Nicolas Gallenkamp: Unternehmer unterstützt Kampf gegen Blutkrebs

Die DVZ hat den geschäftsführenden Gesellschafter der Nosta Group mit einem LEO-Award in der Kategorie „Unternehmer“ ausgezeichnet. Er verbindet unternehmerischen Erfolg auf außergewöhnliche Weise mit sozialem Engagement.

Der LEO-Preisträger in der Kategorie Unternehmer: Nicolas Gallenkamp. (Foto: Marco Grundt)

Wirklich Großes lässt sich nur im Miteinander erreichen. Nicolas Gallenkamp, der LEO-Preisträger in der Kategorie „Unternehmer“, ist dafür ein Musterbeispiel. Motivierte Teams waren die Basis für seinen bisherigen Erfolg. Bis dahin war es allerdings kein leichter Weg für den heute 39 Jahre alten geschäftsführenden Gesellschafter der Nosta Group.

Seine Eltern Andrea und Thomas Gallenkamp hatten das Osnabrücker Unternehmen 1978 gegründet. Der Generationswechsel, der 2017 vollzogen wurde, ging mit einer Transformation einher, die bereits ein paar Jahre vorher einsetzte. Mit 32 Jahren tritt Nicolas Gallenkamp ins Unternehmen ein, als Assistent der Geschäftsführung. Die Geschäfte leitet zu dem Zeitpunkt noch seine Mutter, der Vater war bereits 2004 verstorben.

Zwischen 2013 und 2016 steckt der Familienbetrieb in seiner schlimmsten Krise. Diese Jahre stehen im Zeichen eines intensiven Turnaround-Managements. Das Unternehmen verliert Großkunden. Zugleich werden aber umfangreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Die Kosten steigen, die Umsätze brechen ein. Der Druck ist groß, die Stimmung kippt.

Die Führung reagiert mit maximaler Transparenz. „Wir haben alle mitgenommen und dann aber auch gesagt: Wir kommen aus der Nummer nur gemeinsam heraus“, blickt der Preisträger auf die schwierige Zeit zurück. Die Anpackmentalität setzt sich durch. Mitten in der Krise entscheidet die Leitung zudem, massiv zu investieren. Ganz oben stehen nun zunächst Themen wie Markenbildung, der Aufbau eines Flächenvertriebs und die Personalentwicklung. Nicolas Gallenkamp wirkt hier bereits entscheidend mit. Er will die Strukturen für Wachstum schaffen.

Zentral ist für ihn von Beginn an das Thema Führungskultur. Jede Führungskraft muss ein intensives Training absolvieren. Führung bedeutet für ihn, alle mit einzubinden, Chancen zu geben, Teams zu motivieren, Potenziale zu erkennen und zu heben.

Turnaround nach Jahren der Krise

2016 wird er Mitglied der Geschäftsführung. Das Management entscheidet dann, mit dem Generationswechsel ein Zeichen für den Aufbruch zu setzen. 2017, also im ersten Jahr als alleiniger geschäftsführenden Gesellschafter, ist es dann so weit: Der Turnaround gelingt und die Früchte werden nun nach und nach geerntet.

„Mein Ziel ist es, mich selbst abzuschaffen. Das Unternehmen darf nicht von mir abhängig sein.“ Nicolas Gallenkamp

In den Folgejahren wird das Geschäft diversifiziert, werden der Ausbau der See- und Luftfrachtspedition sowie die Internationalisierung vorangetrieben. Das Unternehmen strukturiert sein Servicespektrum neu; es entstehen eigenständige Einheiten mit eigenverantwortlicher Führung. „Mein Ziel ist es, mich selbst abzuschaffen. Das Unternehmen darf nicht von mir abhängig sein“, sagt Gallenkamp.

Der Umsatz verdoppelt sich binnen sechs Jahren auf mehr als 300 Millionen Euro. Und auch beim Gewinn wird 2022 das erfolgreichste Jahr seit der Firmengeschichte.

Typisierungsaktion bei Borussia Dortmund

Trotz der intensiven Arbeit am Unternehmen schafft er es, parallel den gemeinnützigen Verein „Blut transportiert“ auf die Beine zu stellen, für den der Bundesverkehrsminister die Schirmherrschaft übernimmt. Ziel ist es, bei der Bekämpfung von Blutkrebs zu unterstützen, wie zum Beispiel kürzlich mit einer großen Typisierungsaktion beim Fußballclub Borussia Dortmund.

Nicolas Gallenkamp weiß, was Erkrankungen des blutbildenden Systems schlimmstenfalls bedeuten, nämlich einen geliebten Menschen zu verlieren. Seine Schwester Victoria starb an einer akuten Leukämie. Das war 2006. Zwischen der Diagnose und ihrem Tod lagen nur wenige Monate. Sie wurde 19 Jahre alt.

Nicolas Gallenkamp steht für Leidenschaft, Offenheit, Lernbereitschaft, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und Menschlichkeit. Er verbindet unternehmerischen Erfolg auf außergewöhnliche Weise mit sozialem Engagement. Dafür zeichnet die DVZ ihn mit dem LEO-Award aus.

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