ist ein ganz spezieller. Angefangen hat er als selbstfahrender Lkw-Unternehmer, heute ist er mit TST einer der großen Kontraktlogistiker in Deutschland – all das in gut 30 Jahren. „Ich muss mich immer mal wieder selbst kneifen“, sagt Frank Schmidt, Gründer und gemeinsam mit seiner Frau Melanie Inhaber des Wormser Unternehmens. Für diesen Weg zeichnet ihn die DVZ mit dem diesjährigen LEO für die logistische Lebensleistung aus.
Glückliche Fügungen
Doch wie ist es dazu gekommen? Sein Vater hatte ein Transportunternehmen. Die Nachfolge war für den zweitältesten Sohn vorgesehen, Schmidt ist aber das vierte von sechs Kindern. Daher machte er sich 1990 mit einem Lkw, den er selbst fuhr, selbstständig. 1995 ein Schlüsselerlebnis: Während er auf die Entladung seines Lkw wartete, schaute sich Schmidt in dem Lager des Empfängers um und wunderte sich über das dortige Chaos. Er sprach mit einem der Mitarbeiter darüber, wie man das Lager besser organisieren könnte.
Ein Mentor und namhafte Kunden
Glückliche Fügung: Just zu diesem Zeitpunkt ging der Geschäftsführer durch das Lager und kam mit unserem LEO-Gewinner ins Gespräch. Die Folge war der erste Auftrag in der Kontraktlogistik. Wenig später die zweite glückliche Fügung: Er lernte Ulrich Grieshaber kennen, Inhaber der damaligen WinCosmetic, und damit seinen großen Mentor für die kommenden Jahre. Der Schritt vom Transportunternehmer zum Materialflusslogistiker war getan.
Seitdem entstand eine Unternehmensgruppe, die vor allem seit 2010 rasant gewachsen ist. Heute ist TST an 80 Standorten vor allem in Deutschland aktiv, hat 3.500 Beschäftigte und erzielt einen Jahresumsatz von über 400 Millionen Euro. Gesteuert wird der Materialfluss für Unternehmen wie Roche, BASF, Daimler, Danone, Nestle, Unilever, Intersnack.
Ehrgeizig und hartnäckig
Den LEO-Preisträger zeichnet ein großer Ehrgeiz aus und Hartnäckigkeit. Darüber hinaus denkt er in Bildern: Er geht in ein Lager und hat relativ schnell Ideen, wie der Materialfluss entscheidend verbessert werden könnte. Er steigt tief in die Prozesse der Kunden ein und ist bereit, neue Wege zu gehen. Er ist Innovationen gegenüber offen – und baut individuelle Konzepte rund um den jeweiligen Kunden herum.
Bleibt die Frage, wofür nun eigentlich die drei Buchstaben TST stehen? Mitte der 90er beim Wechsel vom reinen Transportunternehmer zum Kontraktlogistiker rätselten Frank Schmidt und seine Frau Melanie über einen einprägsamen Namen. Heraus kam „Transportieren mit Service im Team“ – und die Marke TST stand. Gründer, Motor, Ideengeber und das Gesicht von TST – all das ist Frank Schmidt. Und jetzt auch LEO-Preisträger!